Dacia Jogger Extreme TCE 110-Schweizer Messer auf Rädern - Mycar
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Dacia Jogger Extreme TCE 110-Schweizer Messer auf Rädern

Dacia ist schon seit einiger Zeit auf der Gewinnerstraße, das hat nicht zuletzt mit den zahlreichen Aktivitäten in Sachen Modellpolitik zu tun. Obwohl sich die wirklich praktischen Autos wie der Hochdachkombi Dokker, der Lodgy und der  Logan immer noch durchaus gut verkaufen würden, hat man sie durch den brandneuen Jogger ersetzt. Er soll nun alles können als die Drei und vielleicht noch mehr. Wir haben uns das einmal angesehen.

Fangen wir gleich einmal mit der Optik an. Der Jogger wirkt schon auf den ersten Blick erwachsen und vor allem nicht billig- im Gegenteil: sogar ein versierter Autoverkäufer einer Konkurrenzmarke vermutete beim ersten Blick auf das Heck ein Modell einer schwedischen Marke und auch die neue, durchaus markante Front konnte gefallen. Dazu kommen bei dem von getesteten Topmodell „Extreme“ in schwarz lackierte Alufelgen, die einen Hauch von Sportlichkeit vermitteln.

Im Innenraum wird man von den typischen Dacia- Interieur empfangen. Einfach, durchaus gediegen und mit viel Platz und Variabilität. Dies war man von den Franzosen immer schon gewöhnt, etwa ein Renault R4 R16 war gerade deswegen seiner Zeit damals schon weit voraus und entsprechend beliebt. Um dieses Fahrzeug zu kreieren, haben die Ingenieure aus Rumänien und Frankreich wohl in der Geschichte geblättert und Goodies auf den neuesten Stand gebracht. Wenn man ein Fahrzeug mit dem Titel Crossover bezeichnen darf, dann ist es der Jogger. Ein bisschen Van, ein bisschen Kombi, dann noch etwas SUV-Look, betont etwa durch die schwarzen Kunststoff-Radauschnitte.

Wer nun aber glaubt, alles das ist nur mit schierer Größe möglich, der irrt wieder. Der Dacia Jogger ist „nur“ 4,55 Meter lang, also nicht länger als ein SUV der Klasse. Trotzdem haben bis zu sieben Personen und 160 Liter Gepäck Platz, 607 Liter und 5 Personen oder alternativ zwei Personen und 1.819 Liter Gepäck.
Natürlich geht das nicht ohne diverse Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen. So ist die Bank der 2. Reihe nicht in der Länge verschiebbar. Das geht auf Kosten der Beinfreiheit für die Fondpassagiere, vor allem dann, wenn es keine dritte Reihe gibt und der Platz eigentlich vorhanden wäre.

Auch die Ladefläche ist nicht durchgehend eben, da es vorne eine Vertiefung für die Füße der Passagiere in Reihe 3 gibt, beziehungsweise geben muss. Etwas umständlich ist auch die Bedienung der Kofferraumabdeckung- und deren Unterbringung, wenn sie nicht gebraucht wird. Egal, der Kofferraum schluckt so ziemlich alles, vom Fahrrad bis zur verpackten Waschmaschine- oder eben bis zu sieben Personen (und etwas Gepäck) , wobei die Passagiere der dritten Reihe nur unter abenteuerlichen Verrenkungen auf ihre Plätze und von dort wieder wegkommen. Kenner der Auto- Historie werden sich vielleicht an den Austin Seven aus den 20ern erinnern. Bei diesem Modell waren die Lehnen der Frontsitze nicht klappbar- weil man annahm, dass hinten ohnehin nur Kinder sitzen würden, die man einfach ins offene Auto hinein- und wieder herausheben würde. Genauso haben wohl auch die Entwickler beim neuen Dacia gedacht.. Den meisten Komfort hat man in der ersten Reihe, aber selbst dort könnte das Gestühl etwas besser sein- vor allem auf der Langstrecke fühlt es sich nicht optimal an- hier wäre zumindest eine Option in der Aufpreisliste fällig.

Dafür kann die Bedienbarkeit auch im Jogger mit einer unnachahmlichen Einfachheit glänzen. Alles ist da. Lässt sich einfach bedienen und man kommt auch ohne vorheriges Studium der Bedienungsanleitung sofort zurecht.  Konnektivität mit dem Smartphone ist ohnehin schon fast selbstverständlich, Navi bei der Topversion dabei und auch eine Rückfahrkamera erleichtert das Rangieren.

