Dacia nimmt mit dem Prototyp Sandrider ab 2025 an der Rallye Dakar und der World Rally-Raid Championship (W2RC) teil. Dabei nimmt die Marke mit dem Outdoor-Spirit einige der anspruchsvollsten und härtesten Terrains überhaupt im Motorsport in Angriff. Das Rallye-Engagement untermauert gleichzeitig das Bekenntnis der Marke, das Essenzielle neu zu definieren.
Der Sandrider wurde speziell für den Rallye-Einsatz konzipiert und ist inspiriert vom 2022 vorgestellten minimalistischen Konzeptfahrzeug Manifesto. Bei der Entwicklung konnte sich die Marke auf das umfangreiche Motorsport-Know-how der Renault Group und des britischen Renn- und Sportwagenspezialisten Prodrive stützen.
Ganz im Sinne der Dacia Philosophie ist das Layout des Sandrider auf das Wesentliche reduziert und schöpft dabei alle Möglichkeiten aus, die das Reglement der Kategorie Ultimate T1+ bietet. Bei der Entwicklung standen vor allem hohe Agilität und niedriges Gewicht im Fokus. Mit eingebunden in den Entstehungsprozess waren von Anfang an Fahrer und Beifahrer, welche die Konstrukteurs- und Ingenieursteams mit ihren umfangreichen Erfahrungen und Kenntnissen unterstützten. Ein wichtiges Tool dabei war die virtuelle Realität.
Das schnörkellose, auf das Wesentliche reduzierte Äußere des Sandrider stammt aus dem hauseigenen Dacia Designstudio. Das Fahrzeug verfügt nur über solche Karosserieteile, die absolut notwendig sind. Es gibt keinerlei dekorative oder überflüssige Teile. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Aerodynamik. Von der Markenphilosophie, sich auf die essenziellen Bedürfnisse von Fahrer und Beifahrer zu konzentrieren, zeugt die kurze Motorhaube mit abgeschrägtem Design, um das Sichtfeld der Besatzung nicht zu beeinträchtigen. Die Antireflexionsfarbe im oberen Bereich des Instrumententrägers – ein Detail aus der Luftfahrt – optimiert ebenfalls die Sicht. Bei der Innenraumgestaltung des Sandrider legten die Design- und Ingenieursteams von Dacia besonderen Wert auf die Bedürfnisse und Gewohnheiten von Fahrer und Beifahrer. So ermöglicht die modulare Gestaltung des Armaturenträgers Fahrer und Beifahrer, die Ergonomie und die Anordnung bestimmter Funktionen an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Die Dakar und andere Rallye-Raids gehören zu den härtesten Motorsportveranstaltungen der Welt. Aus diesem Grund verfolgt Dacia mit dem Sandrider einen Ansatz, der das robuste Outdoor-Konzept der Marke auf die Spitze treibt. Hierzu gehören ein verstärkter Hilfsrahmen und verstärkte Stoßfänger, eine Karosserie aus Karbon, eine Aufhängung mit doppelten Querlenkern und ein 4×4-Antrieb, der speziell für die harten Anforderungen von Rallye-Raid-Veranstaltungen entwickelt wurde. Ein innovatives elektrisches System sorgt auch unter schwierigsten Bedingungen für eine optimale Stromversorgung aller Teile an Bord. Über diese grundlegenden Konstruktionsmerkmale hinaus beinhaltet der robuste Outdoor-Ansatz des Sandrider auch Aspekte, die zunächst nebensächlich erscheinen mögen, aber in Wirklichkeit das Leben der Besatzungen deutlich erleichtern. So sind beispielsweise die Sabelt Sitze mit speziellen antibakteriellen Stoffen gepolstert, die Feuchtigkeit schnell nach außen abführen. Die Reserveräder sind zum leichteren Wechsel nicht abgedeckt. Ebenso kann die Besatzung schnell auf das Bordwerkzeug zugreifen, ohne eine Kiste öffnen zu müssen. Ein weiteres Beispiel ist eine in die Karosserie des Sandrider integrierte Magnetplatte, um zu verhindern, dass die Befestigungsbolzen für die Räder im Sand verloren gehen. Ein Detail, das direkt von den Fahrern des Teams angeregt und von Dacia mit seiner pragmatischen Denkweise umgesetzt wurde. Der Sandrider ist mit BF Goodrich Reifen der neuesten Generation ausgestattet, die optimalen Grip auf jedem Terrain mit maximaler Robustheit gegen Stöße und Reifenpannen vereinen.
