Mazda MX-5: Ein Bewahrer der Tradition - Mycar
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Mazda MX-5: Ein Bewahrer der Tradition

Die Geschichte des MX-5 beginnt 1989. Damals stellte Mazda den kleinen, puristischen Roadster vor. Davor waren viele der klassischen Zweisitzer aus verschiedenen Gründen, wie verschärfte Sicherheitsbestimmungen, kleiner Innenraum, wenig Kofferraum und so weiter faktisch „ausgestorben“. Einige Hersteller produzierten zwar noch Modelle mit Targadach, doch für die wahren Fans waren dies keine echten Roadster. Das einzige noch in Großserie gebaute Modell war der Alfa Romeo Spider, der jedoch technisch veraltet war. Da kam der kleine Japaner genau richtig. In seinem Schlepptau erschien 1997 zum Beispiel der BMW Z3, später folgten der Honda S2000 und viele Modelle mehr der Philosophie des MX-5. Sie gibt es fast alle nicht mehr, der Mazda jedoch rollt immer noch in seiner nun vierten Generation aus den Auslagen der Händler.

Auch wenn die Silhouette weitgehend unverändert blieb, wurde dem Kleinen im Laufe der Jahre immer wieder ein dezentes Facelift verpasst und auch zeitgemäße Veränderungen vorgenommen.  So ist ein 8,8 Zoll großes Touch-Display in das Armaturenbrett eingezogen, das aber nur im Stand mit dem Finger bedient werden kann. Während der Fahrt geschieht das mit einem griffigen Dreh-Drück-Knopf auf der Mittelkonsole. Damit kann man nach einiger Gewöhnung zielsicher durch die Menüs navigieren. Sie sind auf das Notwendigste beschränkt und das ist auch gut so. Das klassische Kombiinstrument wurde für das aktuelle Modell verbessert, es gibt jetzt zwei USB-C-Anschlüsse, Apple CarPlay und Android Auto können jetzt auch kabellos genutzt werden.

Der Platz für Gepäck ist wie gehabt für die Insassen begrenzt. Der Kofferraum fasst gerade mal 130 Liter, das Be- und Entladen ist aufgrund der 82 Zentimeter hohen Ladekante schwierig. Im Innenraum herrscht naturgemäße Enge, groß gewachsene Zeitgenossen müssen sich einschränken. Die geringe Innenbreite des schmal geschnittenen Roadsters sorgt dafür, dass sich die Insassen ziemlich nahekommen. Auch Ablagen sind sparsam verteilt.

Groß war der Mazda MX-5 natürlich noch nie. Geparkt neben einem heutigen SUV sieht der japanische Roadster geradezu winzig aus, am Supermarktparkplatz muss man ihn richtig suchen. Dann kommt das Einsteigen. Tief fällt man ins Gestühl, Tür und Mittelkonsole schließen einen eng ein, oben  drückt das Dach. Also schnell auf mit dem Verdeck, was immer noch ausschließlich manuell, aber blitzschnell funktioniert: Haken auf, Stoff nach hinten werfen, einmal festdrücken und los geht’s. Etwas gelenkig muss man nur sein, aber das schadet beim Roadster-Fahren ohnehin nie.

Allerdings: So schön an der frischen Luft wie im MX-5 sitzt eigentlich nur am Motorrad. Das ist allerdings höher, im MX 5 sitzt man knapp über der Straße. Beides zusammen macht einen Gutteil der ungebrochenen Faszination dieser Fahrzeuggattung aus. Auch der zwar nicht besonders durchzugsstarke, aber umso drehfreudigere Saugmotor sorgt für Fahrfreude. Auf einen Turbo verzichtet Mazda beim Benziner im Gegensatz zur Konkurrenz und man blieb natürlich beim Heckantrieb, wie es sich für einen Roadster gehört .

