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Ducati 860 GT (GTS) – Ducati 860 GT (GTS)

Nicht zuletzt aufgrund der in Windeseile den Markt überschwemmenden Japaner hatten es die europäischen Hersteller Mitte der Siebziger Jahre nicht gerade leicht. Nur Traditionalisten ließen sich mittlerweile von BMW, Norton und Co. überzeugen. Auch bei Ducati war das nicht anders. Die 750 GT mit ihrem Königswellenmotor wurde zwar von der Fachpresse sehr gelobt, aber im Verhältnis zu den großen Stückzahlen der Japaner wenig gekauft. Also überarbeitete Motor- Guru Doktor Fabio Taglioni für 1974 den 90 Grad V- Twin gründlich und verpasste ihm mit etwas über 860 cm³ auch gleich mehr Hubraum, mehr Drehmoment und eine bessere, nun von den Gesetzgebern der meisten Abnehmerländer geforderte Geräuschdämpfung. Ein Jahr später wurde das Motorrad auch von Rechts- auf Linksschaltung umgerüstet. Um auch optisch die Neuerungen zu demonstrieren, bekam das Triebwerk anstatt der runden nun eckige Motordeckeln. Das sollte aber nicht reichen. So wurde Stardesigner Giorgetto Giugario engagiert, der das Design des gesamten Bikes dem Zeitgeschmack anpassen sollte. Giugario, der eigentlich vom Auto kam, übertrug das eckige Motor-Design auf das komplette Motorrad. Das Ergebnis war ein kantiger Tank und ebensolche Seitendeckeln. Bei der Motorradgemeinschaft kam dies nicht gerade gut an, zudem war auch der damals für große Bikes schon obligate E-Starter nur gegen Aufpreis erhältlich. Nachdem der Absatz nicht gerade befriedigend war, wurde bereits 1976 nachgearbeitet. Das zu extreme Design wurde dezent entschärft, der Tank und die Seitendeckeln wurden etwas runder. Auch der E-Starter war nun serienmäßig mit an Bord. Auch das Fahrwerk erfuhr einige Änderungen, die 860 GTS war damit die einzige gespanntaugliche „Duc“.  

Doch auch das reichte nicht, auch wenn die 860er GTS zuweilen auf diversen Märkten als 900 GTS angeboten wurde. Bereits 1977 stellte Ducati der GTS die wesentlich gefälliger designte SD 900 Darmah zur Seite. Der Designer war kein Geringerer als Leopoldo (Poldino) Tartarini, der Gründer von Italjet. Doch das ist eine andere Geschichte…..       

Franz Farkas

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