Dacia unterstützt das Engagement der Organisatoren der Dakar und anderer Rallyes, den Motorsport nachhaltiger zu gestalten. Die Entwicklungsteams betrieben deshalb einen hohen Aufwand, um das Fahrzeug leichter zu machen und den Kraftstoffverbrauch zu senken. Ergebnis: Das Gesamtgewicht des Sandrider sank gegenüber vergleichbaren Prototypen um rund 15 Kilogramm. Dacia erreichte dies durch ein leichteres Rohrrahmenchassis, den Verzicht auf alle überflüssigen Karosserieteile und die Verwendung von Karbon für eine Vielzahl anderer Teile. Darüber hinaus wurde auf alle dekorativen Elemente verzichtet. Den Antrieb übernimmt ein kompakterer und leichterer Motor. Um die Traktion und die Fahrdynamik zu optimieren, fällt die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse deutlich frontlastiger aus.
Besonderes Augenmerk galt auch einer effizienten Aerodynamik, um den Kraftstoffverbrauch zu senken und gleichzeitig die Fahrleistungen zu verbessern. Die Ingenieursteams konnten den Luftwiderstand um 10 Prozent und den Auftrieb um 40 Prozent gegenüber vergleichbaren Prototypen verringern. Im Rahmen ihrer Arbeit konzentrierten sie sich besonders auf die Lufteinlässe zur Motorkühlung. Das Wärmemanagement ist unter den extremen Bedingungen der Dakar und anderer Rallye-Raids von entscheidender Bedeutung. Um die Temperatur im Innenraum des Sandrider niedrig zu halten, integrierten die Designer Anti-Infrarot-Pigmente direkt in die Karbon-Karosserieteile des Fahrzeugs. Für dieses Verfahren meldete Dacia ein Patent an. Der Motor des Sandrider wird mit synthetischem Kraftstoff betrieben, der von Aramco geliefert wird. Dies ist eine einfache und erschwingliche Lösung, um die Umweltauswirkungen zu reduzieren. Die von Aramco entwickelten synthetischen Kraftstoffe kombinieren Wasserstoff, der mit erneuerbarer Energie gewonnen wird, mit gebundenem CO2. Ergebnis ist ein kohlenstoffärmerer Kraftstoff, der für moderne Motoren geeignet ist. Für Dacia ist die Rallye Dakar das ideale Testfeld für diese Technologie.
Motorsport-Premiere im Oktober
Der Dacia Sandrider wird zunächst eine lange Reihe von Tests in verschiedenen Ländern absolvieren. Sein Motorsportdebüt wird dann bei der Rallye du Maroc 2024 stattfinden, dem marokkanischen Lauf zur Rallye-Raid-Weltmeisterschaft (W2RC) vom 5. bis 11. Oktober 2024.
Die Dacia Sandriders, das offizielle W2RC-Team von Dacia, werden 2025 erstmals an der Dakar und den anderen Läufen der Rally-Raid-Weltmeisterschaft teilnehmen.
Die Dacia Sandriders vereinen drei erfahrene, talentierte und enthusiastische Crews.
Der französische Rallye-Pilot Sébastien Loeb, 49, gewann zwischen 2004 und 2012 neunmal in Folge die Rallye-Weltmeisterschaft. Er ist damit der erfolgreichste Fahrer im Motorsport und wird oft als größter Rallyefahrer aller Zeiten angesehen. Sébastien Loeb nimmt seit 2016 an der Dakar teil. Sein Beifahrer ist Fabian Lurquin.
Die 32-jährige Cristina Gutiérrez Herrero ist eine feste Größe im Rallye-Raid-Sport. Die Spanierin hat zwischen 2017 und 2024 bereits an acht Rallye Dakars teilgenommen. Cristina gewann 2021 den Weltcup für Marathon-Rallyes, Kategorie T3. Im Januar 2024 wurde sie nach Jutta Kleinschmidt die zweite Frau, die eine Rallye Dakar in ihrer Klasse gewann (Challenger-Klasse). Ihr Beifahrer wird Pablo Moreno Huete sein.
Nasser Al-Attiyah ist fünffacher Gewinner des Cross-Country Rallies World Cup und zweifacher Gewinner der Rallye-Raid-Weltmeisterschaft. Er ist eine echte Dakar-Legende und hat diese spektakuläre Veranstaltung bereits fünfmal gewonnen. Nassers Beifahrer wird Mathieu Baumel sein.
Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1150kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |