Als der Kia E Niro Anfang 2019 auf den Markt kam, war er nicht nur früh dran, sondern er konnte optional auch mit eine großen 64 kWh Akku glänzen damit war er neben dem Konzernbruder Hyundai Kona und dem E Soul einer der wenigen Autos in der Klasse, deren Reichweite alltagstauglich auch auf weiteren Strecken ist. 289 Kilometer geben die Koreaner für die Variante mit dem kleineren 39,5 kWh Akku und einer Leistung mit 136 PS an, 455 sollen es mit dem großen 64 kWh Stromspender sein. Eines gleich vorweg: ganz kommt der e Niro nicht auf diese Reichweite, doch über 400 Kilometer sind immer drin. Nutzt man oft die Rekuperation, also Rückführung der Bremsenergie, wie etwa im Stadtbetrieb, werden es mehr, bei Nutzung der Klimaanlage oder Heizung beziehungsweise flotter Fahrweise, sind es etwas weniger. Damit bewegt er sich eigentlich in einem exklusiven Kreis. Wofür die 2,5 Tonnen schweren Oberklassemodelle wie etwa der Jaguar i-Pace oder der Audi e-tron quattro riesige Akkus brauchen, reicht beim Kia eine kleinere Batterie. Als Kompakt-SUV ist er fast eine Tonne leichter (zwischen 1667 und 1866 Kilo) und sein Antrieb ist erstaunlich effizient. Kia gibt als Verbrauchswert niedrige 15,3 für den kleinen- und 15,9 kWh für den großen Akku auf 100 Kilometer im realitätsnahen WLTP-Zyklus an.. Mit Ladeverlusten ergibt sich so ein Stromverbrauch von 18,1 kWh/100 km. Dazu ist der e-Niro schnellladefähig und verkraftet bis zu 100 kW Ladeleistung (sofern man eine passende Ladestation findet). Hier dauert eine Ladung von 20 auf 80 Prozent im Bestfall rund 55 Minuten. An der gewöhnlichen Haushaltssteckdose würde man dafür knapp 18 Stunden brauchen. Für zu Hause empfiehlt sich daher eine Wallbox mit extra eingebautem, dreiphasigen Onboard-Lader, mit der immerhin 10,5 kW möglich sind und mit der eine 100-Prozent-Ladung in viereinhalb Stunden klappt.
Im Fahrbetrieb ist bei Bedarf auch eine durchaus sportliche Fahrweise möglich, knapp acht Sekunden bis zur 100erter Marke sind kein Problem, die Höchstgeschwindigkeit ist jedoch auf knapp 170 km/h (kleiner Akku 155 Km/h) begrenzt. Dabei fährt sich der e-Niro wie ein ganz normales Auto, das Fahrwerk ist ohne Tadel und die Bedienung recht einfach. Dazu kommen mit reichlich Assistenzsysteme (Kollisionswarner, Spurhalteassistent, Abstandstempomat Serie) und so viel Platz wie man es von einem kleineren SUV erwartet: Es gibt genug Bewegungsfreiheit für den Kopf und passable Beinfreiheit im Fond sowie einen praxistauglichen Kofferraum, der zwischen 451 und 1405 Litern fasst. Unter der Kofferraumabdeckung findet sich auch noch Platz für die Ladekabel. Die Top-Ausstattung Platin glänzt zudem auch noch mit beheiz- und belüfteten Frontsitzen sowie etlichen anderen Goodies.
Preislich ist der e-Niro schon ab 37.990 Euro zu haben, das Spitzenmodell Platin mit dem großen Akku liegt bei knapp 50 Tausendern. Dafür allerdings erhält man ein alltagstaugliches E-Auto, auch wenn es einmal weiter weg gehen sollte. Und natürlich gilt auch für den e-Niro die 7 jährige Garantie.
Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1700kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |