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Am Wochentag ins südliche Waldviertel

Die ersten Sonnenstrahlen wärmen nun schon frühmorgens etwas nachhaltiger die Glieder und die Guzzi wartet ungeduldig in der Garage. Und es soll ihrem Namen gemäß nach Norden gehen. Diesmal wählen wir das Kamptal als Einstieg ins Waldviertel. Nach einer kurzen Anfahrt auf der Autobahn Richtung Krems biegen wir nach Langenlois ab, einer alten Weinbaustadt. Hier ist der Beginn der Kamptalstrasse, eines der schönsten Motorradreviere in der Nähe der Bundeshauptstadt. Malerisch windet sich der Kamp durch ein immer enger werdendes Tal, daneben ist gerade noch Platz für die Bahnlinie und einige Weingärten. Doch auch die verschwinden zusehends und machen Platz für Wiesen und Felder. Die kleinen Orte sind sauber, herausgeputzt und lassen nicht mehr ahnen, wie groß die Schäden vor einigen Jahren hier waren, als der so friedlich wirkenden Fluss über seine Ufer trat und große Schäden anrichtete. Friedlich wirkt auch das Kurstädtchen Gars am späten Vormittag. Am Hauptplatz lädt der Garten der Kurkonditorei Ehrenberger zu Kaffee und Kuchen ein, nur wenige Spaziergänger sind schon unterwegs. Nach einer Stärkung verlassen wir kurz den Kamp um uns über Thunau mit seiner wildromantischen Ruine in Richtung Wegscheid zu schwingen. Die Kurven nehmen kein Ende, die grüne Landschaft wirkt wie gemalt, Felder wechseln sich mit ausgedehnten Wäldern ab, die ahnen lassen, wie wild es hier einmal gewesen sein muss. In Wegscheid bei der ersten Staustufe der Kamptalkraftwerke verlassen wir den Fluss gleich wieder und fahren über die Höhenrücken nach Krumau, wo ihn wieder treffen. Auch hier gibt es selbstverständlich eine Burgruine, die daran erinnert, dass diese Gegend über Jahrhunderte weg Kriegsgebiet war. Neben der Dobrasperre, der zweiten Staustufe fahren wir nun den Kamp entlang bis Ottenstein. Dieses Straßenstück ist wohl eines der schönsten in dieser Gegend, fast nach jeder Kurve gibt es einen neuen aufregenden Ausblick auf den Kamp. Ottenstein gehört zur Gemeinde Rastenfeld, hier bietet am Hauptplatz der Gasthof Huber gediegene Hausmannskost zu moderaten Preisen. Wer exklusiver speisen möchte, dem sei das Schloss Ottenstein ans Herz gelegt. Den Kaffee sollte man jedoch auf der Terrasse des Bootshauses einnehmen, die Aussicht auf den Stausee und das Treiben darauf gibt’s gratis. Danach geht’s Richtung Horn über Fuglau, wo am Nordring die Auto-Crosser sich ein Stelldichein geben und danach nach Siegmundsherberg. Der ehemalige Eisenbahnknotenpunkt wirkt zwar etwas verschlafen, beherbergt aber gleich drei Museen. Ein Eisenbahnmuseum, ein Auto- und ein Motorradmuseum. Alle drei Ausstellungen sind für nicht nur für technisch interessierte sehenswert, sondern sie zweigen auch etwas vom Geist vergangener Zeiten. Den Ausgang vom Waldviertel finden wir jedenfalls nach einem ausgedehnten Besuch in Maissau, das das Tor ins Waldviertel genannt wird. Wie werden wiederkommen….

 

Franz Farkas

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