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Bridgestone BS 175 “Hurricane”-Gummi- Connection

Dass Bridgestone gute Reifen erzeugt, weiß hierzulande jedes Kind; daß die Japaner aber auch einmal Motorräder bauten, ist nahezu unbekannt. Vor allem im Rennsport war die Firma in den Sechzigern in den USA und in Japan sehr erfolgreich, aber es gab auch Straßenmotorräder.

Eines davon war die BS 175 Hurricane Scrambler, die ab 1965 auch als Dual Twin mit tief gelegter Auspuffanlage kam und bis zum Schluss der Motorradproduktion von Bridgestone gebaut wurde. Das Motorrad wirkt auch heute noch schnittig und bestach durch eine (damals nicht immer selbstverständliche) durchwegs saubere Verarbeitung. Satte 20 PS leistet der Zweitakt-Zweizylinder bei einem Gewicht von knapp über 120 Kilogramm, ein für damalige Zeiten für ein Serienmotorrad respektabler Wert. Langliegend mit angelegten Ohren und der Nase im Tankverschluss reichte dies für immerhin 140 Sachen.

Interessant ist die Detailverliebtheit der Japaner, so gab es nicht nur eine Schaltwippe für das Fünfganggetriebe, sondern auch noch ein Hebelchen, mit dem zwischen den Stellungen  „5 Return Change“ und „4 Rotary Change“ gewechselt werden konnte. In der ersten Stellung funktionierte das Getriebe ganz normal, also erster Gang unten der Rest oben. Schaltet man um, so kann man vom fünften Gang direkt in den ersten Schalten, dies sollte bequeme Biker vor allem im Stadtverkehr entlasten. Diese Technik, die übrigens von der japanischen BMW Kopie Lilac übernommen wurde, sorgte natürlich bei Unaufmerksamkeit schnell für Getriebesalat, man tat besser daran, den Hebel auf „Return Change „ zu lassen.

Nicht nur leistungsmäßig war die 175er ihrer Zeit voraus, viele Konstruktionsmerkmale finden sich an modernen Motorrädern wieder. So ist zum Beispiel eine Getrenntschmierung selbstverständlich, auch die kompakte Unterbringung der Lichtmaschine hinter den Zylindern ist „state of the art“. Auffällig ist auch die großzügig dimensionierte Doppelduplex-Trommel im Vorderrad, sie bringt auch wohl heute noch das Motorrad jederzeit sicher zum Stehen. Obwohl die „Hurricane“ in den USA sehr beworben wurde, konnte sie das Ende des Motorradbaues von Bridgestone nicht verhindern, in Europa gab es die Motorräder außer in England und Holland ohnehin nicht. 1969 war dann endgültig Schluss, es hält sich unter Insidern hartnäckig ein Gerücht, dass Bridgestone aufgrund ihrer Rennerfolge von die vier „Großen“ (Honda, Yamaha, Kawasaki und Suzuki) damit erpresst wurde, sie würden keine Reifen mehr als Erstausrüstung kaufen, wenn man weitermachen würde…

 

 

Franz Farkas

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