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Toyota Mirai – die japanische Wasserstoffzukunft

Vor einem Jahr wurde darüber spekuliert, wie Toyota das Problem mit der nicht vorhandenen Wasserstoff Infrastruktur lösen will. Damals gab es Gerüchte, dass das Fahrzeug selbst den Wasserstoff über Elektrolyse erzeugt. Mittlerweile hat sich gezeigt, dass Toyota offenbar von der japanischen Regierung weitreichende Förderzusagen erhielt. So versprach der Premier Shinzo Abe im Juli den Kauf jedes Wagens in Japan mit 14.000 Euro zu fördern. Durch weitere Förderprogramme in den einzelnen Präfekturen könnte der Preis sogar unter 30.000 Euro sinken. Dass Förderungen dringend notwendig sind zeigt die Tatsache, dass der Wasserstoffantrieb einen Wagen um 35.000 – 40.000 Euro verteuert. Roland Berger geht sogar von 45.000 Euro aus. Ein Wert der unserer Ansicht nach zu hoch gegriffen ist.

In den USA wird der Toyota Mirai für 57.500 USD (ca. 46.000 Euro) angeboten. Durch diverse Förderprogramme wird der Preis auch hier auf voraussichtlich 44.000 Dollar (ca 35.000 Euro) fallen. Auch in Punkto Infrastruktur gehen die Japaner pragmatische Wege. Während in Europa die Anzahl der Wasserstofftankstellen stagniert, wird in Japan bereits an einer neuen Infrastruktur gearbeitet. Diese Tatsache ist nicht weiter verwunderlich, da von den europäischen Autoherstellern erst in mehreren Jahren Brennstoffzellen Fahrzeuge in Großserie zu erwarten sind. Der Aufbau einer flächendeckenden europäischen Wasserstoffinfrastruktur zum jetzigen Zeitpunkt wäre ein Schlag gegen die europäische Autoindustrie, da sie vor allem den Absatz der fernöstlichen Konkurrenz fördern würde.

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Technisch gesehen liefert der Toyota eine solide Leistung von 153 PS bei einem Drehmoment von 247 Nm. Die Beschleunigung von 0 auf 60 Meilen (entspricht 96,56 km/h) wird mit 9 Sekunden angegeben. Von 40 km/h auf 65 km/h braucht der Mirai 3 Sekunden.

Mit einem Tank schafft man laut Toyota bis zu 300 Meilen oder 480 km. Ursprünglich wurden immer wieder 700 km kommuniziert. Mit der aktuellen Reichweite liegt der Toyota Mirai gleichauf mit dem Tesla Model S. Allerdings kann der Tesla im Notfall an jeder Steckdose aufgeladen werden, während man mit dem Toyota Mirai ein ernsthaftes Problem hat, wenn der Wasserstoff zur Neige geht. Die Ausmaße des Mirai entsprechen der eines Mittelklassewagens. Der Mirai ist 4.890 mm lang, 1.815 mm breit und 1.535 mm hoch.

Der Mirai nimmt über die Frontseite des Wagens den benötigten Sauerstoff auf, welchen er in Kombination mit dem Wasserstoff zu Strom umwandelt. Das „Abfallprodukt“ ist Wasser, welches am Heck des Fahrzeugs ausgeschieden wird. Aus dem mit 700 bar komprimierten Wasserstoff kann die Brennstoffzelle des Toyota extrem effizient Strom erzeugen. Die Brennstoffzelle gewinnt pro Liter Bauvolumen 3.1 kW/Liter Strom (Volume power density). Das gut die doppelt so viel wie bei seinem Vorgängermodel. Das ist ein absoluter Spitzenwert. Die Tanks besitzen eine Kohlfaserummantelung um den Inhalt auch unter extremen Belastungen – wie sie bei einem Unfall auftreten – zu sichern. In den Wasserstofftanks speichert der Mirai 5 kg Wasserstoff. Dies entspricht ca. 122.4 Litern Wasserstoff bei 700 bar. Der Mirai verbraucht pro 100 km 25,5 Liter (bei 700 bar) oder 1,042 kg Wasserstoff. Ein relativ hoher Wert. Der Honda FCX Clarity braucht laut offiziellen Angaben nur 0,85 kg Wasserstoff pro 100 km.

Im Gegensatz zu BMW (Typ E68 – 7er Baureihe), wo der Wasserstoff als Kraftstoff für den Verbrennungsmotor diente, hat Toyota einen vollwertigen Wasserstoffantrieb auf Basis einer Brennstoffzelle entwickelt.

Fazit:
Toyota läuft den deutschen Herstellern den Rang als Technologieführer ab. Bedauerlich ist nur, dass der Toyota Mirai das durch die Brennstoffstelle entstandene Wasser nicht sammelt und anschließend durch Elektrolyse wieder in Wasserstoff spaltet, sobald der Wagen an der Steckdose hängt. Aber auch so ist der Mirai wahrscheinlich ein echter Meilenstein in der Automobilgeschichte.

 








Die Steuer für ein Elektroauto mit einem Gewicht von 1850kg und einer Leistung von 73.45 kw beträgt:
339,00 Euro
Die Nennleistung wurde aufgrund fehlender Angaben mit 65% der Maximalleistung bewertet



In Deutschland sind Elektroautos bis 10 Jahre nach ihrer Anschaffung von der Steuern befreit (Stand 01/2022). Diese Regelung gilt bis 2030. Bei Wasserstoffautos wenden sie sich bitte an ihren Steuerberater.

Die reguläre Steuer wird wie folgt gestaffelt:
- Bis 2.000 kg: 5,625 € je angefangene 200 kg
- 2.001–3.000 kg: 6,01 € je angefangene 200 kg
- Ab 3.000 kg: 6,39 € je angefangene 200 kg

Ohne Steuererlass werden 57 € pro Jahr fällig.




Motor ein Elektromotor. angetrieben über ein Brennstoffzelle
Höchstgeschwindigkeit 178 km/h
Beschleunigung 0-100km/h9.5 Sekunden
Leistung113 kW / 154 PS
Drehmoment247 Nm
CO20 g/km
Gewicht1.850 kg
Länge4.890 mm
Breite1.815 mm
Verbrauch1.042 Kilo/100km
Akku5 Kilo
Reichweite ohne Rekuperation480 km
TreibstoffWasserstoff
Euronorm6
KommentarBei den Preisen handelt es sich um eine vorläufige Schätzung von Toyota






Effizienzklasse: A+

Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1850kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.


Didi Prolovski

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Didi Prolovski

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