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Yamaha BT 1100 Bulldog – Auf den Hund gekommen

V2 Motor, Rohrrahmen und made in Italy, das mag vielen Motorrad-Fans bekannt vorkommen, doch spätestens beim Betrachten des Emblems am Tank werden auch Kenner stutzig. In der Tat, dies ist eine Yamaha und sie ist anders. Nicht nur, daß sie beim Italienischen Importeur der Marke vom Band rollt, sie will so gar nicht in die eindeutig leistungsorientierte Modellpalette der Japaner passen. Schon der Motor, der aus den frühen 80ern stammt und nach einem Tourer bis heute in diversen Choppern der Marke brav seinen Diensnt versieht, weist die Bulldog als Understatement Bike aus. Hier dominiert nicht schiere Leistung, denn aus kannpp 1100 ccm werden nur 65 PS geholt. Im Gegensatz dazu steht der sauber verarbeitete Rohrrahmen und viele Details, die auch kennern erst auf den zweiten Blick auffallen. So sind etwa die Enden der Rahmenrohre mit gedrehten Alustopfen verschlossen und kleine Bleche aus Leichtmetall schützen die empfindlichen Gqabelstandrohre und ihre Dichtringe vor Beschädigung. Die Schaltereinheiten sind aus Metall und das Cockpit mit dem im Tachometer integrierten Drehzahlmesser hinter der kleinen Scheibe strahlt eine gewisse Gediegenheit aus. Im Fahrbetrieb erweist sich die BT 1100 ihres Beinames würdig. Sie ist der ideale Begleiter ihres Piloten auf langen Motorradwanderungen vornehmlich über enge gewundene Sträßchen zweiter und dritter Ordnung. Der Gute alte V2 erfreut dabei nicht nur durch eine angenehme Geräuschkulisse, sondern auch durch seine sanfte Kraftentfaltung schon aus niedersten Drehzahlen. Schon ab Standgas drückt der Motor kräftig an, über 5.000U/min ist es allerdings wieder Schluß mit der Herrlichkeit. Derartige Drehzahlorgien gewöhnt man sich ohnehin rasch wieder ab, Bulldog Fahren heißt von Kurve zu Kurve schwingen, ohne auf den Geraden dazwischen Beschleunigungsrekorde aufstellen zu wollen. Das Fahrwerk spielt brav mit, eine lange Schwinge verhindert wirkungsvoll unliebsame Reaktionen des Kardanantriebs und eine komfortable Gabelabstimmung hält die gröbsten Fahrbahnunebenheiten von der Besatzung ab. Erstaunlich groß ist die Schräglagenfreiheit, wer genügend Schwung in die Kurven mitzunehmen weiß, der ist unauffällig und trotzdem flott unterwegs. Echt bissig sind an der Buldog nur die Bremsen, kein Wunder, denn sie stammen direkt aus den Leistungssportlern des Hauses und genießen auch dort einen ausgezeichneten Ruf. Etwas verbessserungswürdig ist dagegen die Fahrerhaltung. Lenker und Die tiefe Sitzkuhle wirkt zwar auf den ersten Kilometern sehr angenehm, können aber auf längeren Strecken zur Torturr werden, da der Fahrer keine Möglichkeit hat, auch nur einen Zentimeter nach hiten oder nach vorne zu rutschen um seine Poition zu verändern. Daztu kommt noch der sehr schmale Lenker, der dazu nicht ideal gekröpft ist. Doch zum „Kilometerfressen“ ist die BT 1100 ohnehin nicht gedacht. Sie lädt vielmehr zum gemütlichen Sonntagsnachmittagsausflug in den Wienerwald ein….

 

Motor: Zweizylinder V Luftgekühlt, je eine oben liegende Nockenwelle

Hubraum: 1.063 ccm

Bohrung x Hub: 95 x 75 mm

Leistung: max. 48 KW (65 PS) bei 5.500 U/min

Max Drehmoment: 85 Nm bei 4.500 U/min

Antrieb: 5 Ganggetriebe, Ölbadkupplung, Kardan zum Hinterrad

Fahrwerk: Brückenrahmen aus Stahlrohr, Telegabel mit 43 mm Standrohrdurchmesser vorne, Zentralfederbein mit Hebelumlenkung hinten.

Bremsen v/h: Doppelscheibenanlage mit Vierkolbensätteln/ Einscheibenanlage mit Zweikolbensattel Bremsscheibendurchmesser v/h 298/267 mm

Bereifung v/h: 120/70-ZR17 / 170/60 ZR17

Gewicht: 251 kg fahrfertig

Sitzhöhe: 800 mm

Tankinhalt: 20 Liter

Preis: EUR 10.390,00

                  

Franz Farkas

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