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TEST: Reiselust: SSANGYONG KYRON 2.0 Xdi

Der Kyron gehört hier eindeutig dazu, ohne Gags und östlichem Barock anheim zu fallen, haben die Zeichner vorsichtig eine neue Front integriert, die zwar an den einen oder anderen Mitbewerber erinnern könnte, aber nie aufdringlich wirkt. Auch der Rest wie die vergrößerte Heckscheibe und eine dezente Verbreiterung auf der Seite stehen dem Koreaner recht gut, die Heckansicht ist nun aufgelockert, aber dennoch typisch geblieben.

Innen wurde kräftigst aufgewertet, im Bemühen der (wesentlich teureren) Konkurrenz aus Europa, den USA und natürlich Japan Paroli zu bieten. Dies ist auch gelungen, vor allem in der Spitzenversion Premium fehlt es an wenig, Ledergestühl ist genauso selbstverständlich wie eine mächtige Mittelkonsole mit übersichtlich angeordneten Bedienelemente. Auch Neulinge finden sich schnell zurecht, nur die Heizung und Belüftung erfordern entweder einen Blick in die Bedienungsanleitung oder eine längere Experimentierphase. Auch den winzigen Knopf für die Zuschaltfunktion des Allrads muß man suchen, erstaunlich bei einem Geländewagen. Dies ist der Kyron trotz seiner guten Ausstattung und der Bezeichnung „Sports Activity“ auch weiterhin geblieben, man setzt auf Kastenrahmen mit aufgesetzter verstärkter Karosse, ganz im Stil der harten Allrad-Fraktion. Der Nachteil ist eine hohe Türschwelle, die ungelenke und kleine Zeitgenossen zuweilen etwas mühsam finden. Dafür genießt man eine gute Aussicht und den Respekt der übrigen Verkehrsgenossen.

Im Fahrbetrieb gibt es kaum Überraschungen im Vergleich zum Vormodell, der ursprünglich von Mercedes und bei AVL in Graz kräftig überarbeitete 2 Liter Diesel braucht weiterhin seine Denkpause beim Anfahren, die etwas gewöhnungsbedürftig ist. Dafür erfreut man sich einer guten Geräuschdämpfung zum Innenraum und wenn einmal in Schwung, auch einer gewissen Agilität. Dies ist eigentlich erstaunlich, denn immerhin gilt es, weit über zwei Tonnen plus Beladung in Bewegung zu halten. Dafür halten sich sowohl die Verbrauchswerte mit knapp acht Litern in Grenzen, erfordern jedoch einen zarten Gasfuß und einen bedachten Umgang mit dem Getriebe.

Das Fahrwerk wirkt auf der Straße etwas weicher als etwa beim Actyon, nervig sind die geringen Rückstellkräfte der Lenkung, die gerade in der Stadt mache Abbiegemanöver etwas zu zackig ausfallen lassen. Dafür ist sie leichtgängig und macht auch enge Einparkmanöver fast zum Vergnügen. Als Reisefahrzeug ist der Kyron durchaus zu empfehlen, auch wenn die sitze mehr Seitenhalt bieten könnten.

Im Gegensatz zu vieler seiner Konkurrenten kann er aber auch im harten Gelände überzeugen, obwohl ihn die meisten Eigner dorthin nie in ihrem und in seinem Leben scheuchen würden. Hohen Bodenfreiheit, der schon erwähnte Kastenrahmen und eine zuschaltbare Untersetzung machen ihn zum Offroader, der weder Schotter noch Schnee und Steigungen fürchten muß. Allerdings sollte man dann die schönen 18 Zöller durch eine standesgemäße Bereifung ersetzen, es wäre schade um die Felgen. Übrigens gibt es den Kyron auch als reinen Hecktriebler, doch der Anteil wird wohl eher gering sein. Man will doch wenigstens können, wenn man wollte, auch wenn man es nie tut……..  

  

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Guter Motor
Super Geländeeigenschaften
Günstig

Flop
Hohe Einstiegskante
Die Lenkung
Wo ist der Allradknopf?

Franz Farkas

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Franz Farkas

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