Test Hyundai Inster- Keine matte Sache - Mycar
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Test Hyundai Inster- Keine matte Sache

Kleine Elektroautos liegen im Trend, nicht zuletzt, weil die die Autoimporteure aufgrund der in Kraft getretenen neuen CO2 Regelung, die anstatt der bisherigen 116 g CO2 nur mehr 93,4 % betragen darf, etwa 30% mehr Elektro-Autos verkaufen  müssen, um den horrenden Strafzahlungen der EU zu entkommen. Fast alle Hersteller haben nun auch in den unteren Segmenten ihre Modellpalette erweitert und auch die Preise nach unten angepasst. Bei Hyundai etwa ist es der Inster, der hier reüssieren soll.

Optisch hat man es verstanden, dem Inster, der in Korea recht erfolgreich als Casper am Markt ist, eine eigenständige Optik zu verpassen, vor allem von hinten ist der Wiedererkennungswert groß. Der zwischen A und B Segment platzierte kleine SUV misst lediglich 3,82 Meter in der Länge und passt damit auch auf den kleinsten Parkplatz. Geringe Überhänge und ein mit 2,58 Metern relativ langer Radstand ermöglichen bestmögliche Raumausnutzung, fast könnte man meinen, der Wagen ist innen größer als außen. Dazu kommt auch eine recht clevere Flexibilität, die man sonst selten auch in diesem Segment findet. Etwa den Fahrersitz, der die Mittelkonsole quasi mit eingebaut hat, das spart Platz und ermöglicht trotzdem eine Mittelarmlehne und einen Flaschenhalter. Auch hinten sitzt man recht bequem, die Rücksitzbank ist verstellbar, etwa um den doch recht geringen Kofferraum etwas zu vergrößern. Er hat ein Ladevolumen von 280 Litern, bei nach vorne gerückten Rücksitzen sind es bis zu 351 Liter, 1059 Liter bei umgeklappten Rücksitzlehnen. Auch ein doppelter Boden ist vorhanden, hier kann zum Beispiel das Ladekabel untergebracht werden. Zudem lassen sich nicht nur die Rücksitze, sondern auch der Fahrer- Beifahrersitz umklappen, so etwas kennt man sonst nur vom Honda Jazz.

Im Innenraum selbst dominiert viel hartes Plastik, auch die Sitzbezüge wirken recht einfach, aber strapazierfähig. Das Cockpit bietet keine Überraschungen, die Rundinstrumente vor dem Fahrer wirken fast retro-mäßig, der mittlere Bildschirm bietet die wichtigsten Infos. Dazu gibt es eine Menge „echter“ Tasten, etwa für Klima, und einiges mehr. Eine induktive Auflademöglichkeit für das Smartphone ist vorhanden, will man aber etwa mit Andriod Auto oder Apple Carplay navigieren, benötigt man ein Kabel.

Technisch setzt man auf Bewährtes. Die beiden Akkus arbeiten mit 400 Volt Technik und bieten 36 oder 49 Kilowattstunden (kWh) Nettokapazität an, kombiniert mit 97 PS (71 kW) oder 115 (85 kW) sowie Frontantrieb. Für unseren Test haben wir das stärkere Modell ausgefasst, mit den 115 PS ist der kleine Inster recht gut motorisiert. Beim Entern des Autos fällt zunächst der recht hohe (du damit bequeme) Einstieg auf, die Frontsitze sind trotz geringem Seitenhalt recht bequem. Gefallen kann auch der Haltegriff für den Beifahrer, viele Hersteller haben den schon abgeschafft.

Im Fahrbetrieb gibt sich der Inster als wendiger Kurvenräuber, auch in der City oder auf engen Parkplätzen ist er in seinem Revier. Gefallen kann auch die fast perfekte Rundumsicht, hier entgeht dem Fahrer nichts. Wenn es nötig sein sollte, sprintet man in nur 10,6 Sekunden aus dem Stand heraus auf Tempo 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 150 km/h limitiert. Zwischen 327 und 370 Kilometern Reichweite nach WLTP sollen mit dem kleinen Stromer möglich sein. Wir haben mit einem Verbrauch von etwa 12,7 bis 13,1 kW auf 100 Kilometer den WLTP- Wert  erreicht, allerdings bei sommerlichen Temperaturen und zurückhaltender Fahrweise. Bei einer ersten Runde im winterlichen Wien bei Außentemperaturen von etwa -2 Grad waren es 17,1 kWh, aber das ist auch kein allzu schlechter Wert. Wenn sich die Ladung dem Ende zuneigt, kann der Wagen an einer Gleichstrom-Schnellladestation (DC) in ca. 30 Minuten von 10% auf 80% aufgeladen werden, wenn optimale Bedingungen herrschen. Für eine vollständige Ladung von 0% auf 100% an einer Wallbox (AC) mit 11 kW dauert es etwa 5 Stunden. Zudem haben wir die Erfahrung gemacht, dass der Akku langsamer aufgeladen wird, wenn man öfter etwa von 70 auf 100 % laden will. Da geschieht vermutlich, um den Akku zu schonen. Praktisch ist auch die optionale V2L-Funktion, mit der man den Inster als Stromquelle für externe Geräte verwenden kann.

Für einen Kleinwagen ist auch die Ausstattung recht gediegen. Optional hatte unser Testfahrzeug noch Licht-Paket, dem Smart Sense-Paket, das schon erwähnte V2L-Paket, eine Wärmepumpe, ein Schiebedach sowie 17“-Alufelgen. Damit erhöht sich der Preis von 27.780 Euro auf 32.520. Nicht unbedingt ein Geschenk für ein Kleinauto, aber der Gegenwert passt.

Fazit:

Der Inster ist nicht nur symphytisch, sondern kann auch mit seiner uneingeschränkten Alltagstauglichkeit überzeugen. Gefallen hat auch die dunkelblau- matte Lackierung, die sehr gut zum Auto passt.





Preis Deutschland32.520,00 Euro
Preis Österreich32.520,00 Euro








Die Steuer für ein Elektroauto mit einem Gewicht von 1453kg und einer Leistung von 65 kw beträgt:
169,08 Euro
Die Nennleistung wurde aufgrund fehlender Angaben mit 65% der Maximalleistung bewertet



In Deutschland sind Elektroautos bis 10 Jahre nach ihrer Anschaffung von der Steuern befreit (Stand 01/2022). Diese Regelung gilt bis 2030. Bei Wasserstoffautos wenden sie sich bitte an ihren Steuerberater.

Die reguläre Steuer wird wie folgt gestaffelt:
- Bis 2.000 kg: 5,625 € je angefangene 200 kg
- 2.001–3.000 kg: 6,01 € je angefangene 200 kg
- Ab 3.000 kg: 6,39 € je angefangene 200 kg

Ohne Steuererlass werden 45 € pro Jahr fällig.




Getriebe1 Gang Automatik
MotorPSM
Beschleunigung 0-100km/h10.6 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 150 km/h
Leistung Elektromotor100 kW
Drehmoment147 Nm
Hubraum0 cm3
CO20 g/km
Gewicht1.453 kg
Länge3.825 mm
Breite1.610 mm
Verbrauch12.1 kWh/100km
Akku49 kW
Reichweite ohne Rekuperation405 km
Mehr Reichweite durch Rekuperation in km45 km
Mehr Reichweite durch Rekuperation in %-11,10 %
Reichweite mit Rekuperation360 km
TreibstoffStrom
EuronormEuro 6
KommentarHyundai Inster






Effizienzklasse: A+

Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1453kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.


Franz Farkas

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