Genauso unkompliziert wie die Bedienung der Infrastruktur ist das Fahren mit dem Jogger. Als Motorisierung dient (derzeit) ausschließlich ein 1,0-Liter großen Dreizylinder-Turbobenziner, der seine Kraft mittels eines handgeschalteten sechsgang- Getriebes auf die Vorderräder wuchtet. 110 PS Leistung und 200 Nm maximales Drehmoment klingen erstmal nach nicht sehr viel, aber sie kommen mit dem nur 1,2 Tonnen wiegenden Auto gut klar. Auf dem Papier stehen 10,5 Sekunden für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h und 180 km/h Spitze. In der Realität fühlt er sich unbeladen sehr agil an. Die Kraft setzt schon im unteren Drehzahlbereich ein, der Motor klingt auch innen recht kräftig und die Federung ist eher von der straffen Seite. So kommt sogar ein gewisses Gefühl von Sportlichkeit auf, der Wunsch nach mehr Leistung ist hier durchaus legitim. Etwa nach dem 1,5 Liter Vierzylinder aus dem Dacia mit 150 PS, zusammen mit dem ebenfalls dort verfügbaren DSG.

Doch zurück zum Jogger. Der Verbrauch von 6,5 Litern im beladenen Zustand ist zwar etwas höher als der angegebene, aber immer noch akzeptabel. Im Schnitt rannen im gemischten Stadt- und Überlandbetrieb 6,2 Liter durch die Einspritzdüsen, das passt auf jeden Fall. Der 50 Liter Tank reicht somit für etwa 800 km am Stück, auch das ist für heutige Verhältnisse und den immer kleiner werdenden Benzinbehältern akzeptabel .

Die wahre Stärke des Dacia Jogger aber ist und bleibt der Preis. Ab 16.890 Euro ist er derzeit als 5-Sitzer in der Essential Version zu haben. Die hier getestete Extreme-Version mit schwarzen Leichtmetallrädern, Rückfahrkamera, Klimaautomatik und Keyless Go kostet 18.790 Euro, die 7-sitzige Variante 20.890 Euro, mit einigen Extras wie Navi, Metallich Lack, Sitzheizung usw. werden für den Fünfsitzer 20724 Euro notwendig. Dazu gibt es 3 Jahre Garantie.

Fazit:

Dacia ist mit dem Jogger nahe an der berühmten eierlegenden Wollmilchsau und das zu einem wahren Hammer-Preis. Nachholbedarf hat man bei den Sitzen und vielleicht könnte sich bald ein stärkerer Motor mit Automatik im Angebot finden.





Preis Österreich20.724,00 Euro





Die Steuern werden für ein Fahrzeug mit einem Benzin Motor, einem CO2 Ausstoß von 122g/km und einer Leistung von 81kW berechnet.





Pkw mit Erstzulassungsdatum vor 1.1.2021
Für diese Fahrzeuge richtet sich die Höhe der motorbezogenen Versicherungssteuer nach dem CO2 Ausstoß und der Leistung (kw) des Verbrennungsmotors.

KFZ Steuer im Jahr 2024: 1.391,04 Euro

Steuerbelastung (bei Kauf im Jahr 2020):1.321,92 Euro
Jährliche Mehrkosten im Vergleich zu 2024:69,12 Euro




Motorbezogene Steuer (Benzin)20,00 €
CO2 Steueranteil (Benzin)268,40 €
KFZ Steuer288,40 €








Getriebe6 Gang manuell
Motor3 Zylinder Benzin
Beschleunigung 0-100km/h10.5 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 180 km/h
Leistung Verbrennungsmotor81 kW
Drehmoment200 Nm
Hubraum999 cm3
CO2122 g/km
Gewicht1.150 kg
Länge4.547 mm
Breite1.784 mm
Verbrauch5.7 Liter/100km
Tankinhalt50 Liter
Reichweite ohne Rekuperation877 km
TreibstoffBenzin
EuronormEuro 6
Kommentar Dacia Jogger TCe 110 Extreme






Effizienzklasse: C

Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse C. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich zwischen 18,99% und 10% weniger CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1150kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.


Franz Farkas

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