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KAWASAKI Z750 – GREEN CARD

 Jetzt, gute  drei Jahre später war es Zeit für eine Überarbeitung. Und Kawasaki beließ es erwartungsgemäß nicht bei einem Facelift, sondern stellt uns ein wirklich neues Motorrad hin. Zur Beruhigung der Fans der ersten Stunde: sie sieht deshalb nicht komplett anders aus, das wäre angesichts des unheimlichen Erfolges auch nicht sehr klug gewesen. Auf den ersten Blick wirkt sie eigentlich nur geschärft, sieht man aber genauer hin, fällt schnell auf, daß nicht nur das Design überarbeitet wurde. Der Rahmen ist wie beim Vorgänger eine so genannte Backbone-Konstruktion, die ohne Unterzüge auskommt. Dazu kommt jetzt ein Alu-Motorhilfsrahmen, der andere Positionen für die vorderen Motoraufnahmen, nämlich hinter dem Zylinder, ermöglicht. Dadurch wurden die immer wieder kritisierten lästigen Vibrationen, besonders am Lenker, nahezu eliminiert. Der Lenkkopf wurde 10mm nach vorne verlegt, was einerseits das Handling verbessern und mit dem dadurch leicht verlängerten Radstand gleichzeitig für Stabilität sorgen soll. Doch nicht nur das Fahrwerk, auch der Motor wurde einer gewaltigen Frischzellenkuhr unterzogen. Komplett neue Einspritzung, neue Ein- und Auslaßkanäle, neuer Auspuff und ein neuer Kühler, um nur einige Modifikationen  aufzuzählen. Ergebnis der Bemühungen ist eine extrem harmonische Leistungs- und Drehmomentkurve. Sauber und ohne Widerrede nimmt der Antrieb auch bei tiefen Drehzahlen seine Arbeit auf und liefert dabei Kraft, von der die 600er nur träumen können. Dabei wird auch dem erfahrenen Piloten garantiert nicht langweilig und trotzdem werden die Hosen auch bei Fahranfängern trocken bleiben. Vor allem, weil sich der Motor in jeder Fahrsituation völlig berechenbar verhält. Egal ob Crusing oder forciertes Gasgriffdrehen, die Z bleibt immer gelassen. Dies konnte angesichts der sehr selektiven Streckenverhältnisse bei der ersten Ausfahrt der Weltpresse im Bergland von Alicante ausgiebig erprobt werden. Auch das im Prospekt versprochene Feedback vom Fahrwerk ist glasklar, wer es wirklich ernst meint, kann sich zudem an den Einstellmöglichkeiten der neuen Up- Side- Down- Gabel und des Federbeins vergreifen. Dank 180er Hinterreifen stellt sich die Kawa auch beim Bremsen in Schräglage kaum auf, läßt sich mühelos umlegen und auch wieder aus den Ecken heraus beschleunigen. Zwar kommt das Handling nicht ganz an das der hubraumschwächeren Konkurrenz aber schließlich bekommt man auch mehr Schmalz geliefert, wenn man den Hahn öffnet.

Preislich bleibt die Z750 weiterhin auf freundlichem Niveau, ab knapp 8500€ (ohne ABS) ist man dabei. Wer noch etwas drauflegt, kann seine Garantie ab sofort um bis zu zwei Jahre verlängern lassen.

Top:

Kräfiger, kultivierter Motor
Stimmiges Fahrwerk
Gutes Preisleistungsverhältnis

Flop:

Handlingnachteil gegenüber den 600ern
Softe Grundabstimmung
Einige Billige Details

 

Preis: € 8.499,-, (ABS: 9.299)

Motor: 4-Zylinder in Reihe, quer eingebaut, flüssigkeitsgekühlt, DOHC, 4Ventile/Zylinder, Benzineinspritzung, G-Kat

BohrungxHub: 68,4 x 50,9 mm
Hubraum: 748 cm³
Verdichtung: 11,3:1

Leistung: 106 PS/77,7 kW bei 10.500 min-1

max. Drehmoment: 78 Nm bei 8.300 min-1

Endantrieb: 6-Gang-Getriebe, Kette,

Starter: elektrisch

Fahrwerk: Brückenrahmen aus Stahl mit Hilfsrahmen aus Aluguß, v: USD Gabel Ø 41mm, h:, , h-Zweiarmschwinge aus Stahl, Zentralfederbein mit Hebelumlenkung,   Gasdruckunterstützung

Bremsen: v-Doppelscheibe mit Doppelkolbensattel, Ø 300 mm, h-Einzelscheibe mit Einkolbensattel, Ø 250 mm, Teilintegral ABS

Bereifung : v-120/70- ZR17, h-180/55 ZR 17

Gewicht: 207 kg (ABS)
Sitzhöhe: 815 mm
Tankinhalt: 18,5 l
Radstand: 1.440 mm

Vmax: ca. 230 km/h

Franz Farkas

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