„Er ist der beste Ranger, den wir bislang gebaut haben“ gibt sich Dave Burn, leitender Programm Ingenieur bei Ford Performance bei der Präsentation des neuesten Raub Sauriers mit Ford Emblem überzeugt. Und er dürfte allen Grund dazu haben. Der neue Performance Pickup protzt nur so mit Superlativen. Da wäre zum Beispiel die Motorisierung.

Hatte der alte Raptor einen Vierzylinder-Diesel mit 213 PS (der weiter für die Ranger-Modelle im Programm bleibt) unter der Haube, so setzt das neue Modell auf einen 3,0-l-V6-Benziner mit Twin-Turbo-Aufladung und 288 PS. Der Motor besteht aus hochverdichtetem Grauguss und soll geringes Gewicht mit großer Robustheit und damit hoher Zuverlässigkeit kombinieren. Der Motorblock ist 75 Prozent steifer als ein Motorblock aus herkömmlichem Grauguss. Dank des Feintunings der Experten von Ford Performance soll das Triebwerk noch spontaner auf Gaspedalbefehle ansprechen. Das aus dem Rennsport entlehnte Anti-Lag-System sorgt dafür, dass hoher Ladedruck über den gesamten Drehzahlbereich anliegt. Geht der Fahrer vom Gas, bleibt die Drosselklappe noch bis zu drei Sekunden geöffnet und sorgt auf diese Weise dafür, dass die Drehzahl des Turboladers nicht zu schnell abfällt. Dieses System kam bei Ford erstmals im Ford GT und im Ford Focus ST zum Einsatz.

Dazu kombiniert Ford (wie gehabt) ein 10-Gang-Automatikgetriebe. Der ebenfalls neue konzipierte Allradantrieb erfolgt über ein elektronisch gesteuertes Verteiler Getriebe mit Sperrdifferentialen, das die Kraft je nach Bedarf an die vier Räder liefert. Dazu stehen dem Fahrer gleich sieben Fahrmodi zur Auswahl: Normal, Sport, Gras/Kies, Stein/Fels, Sand/Schnee, Schlamm/Spurrillen und “Baja”. Letzterer, benannt nach der Wüste Baja in Kalifornien, wo auch die berühmte Wüsten-Rallye Baja California gefahren wird, soll Geländefahrten mit hohen Geschwindigkeiten ermöglichen. „Der Baja-Modus stellt die ultimative Stufe von Highspeed-Geländeeigenschaften dar. Er gehört zum Kern dessen, was Kunden vom Ranger Raptor erwarten”, erklärt Dave Burn dazu. Darüber hinaus besitzt der neue Raptor eine sogenannte Trail Control. Dabei handelt es sich um eine Art adaptive Geschwindigkeitsregelung für Offroad-Passagen. Der Fahrer wählt einfach ein ihm angenehmes Maximaltempo unterhalb von 32 km/h und der Pick-up übernimmt selbstständig das Bremsen und Beschleunigen.

Diverse Wahlmöglichkeiten gibt es auch beim Sound. Ein elektronisch gesteuertes aktives Abgassystems, ermöglicht die Wahlmöglichkeiten “Leise”, “Normal”, “Sport” und auch “Baja”, wobei es in diesem Modus eine “akustische Präsenz” geben soll, so erklärt man bei Ford. Ob das auch im öffentlichen Verkehr zugelassen wird, steht vermutlich noch in den Sternen.

Entsprechend dem Outfit und den angepeilten Verwendungsmöglichkeiten wurde auch das Fahrwerk ausgelegt. „Die Kombination aus gezielten Fahrwerks-Modifikationen und den neuen FOX Live Valve-Stoßdämpfern verleiht dem Ranger Raptor ein außergewöhnliches Handling.“ so Dave Burn. Mit einem Durchmesser von 2,5 Zoll sind sie die größten Dämpfer, die bis dato im Ranger Raptor zum Einsatz kamen. Spezielles Teflon-Öl reduziert die Reibung im Vergleich zum Vorgängermodell um rund 50 Prozent. Die rennsporterprobte FOX Bottom-Out Control sorgt für maximalen Dämpfungsdruck auf den letzten 25 Prozent des Federwegs, um ein Durchschlagen zu verhindern. Ebenso kann das System die hinteren Dämpfer versteifen, um zu verhindern, dass der Ranger Raptor bei harter Beschleunigung einknickt. Da die Dämpfer in jeder Position die richtige Dämpfungsstärke bieten, soll das Ranger Raptor-Fahrwerk sowohl auf der Straße als im Gelände stabil bleiben. Während die Hardware von FOX stammt, wurden die Abstimmungsarbeiten von Ford Performance in einer Mischung aus computergestütztem Engineering und Praxistests realisiert. „Von der Anpassung der Federraten bis hin zur Ventil-Abstimmung und dem Feinschliff der Fahrprogramme: Es wurde alles getan, um die perfekte Balance zwischen Komfort, Kontrolle, Stabilität und Traktion auf der Straße und im Gelände zu erreichen. Die Federung passt sich in Echtzeit an, so dass er sich auf der Straße nun noch präziser fährt. Und bei Offroad-Einsätzen bügelt das Fahrwerk Unebenheiten und tiefe Spurrillen besser weg als je zuvor“, erklärt Dave Burn dazu.

Zum Lieferumfang des Raptor gehört auch ein serienmäßiger und besonders stabiler Unterfahrschutz. Die vordere Schutzplatte ist dabei fast doppelt so groß dimensioniert als bei anderen Modellvarianten der neuen Ranger-Generation. Sie besteht aus 2,3 Millimeter dickem, hochfestem Stahl und schützt wichtige Komponenten wie Kühler, Lenkung, vordere Querträger und Motorölwanne sowie das vordere Differenzial vor Beschädigungen. Motor und Verteilergetriebe sind ebenfalls mit speziellen Platten vor Beschädigungen geschützt.

Optisch kennzeichnen weit ausgestellte Radhäuser, eine C-förmige Lichtsignatur und ein robuster, separat ausgeführter Stoßfänger den Raptor. Bei den Rädern setzt der Ford auf 17-Zoll-Räder mit All-Terrain-Reifen. Funktionale Lufteinlässe, wirkungsvolle Aerodynamik-Details und zwei mächtige, rutschsichere Trittleisten aus Aluminiumguss, die in den Heckstoßfänger integriert sind, verstärken den dominanten Auftritt. Am Heck finden sich ebenfalls markante LED-Rückleuchten, die serienmäßige Anhängevorrichtung ist so angebracht, dass sie den hinteren Böschungswinkel nicht nachteilig beeinflusst.

Im Innenraum gibt es einen zentralen Touchscreen mit 12 Zoll-Diagonale und eine dezente Ambiente Beleuchtung. Serienmäßig auch ein beheiztes Lederlenkrad mit Schaltwippen. Dazu kommt ein Connctivity System der letzten Generation inklusive drahtloser Smartphone- Koppelung über Apple Carplay und Android Auto sowie ein Sound System mit 10 Lautsprechern

In Österreich ist der Ford Ranger Raptor ab Jahresende zu haben, einen Preis gibt es derzeit noch nicht.

FahrzeugeAutoFordFord Ranger Raptor 2022-The Wild One