Die Verbindung von Fahrer und Fahrzeug ist im Mazda MX-5 stark wie in kaum einem anderen Auto. Wer zügig im wunderbar mechanisch-knackigen Handschaltgetriebe, bedient durch den ultrakurzen Schalthebel, durch die sechs Vorwärtsgänge klickt, hält den 132 PS starken 2,0-Liter-Saugbenziner sicher im Kraftbereich. Der stärkere, 184 PS leistende Vierzylinder ist leider Geschichte, die neuen Abgasnormen haben ihm den Garaus bereitet. Doch die Fahrleistungen reichen auch so. Von 0 auf 100 km/h vergehen 8,6 Sekunden, die Spitzengeschwindigkeit von 204 Km/h wird man auch auf der deutschen Autobahn mit offenem Verdeck ohnehin kaum ausreizen. Der Fahrspaßfaktor ist durch die ungefilterte Darbietung trotzdem unübertroffen.

Passend zum Motor wurde auch das Fahrwerk ausgelegt. Der von uns getestete MX-5 Homura kann durch die sportliche Auslegung zwar nur beschränkten Federungskomfort bieten, belohnt aber dafür mit einer fast schon unverschämten Agilität. Enge Kurven und kurze Gerade dazwischen machen Spaß ohne Ende, der Track-Mode mit verzögertem ESP lässt noch mehr zu als der „normale“ Straßenmodus. Mit wenigen und gut dosierten ESP-Eingriffen zirkelt der Mazda präzise um Ecken jeder Art, im Notfall greift die Elektronik trotzdem ein. Das asymmetrische Sperrdifferenzial soll den Fahrspaß weiter erhöhen. Dazu kommt noch eine Brembo Hochleistungsbremsanlage, die mit den typisch rot lackierten Bremszangen nicht nur gut aussieht, sondern auch für zuverlässige Verzögerung sorgt.

Fürs das aktuelle Modell wurden unter anderem Scheinwerfer und Heckleuchten modifiziert. Angeboten wird der MX-5 in den Ausstattungslinien Prime-Line, Exclusive-Line und Homura, dazu als Sondermodell Kazari, das unter anderem eine Nappalederausstattung in Beige und ein beiges Stoffverdeck beinhaltet. Preislich liegt der Mazda mit 41.850 Euro recht gut, wer einem derartigem Hobby nachgeht, der wird sich das auch leisten.

Fazit:

In der Zeit von SUVs, Turbo- und Elektromotoren ist der MX-5 eine Ausnahmeerscheinung: er ist weder praktisch, der Komfort ist begrenzt, der Nutzwert eher wenig. Aber er liefert das Maß an Fahrfreude, die man woanders vergeblich sucht.

 

 





Preis Deutschland39.390,00 Euro
Preis Österreich42.560,00 Euro





Die Steuern werden für ein Fahrzeug mit einem Benzin Motor, einem CO2 Ausstoß von 140g/km und einer Leistung von 97kW berechnet.





Pkw mit Erstzulassungsdatum nach dem 1.1.2021
Für diese Fahrzeuge richtet sich die Höhe der motorbezogenen Versicherungssteuer nach dem CO2 Ausstoß und der Leistung (kw) des Verbrennungsmotors.

KFZ Steuer im Jahr 2025:
665,28 Euro





Motorbezogene Steuer (Benzin)30 €
CO₂-Anteil97 €
KFZ-Steuer127 €







Getriebe6-Gang Manuell
Motor4 Zylinder
Beschleunigung 0-100km/h8.3 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 204 km/h
Leistung97 kW / 132 PS
Drehmoment152 Nm
Hubraum1.496 cm3
CO2140 g/km
Gewicht1.106 kg
Länge3.920 mm
Breite1.740 mm
Verbrauch6.2 Liter/100km
Tankinhalt45 Liter
Reichweite ohne Rekuperation726 km
TreibstoffBenzin
EuronormEuro 6d-Temp
KommentarMazda MX5 Homura Skyactiv 6






Effizienzklasse: E

Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse E. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich zwischen 0,99% weniger und 8% mehr CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1106kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.


Franz Farkas

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