Categories: Suzuki

Suzuki GT500 – Der zu spät kommt, den bestraft das Leben

Von 1967 bis 1976 war die Suzuki T 500 ein recht beliebtes Modell der japanischen Firma. Ein robuster, einfach aufgebauter Zweitakt-Twin mit einer Leistung von bis zu 47 PS  in einem für damalige Zeiten zumindest für japanische Motorräder recht gutem Fahrwerk zeichnete das Motorrad aus. Unter dem Namen GT 500 wurde schließlich die letzte Version angeboten. Das Problem dabei: die wesentlich modernere und etwas größere GT 550 mit drei Zylindern und „Ram-Air“ Kühlung stand bereits seit einigen Jahren in den Verkaufsräumen der Händler. Sie war moderner mit verbesserter Kühlung, bot etwas mehr Leistung und hatte damals schon eine Doppelscheibenanlage vorne. Dazu entsprach sie vom Design her mehr dem Zeitgeschmack. Die GT 500 wirkte daneben, auch wegen des fehlenden E-Starters schon etwas „Retro“ eine Richtung, mit der die Mehrheit der Biker damals absolut nichts anfangen konnte. Dazu war sie eine glücklose Zusammenstellung von Komponenten aus der alten T-Baureihe mit nur einer hydraulischen Scheibenbremse aber immerhin einer wartungsarmen, kontaktlosen Zündung der neuen GS-Modelle.  Außerdem war die Kawasaki H1 mit ihren 60 PS bereits seit Jahren das Nonplusultra in der 500er Zweitaktklasse und deklassierte alle anderen Motorräder in diesem Hubraumsegment.

Aufgrund der kurzen Bauzeit war die Anzahl der verkauften Suzuki GT 500 recht gering. Aufgrund der verschärften Umweltgesetzen vorerst in den USA wurde die GT 500 dort ab dem zweiten Baujahr für lächerliche 998 US-$ -weiterhin unter der Bezeichnung „Titan“ – geradezu verschleudert. In Deutschland bot Hein Gericke die Mittelklasse-Suzuki als „Motorrad aus der Kiste“ halbmontiert zum Kauf an. Die Montage des Lenkers, des Vorderrades und weiterer Teile lagen dann in der Verantwortung des Schnäppchen-Jägers. Aber die Zeiten des Zweitakters waren vorbei und Suzukis neue GS-Baureihe stand längst in den Startlöchern.

Als letzter japanischer Motorradhersteller vollzog Suzuki den Wechsel zu Viertaktmotoren erst im Jahr 1976. Es verwundert daher nicht, dass die GT500 nach weniger als zwei Jahren Bauzeit ausgemustert wurde und der hubraumschwächeren aber leistungsgleichen GS 400 mit DOHC-Motor Platz machte.

 

Bildnachweis:Klemens Kubala

Franz Farkas

Share
Published by
Franz Farkas

Recent Posts

Honda Jazz e:HEV Advance Sport-Hier spielt die Musik

Die Autos werden immer größer, vor allem kleine SUVs sind selten geworden. Da sticht der…

6 Tagen ago

Citroen ELO-Leichter leben im Auto

Citroen präsentiert immer wieder Konzeptfahrzeuge, die so sicher nicht auf die Straße kommen, sondern als…

2 Wochen ago

Lexus kann auch elektrisch-Lexus RZ 300e

Toyota will auch im Luxus Segment der Fahrzeuge mit rein elektrischem Antrieb mit- mischen. Dazu…

3 Wochen ago

Fiat 500 Hybrid: ein echter Turiner geht nicht unter

Seit 2020 gibt es den neuen Fiat 500, bisher allerdings nur mit rein elektrischem Antrieb.…

3 Wochen ago

„Was uns bewegt“ Sonderausstellung „Austro Daimler im Oldtimermuseum Wiener Neustadt

Friedrich und Ronald Fehr bemühen sich seit Bestehen ihres Oldtimer-Museums, die Technikgeschichte des österreichischen Automobilbaues…

4 Wochen ago

Opel Grandland Hybrid-Neues im Zeichen des Blitzes

Opel hat den Grandland in der zweiten Generation neu aufgelegt. Neben einer kompletten Erneuerung der…

1 Monat ago