Peugeot Polygon Concept-Die Zukunft des kleinen Peugeots

Peugeot hat immer wieder mit interessanten Konzeptfahrzeugen aufhorchen lassen, die einen Ausblick auf zukünftige Projekte geben. So auch der kürzlich präsentierte Polygon Concept. Der besondere Clou: eine völlig neue Steuerung der Lenkung.

Von außen präsentiert sich der Peugeot Polygon als ein futuristisch gezeichnetes Fahrzeug, knapp unter vier Meter lang, sehr flach und mit fast über die komplette Seiten reichenden Flügeltüren. Auch die B Säule fehlt. Vorne wie hinten gibt es die typische Peugeot Architektur und eine weit bis in das Dach reichende Frontscheibe. Interessant wird es im Inneren. Hier fallen erstmals die Sitzgelegenheiten ins Auge. Die Sitze bestehen aus 3D-gedruckten Schalen aus recyceltem Kunststoff, die mit Formschaum ausgekleidet sind. Dieses Verfahren wurde gemeinsam mit dem spanischen Unternehmen Nagami entwickelt, während der belgische Möbelhersteller Sixinch die einteilige Schaumstruktur beigesteuert hat. Die Polster sind nicht mit Stoff oder Leder bezogen und leicht austauschbar. Peugeot will so die Zahl der Bauteile reduzieren und auch durch Wiederverwertbarkeit die Nachhaltigkeit verbessern. Wie man darin sitzt, wird sich noch zeigen.

Im Mittelpunkt des Konzeptfahrzeugs steht jedoch die Neuinterpretation des schon bekannten Peugeot i-Cockpits. Das Herzstück ist das neu entwickelte, rechteckige „Hypersquare“-Lenkrad, das zusammen mit der Steer-by-Wire-Technologie das traditionelle, mechanische Lenkprinzip ablöst. Das bedeutet, zwischen Lenkung und Rädern besteht keine direkte Verbindung mehr, alle Befehle werden elektronisch übertragen. Das ist auch bei der Geschwindigkeitssteuerung, sprich dem Gaspedal schon lange üblich, die anfänglichen Bedenken sind lange verschwunden. Laut Peugeot ermöglicht diese neue Lenkung eine präzise und vor allem variable Steuerung. Bei niedrigen Geschwindigkeiten lässt sich das Fahrzeug mit kleinen Lenkbewegungen etwa einparken und rangieren, bei höheren Geschwindigkeiten reagiert die Lenkung feinfühlig und direkt, fast wie bei einem Kart.

Das „Hypersquare“-Lenkrad ist zugleich Bedieneinheit, so wie man es aus der Formel 1 schon kennt.  An seinen vier Ecken befinden sich runde Pods, mit denen sich Fahrzeugfunktionen per Fingertipp steuern lassen. Dahinter gibt es ein Micro-LED-Panel, das die klassischen Instrumente ersetzt. Auch der Touch-Screen im Cockpit ist passe. Als Bildschirm dient die Frontscheibe, alles ist individuell konfigurierbar. Auch für ein individuelles Ambiente ist gesorgt. Je nach Fahrmodus – etwa „Cruise“, „Fun“ oder „Hyper“ – verändert sich die visuelle Umgebung im Innen- und Außenbereich inklusive Beleuchtung und Animationen. Die von Goodyear entwickelten Reifen übermitteln Infos über den Zustand der Reifen, der Straßenbeschaffenheit und vieles mehr in den Innenraum.

Zudem sind zahlreiche Komponenten – etwa Radkappen, Elemente des Armaturenbretts oder das Hypersquare Lenkrad selbst leicht austauschbar und farblich variierbar. Der Lack des Polygon Concepts enthält recycelte Gummibestandteile, die Innenverkleidungen bestehen aus einem neuartigen, „geschmiedeten” Textil aus Altmaterialien früherer Peugeot-Fahrzeuge. Über den Antrieb hält man sich noch bedeckt, er wird aber sicher elektrisch sein. Der Polygon soll Ideengeber, Test für die Akzeptanz der Kundschaft sein und natürlich einen Ausblick auf zukünftige Serienmodelle geben. Vor allem das Hypersquare-Lenkrad und die Steer-by-Wire Lenkung werden wohl noch 2027 in einem Serien-Peugeot zu sehen sein.

Das Concept ist nicht nur Showcar für Messen, sondern auch digital in der eigens entwickelten Fortnite-Insel „Polygon City“ erlebbar.

 

Franz Farkas

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