Hochdach-Kombis begeistern in den letzten Jahren vor allem Jungfamilien und Freizeitsportler. Sie stammen eigentlich von Transportern ab, sind entsprechend günstiger als etwa ein SUV und bieten eine Menge Platz und mittlerweile auch durchaus PKW-Komfort. Der Townstar von Nissan, dem ältesten japanischen Hersteller, macht hier keine Ausnahme. Schon gar nicht, weil er durchaus bekannte Geschwister hat. Der Mercedes Citan Tourer und der Renault Kangoo sind faktisch baugleich, sie werden auch im gleichen Werk in Frankreich produziert und sind direkte Konkurrenten der Platzhirschen VW Caddy oder Ford mit dem Tourneo.
Klappt man die hintere Sitzreihe aus dem Weg, wächst das Ladevolumen auf satte 2800 Liter, das kann ebenfalls kein SUV und sei er auch noch so groß. Und man kann zudem noch (optional) den Beifahrersitz umklappen, dann sind 3500 Liter Volumen vorhanden und die man kann bis zu zweieinhalb Meter lange Dinge einladen.
Diese Eigenschaft ist natürlich die Folge des schon erwähnten kastenförmigen Lieferwagenaufbaus, getreu dem Spruch „Form follwos function“. Die Innenhöhe des Laderaums beträgt über einen Meter, da kann der Kinderwagen auch einmal ohne ihn zuklappen zu müssen, reingestellt werden. Die Ladeklappe ist entsprechend groß, hier muss man nur aufpassen, dass der Wagen mit dem Heck nicht zu nah an einer Wand oder einem anderen Auto steht, um sie auch problemlos öffnen zu können.
Und es gibt die 62 Zentimeter langen Schiebetüren an den Seiten, durch die man auch aus- und einsteigen kann, wenn für den Gebrauch der Vordertüren zu knapp geparkt wurde (oder werden musste). Sie sind zwar etwas schwergängig, aber das hat auch Vorteile. Flinke Kinderhände können sie nicht so leicht öffnen. Zudem fiel uns das gut gedämpfte Geräusch auf, wenn sie ins Schloss fällt – kein Vergleich mit dem nervigen Rawumms des typischen Handwerker-Lieferwagens.
Das Ausstattungsangebot des Townstar besteht aus vier Linien. Die Basisausstattung “Acenta” rückt mit einer noch eher Nutzfahrzeug-ähnlichen Ausrüstung aus: praktisch, aber ohne große Glanzlichter. Ein Radio ist aber ebenso an Bord wie ein höhenverstellbarer Fahrersitz und LED-Tagfahrlichter. Recht umfangreich fällt indes die serienmäßige Assistenzausstattung aus. Sie umfasst unter anderem eine Verkehrszeichenerkennung, einen intelligenten, autonomen Notbrems-, Spurhalte und Totwinkel-Assistenten. In der nächsthöheren Ausstattung “N-Connecta” wird es dann gemütlicher und kommunikativer: mit einem 8-Zoll-Infotainment, einer Klimaautomatik, einer Lendenwirbelstütze für den Fahrersitz sowie einer Rückfahrkamera samt Farbbild. Dann kommt noch „N-Design“ mit gerade für die lieben Kleinen praktischen Klapptischchen an den Rücklehnen der Vordersitze. Das von uns gefahrene Topmodell ʺTekna” ergänzt schließlich noch ein Navigationssystem, eine induktive Ladebox und eine Sitzheizung. Es gibt auch eine Abblendautomatik für die Scheinwerfer, allerdings reagiert diese etwas seltsam etwa auf reflektierende Verkehrszeichen und vor allem langsam.
Motorisch setzt man auf einen 1,3-Liter-Benziner mit vier Zylindern und 130 PS. Er kommt von Renault und treibt auch das Pendant von Mercedes an. Die Kraft auf die Vorderräder überträgt ein manuelles sechsgang-Getriebe. Das reicht für eine Spitzengeschwindigkeit von 183 km/h, das gebotene Drehmoment von 240 Nm ist auch in Ordnung. Das wird die kommende E-Version, die es bei Renault als E-Kangoo schon gibt vermutlich besser können. Der Verbrauch des Townstar wird mit 6,8 Liter nach WLTP angegeben, wir haben etwa 7 bis 7,4 Liter, je nach Fahrweise und Beladung, ermittelt. Das Fahrwerk ist sportlich straff, aber nicht unangenehm hart wie man es oft bei Lieferwagen findet, die Neigung der Karosserie trotz der beachtlichen Aufbauhöhe eigentlich unauffällig.
Preislich liegt der Townstar mit einem ab-Preis von 31.292 Euro recht gut, „unser“ Tekna kostet etwa 4.500 Euro mehr, bietet aber auch einiges mehr.
Fazit:
Der Townstar ist ein durch und durch praxisorientiertes Auto, genau das Richtige für Jungfamilien, Freizeitsportler und Betreiber von raumgreifenden Hobbys. Wer sich mit dem her schlichten Design anfreunden kann, für den ist das eine gute Wahl. Freunde von alternativen Antrieben werden mit der E-Version ebenfalls demnächst beglückt.
Effizienzklasse: C Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse C. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich zwischen 18,99% und 10% weniger CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1550kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |
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