ELO heißt das neue Concept Car der französischen Marke, die im Laufe ihrer 100Jährigen Geschichte immer wieder mit extravaganten und aufsehenerregenden Ideen zu begeistern wusste. ELO ist ein Kürzel, und zwar nicht aus den ersten, sondern dem jeweils zweiten Buchstaben der Langversion bestehend. Es bedeutet: REST- PLAY- WORK, schlicht: leben im Auto. Dazu hat man sich einiges einfallen lassen. Etwa bei der Optik: mit einer markanten Lichtsignatur vorne ist ELO sofort erkennbar, hinten fallen extrem abstehende Blinker- „Ohren“ sofort ins Auge.
Sonst ist die Studie eher unspektakulär angelegt, das bringt Platz im Inneren. So bleibt bei der Länge eines kompakten Minivans von knapp über vier Meter, einer Höhe von 1,7 Metern und einem ebenen Boden eine Innenfläche, die sehr gut und vor allem vielseitig nutzbar ist. Vier Sitzplätze, einer vorne und drei in der zweiten Reihe sind Standard, bei Bedarf können zwei weitere Sitze links und rechts neben dem Fahrersitz ausgeklappt werden. Der Fahrer selbst sitzt weit vorne in der Mitte, sein Sitz kann etwa zu Gesprächen oder anderen Tätigkeiten um 360 Grad gedreht werden. Dank der ausgeklügelten Anordnung und Konstruktion der verschiedenen Sitze wird der Kofferraum auch in der Sechs-Sitzer-Konfiguration nicht beeinträchtigt.
Ein Cockpit im herkömmlichen Sinne gibt es im ELO nicht, die Informationen werden auf Flachbildschirme vor der Windschutzscheibe projiziert. Durch eine spezielle Folie entsteht ein Spiegel-Effekt, als würden die Informationen vor dem unteren Rand der Windschutzscheibe „schweben“. Das Volant ist als Einspeichenlenkrad ausgeführt, Fans der Marke kennen das vom legendären DS. Die vier als Schiebetüren ausgeführten Seitentüren öffnen sich in entgegengesetzte Richtungen, und da keine Mittelsäule vorhanden ist, bietet der 1,92 Meter breite Einstieg bequemen Zugang.
Modularität ist ohnehin das große Schlagwort beim ELO, er soll nicht nur zum Fahren von A nach B taugen, sondern auch das Verweilen erleichtern. So sind etwa die hinteren Sitze ausbaubar, und verwandeln sich in praktische Klapphocker, auch Vorrichtungen zum Anbringen eines Vordaches sind vorhanden. Hier greift man auch Eigenschaften des legendären 2CV auf, dessen Sitze ebenfalls ausbaubar waren. Auch die leuchtende orange Farbe ist eine Reminiszenz an den berühmten Ahnen.
Unter dem Boden des Kofferraumes verbergen sich zwei Matratzen. Sie sind aus dem Dropstitch-Material von Decathlon gefertigt, das aufblasbar ist und insbesondere für Surfbretter, Kajaks und Paddleboards verwendet wird. Sie können mit Druckluft aufgeblasen werden, die an Bord des Fahrzeugs mitgeführt wird und über eine Düse im Unterboden zugänglich ist. Zudem kann der hintere Teil des Daches aufgeklappt werden und es gibt hinter dem Fahrersitz eine Projektionsleinwand. Dazu kommen noch zahlreiche Ablagen und Details, wie etwa eine Sitzmöglichkeit im Ausschnitt der Heckklappe etwa zum Wechseln der Wander-oder Radschuhe oder ein Staufach für Boccia Kugeln neben der Klappe für den Ladestecker. Natürlich kann ELO auch V2L, das bedeutet, diverse Elektrogeräte können über das Bordnetz betrieben oder geladen werden.
Citroen verweist auch stolz auf die Bereifung, die von Goodyear stammt. Die Zusammenarbeit mit dem Reifenhersteller ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Konzeptfahrzeuge der Marke. Das Modell 19_19 zum hundertjährigen Jubiläum, die 2020 vorgestellten Konzeptfahrzeuge für autonome urbane Mobilität und 2022 das Konzeptfahrzeug OLI wurden von Goodyear mit spezieller, zukunftsweisender Bereifung versehen. Nun setzt man die Partnerschaft fort und ELO ist das vierte Konzeptfahrzeug von Citroën mit intelligenten Reifen. Unabhängig vom Gelände eignen sie sich sowohl für den täglichen Gebrauch als auch für gelegentliche Ausflüge ins Gelände. Die intelligenten Reifen messen den Druck und den Verschleiß in Echtzeit, was über eine spezielle App überwacht wird. Eine in die Felge integrierte LED zeigt an, ob der Reifen den richtigen Druck hat (grüne LED) oder zu wenig Druck (rote LED). Sein Design zeichnet sich durch ein Profil aus, das die Reichweite und den geringen Rollwiderstand optimiert. Ein zweiter Teil dieses Profils, symbolisiert durch den orangefarbenen Gummi, der mehr Grip bietet, verkörpert die Dualität dieses Reifens, der die Passagiere bei den vielen Aktivitäten begleitet, die mit dem ELO möglich sind.
Über weitere technische Details schweigt man sich allerdings noch aus. Nur so viel ist klar, ELO ist für Elektroantrieb ausgelegt, angetrieben werden die Hinterräder. Die Karosserie besteht aus Kunststoff, mehr ist derzeit noch nicht bekannt. Betont wird allerdings, dass die Materialien weitgehend aus nachhaltigen und recycelten Grundstoffen gefertigt sind. Ob ELO, so wie er vorgestellt wurde, in Serie geht ist unwahrscheinlich, obwohl das Auto fahrbereit ist. Er wird nun auf eine Tour durch Europa gehen, beginnend in Brüssel am 9. Jänner. Und sicher ist, dass einige der Ideen, die in dem Auto stecken, schon bald in diversen Citroen Modellen zu finden sein werden.