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Honda XBR500 – Erfolgloser Eintopf

Mit der XBR brachte man 1985 ebenfalls ein Einzylinder Motorrad, das im Gegensatz zur Yamaha auch über einen Elektrostarter verfügte. 44 PS waren in der offenen Version ein Wort, mit einem Leergewicht von 177 Kilogramm stand der Single recht gut im Futter. Im Gegensatz zur Konkurrenz, die auf klassische Speichenräder setzte, stattete man die XBR mit den sogenannten Comstar- Rädern aus. Das waren Leichtmetallverbundräder, die den Einsatz von schlauchlosen Reifen ermöglichten. Zudem war es auch möglich den hinteren Sitzbankteil zu entfernen, um sowohl den Betrieb mit einem oder zwei Sitzplätzen zu ermöglichen. Für die damalige Retrowelle war die XBR optisch eigentlich zu modern, besser kam die eigentlich für Japan und Neuseeland gedachte, aber auch in Österreich erhältliche Version namens Clubman an, die nach 1989, erst nach der Einstellung der XBR gefertigt wurde. Doch auch sie konnte gegen sich die gegen die Konkurrenz von Yamaha oder die Gilera Saturno (ebenfalls ein Exot) nur schwer behaupten. Wesentliche Konstruktionsschwächen zeigten sich bei dem Motor der XBR 500 aus einer geringen Ölfüllmenge (1,7 Liter bei Ölwechsel mit Filterwechsel; nur ca. 350 ml zwischen min. und max.) in Verbindung mit einer komplexen und relativ ungenauen Messbarkeit des tatsächlichen Ölstands.

Es ergaben sich bei Ölmangel Lagerschäden im Zylinderkopf und Nockenwellenbereich, wohl einer der häufigsten schwerwiegenden technischen Schadensarten der XBR. Häufig sind Risse zwischen Zündkerzenloch und Auslassventilen infolge vorwiegenden Betriebs im städtischen Bereich (Überhitzung; tritt vornehmlich bei Baujahren 1985 bis 1987 auf). Die Baujahre 1985 und 1986 neigen zu defekten Anlasserfreiläufen und Spannungsrissen im hinteren Krümmerbereich der Auspuffanlagen (nur zusammengesteckte Anlagen). Ansonsten ist die XBR500 bei ausreichender und vor allem qualifizierter Wartung sehr zuverlässig. Honda schleppte die XBR bis 1988 noch mit, im letzten Jahr wurde sie mit klassischen Speichenrädern ausgeliefert. Viele der Motorräder standen sich die Reifen bei den Händlern platt und wurden erst oft Jahre später zugelassen. Heute ist die XBR, wie viele der damals ungeliebten Motorräder, ein begehrtes Sammlerstück.         

Franz Farkas

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