Dabei kam das alles eher zufällig. 1972 schrieb eine japanische Elektrizitätsgesellschaft einen Auftrag für ein Automobil mit Allrad-Antrieb aus, um die schneebedeckten Berge Japans sicher erklimmen und dort Wartungsarbeiten an den Stromtrassen durchführen zu können. Um die Vorgaben an Budget und PKW-Format einhalten zu können, baute man den Kombi Leone Station Wagon 4WD mit zuschaltbarem Allradantrieb und Boxermotor. Subaru erhielt den Auftrag und der Leone wurde ab 1973 in die USA und später auch nach Europa exportiert. Die Erfolgsgeschichte hielt bis heute an und nun soll eine Fortsetzung folgen- natürlich elektrisch.
Der Name: Solterra. Er wurde zusammen mit Toyotas BZ4X entwickelt und wird auch bei Toyota gebaut. Aber er ist trotzdem ein waschechter Subaru, wird ausdrücklich betont. So gibt es den Solterra im Gegensatz zum Toyota ausschließlich mit Allrad und natürlich wurde auch die komplette Abstimmung anders entwickelt, um die Subaru-Gene zu erhalten. Das bedeutet relativ wenig Bodenfreiheit für einen wirklich geländegängigen SUV, gepaart mit einem niedrigen Schwerpunkt und weniger Wankneigung der Karosserie in schnellen Wechselkurven. Auf der technischen Seite stehen je ein permanenterregter Synchronmotoren den beiden Achsen, die mittels Subaru typischen Regelsystemen (3 Fahr- & 2 X-Mode Offroad-Modi) auf den jeweiligen Untergrund gebracht werden. 80, also 109 PS, leistet jede der Motoren und liefert 168,5 Nm maximales Drehmoment an die jeweilige Achse. Das bedeutet eine Systemleistung von 160 kW (218 PS) und 337 Nm. Hört sich im Vergleich zu manchem Konkurrenten nicht nach sehr viel an, doch in der der Praxis kann der Solterra durchaus überzeugen. Schon beim ersten Kennenlernen konnten wir uns von den Geländeeigenschaften des neuen Subaru überzeugen. Geländepassagen in allen möglichen Schwierigkeitsstufen, Wasserdurchfahrten, Schrägfahrten, alles ist möglich. Mit den vorhandenen Regelsystemen muss nur die richtige Einstellung gefunden werden, der Solterra meistert alles ohne Widerspruch. Sehr hilfreich dabei eine schräg nach unten gerichtete Frontkamera, die auch zeigt, wie es nach dem Erklimmen der Steigung weitergeht, durch die Frontscheibe ist da meist nur die eigene Fronthaube zu erspähen. Auch auf der Asphaltstrecke mit schnellen Wechselkurven kann der Subaru überzeugen, es gibt wenig Neigung der Karosserie und ein gutes Fahrverhalten, vor allem mit den 20 Zöllern der E-xperience+ Version, die zudem noch mit Kunstledersitzen, einem Panorama Glasdach und einigen anderen Extras zusätzlich die schon sehr gute Grundausstattung ergänzt.
Aber auch im „normalen“ Alltagsbetrieb ist der Solterra ein angenehmer Begleiter. Das Fahrverhalten auf der Straße ist problemlos, auch sportliche Einlagen sind bis zu einem gewissen Grad durchaus möglich. Im urbanen Bereich gefällt eine gewisse Übersichtlichkeit der Karosserie, die das Rangieren auch in engen Tiefgaragen ohne Sorgen ermöglicht. Auch mit der Reichweite kann man durchaus zufrieden sein. Nach den Werksangaben schafft der Solterra mit aufgezogenen 18-Zöllern 465 Kilometer, mit den 20-Zöllern 414. Wir kamen bei herbstlichen Temperaturen im gemischten Betrieb Stadt, Landstraße, und Autobahn auf etwa 360 Kilometer, das ist durchaus respektabel. Dank serienmäßiger Wärmepumpe sollte die Reichweite jedenfalls auch bei winterlichen Temperaturen nicht zu weit einbrechen. 71,4 kWh fasst die von PPES (Prime Planet Energy & Solutions, Inc.) zugelieferte Lithium-Ionen-Batterie nominal, wovon rund 65 kWh nutzbar sein sollen. An einer entsprechenden Gleichstrom-Schnellladesäule lädt der Solterra mit bis zu 150 kW Ladeleistung und lässt sich damit in den üblichen 30 Minuten von 10–80 Prozent aufladen. Etwas lästiger ist die Ladung an einer 11 KW Station, zumindest derzeit, da der onboard Lader des 2023 Modells nur über einphasige 7 KW verfügt. Die ab Februar des nächsten Jahres lieferbaren 2024 Modelle sind aber mit einem dreiphasigen 11-kW-AC-Onboard-Lader ausgestattet, dann sollte es schneller gehen. Auch verfügen die neuen Modelle über zahlreiche Software-Verbesserungen, wie etwa die derzeit fehlende Prozentanzeige der Akkukapazität und viele andere Dinge.
Zum Schluss noch ein Wort zu den Preisen: der Solterra E-xperience liegt bei 65.400 Euro, für den besser ausgestatteten E-xperience+ müssen 68.900 Euro auf das Konto des freundlichen Subaru-Händlers überwiesen werden, die Aufpreisliste ist mit zwei Lackiervarianten erfreulich kurz.
Fazit
Der Solterra ist trotz der gemeinsamen Entwicklung ein echter Subaru, der seine Vorzüge vor allem im unwegsamen Geläuf voll ausspielen kann. Es sollte den Japanern damit gelingen, die Fans bei der Stange zu halten.
Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 2057kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |
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