2012 wurde der Mercedes EQB vorgestellt, der E-SUV fand schnell Freunde sowohl als Flotten Fahrzeug aber auch als Familien und-Freizeitbegleiter. Nun gab es ein erstes Update.
Zu erkennen ist der geliftete Mercedes EQB vor allem an der neuen Front. Der EQ-spezifische Black Panel-Kühlergrill-Ersatz wird mit vielen kleinen Mercedes-Sternen garniert (Star Pattern genannt). In der “Electric-Art”- und “AMG-Line” sind diese in Silber ausgeführt, eine ziemlich auffällige Sache.
Dazu gibt es erstmals auch eine Anhängerkupplung im EQB, allerdings nicht für die Version mit sieben Sitzen. Die Anhängelast gibt Mercedes mit 1.400 Kilo für den EQB 250+ und 1.700 Kilo für die 4Matic-Versionen an. Außerdem gibt es vier neue Felgendesigns in 18- bis 20-Zoll und zwei neue Außenfarben “Spektralblau” und “Hightechsilber”. Abgerundet wird das behutsame Facelift von einer neuen Leuchtgrafik am Heck.
Die Modellauswahl wurde verschlankt, der EQB 250 ist gestrichen. Los geht’s ab dem EQB 250+, der über eine 70,5 kWh große Batterie verfügt, während die anderen Versionen mit einem 66,5 kWh großen Akku vorfahren.
Die Leistung bleibt bei unveränderten 140 kW (190 PS), die Reichweite steigt dank kleiner Optimierungen leicht – von 506 auf 535 Kilometer. Die beiden anderen Antriebe sind mit Allrad ausgestattet und kommen jeweils maximal 447 Kilometer nach WLTP weit. Im EQB 300, unserem Testfahrzeug, stehen 228 PS bereit, im EQB 350 sind es 292 PS. Die Ladeleistung bleibt bei unveränderten 11 kW (AC) beziehungsweise 100 kW (DC). Das ist nicht unbedingt viel, hier ist die Konkurrenz weit vorne.
Im Innenraum tat sich etwas mehr. Auch der EQB hat nun die aktuelle Lenkradgeneration mit den zwei Doppelspeichen und Touchbedienung erhalten, das Touchpad in der Mittelkonsole wird auch beim EQB eingespart. Bei der Ausstattung gibt es dafür etwas mehr. Das 10,25 Zoll große Infotainmentdisplay in der Mitte des Cockpits ist jetzt Serie (zuvor 7 Zoll), die digitalen Instrumente in 10,25 Zoll für den optimalen Widescreen-Look müssen aber weiterhin extra bestellt werden (hier sind 7 Zoll Serie). Ohne Aufpreis gibt es jetzt das USB-Paket. Außerdem verfügt der EQB über die Funktion Reichweiten-Maximierung bei der mittels eines Klicks verschiedene Verbraucher ausgeschaltet werden und die Reichweite dadurch ansteigt. Gearbeitet hat man auch an den Assistenzsystemen, sie sind nun mit neuer Sensorik optimiert. Dazu gehören eine neue Mono-Multipurpose-Kamera und eine neue Rückfahrkamera. Das optionale Fahrassistenz-Paket enthält im Detail verbesserte Funktionen. Zum Beispiel arbeitet der Aktive Spurhalte-Assistent jetzt komfortabler mit Lenk- statt ESP-Eingriff.
An der angenehm hohen Sitzposition und dem guten Raumgefühl hat sich mit dem Facelift nichts verändert, auch nicht an der gute Verarbeitung der einzelnen Materialeien bis in den letzten Winkel. Natürlich kann der 4,68 Meter lange EQB auch weiterhin als Siebensitzer bestellt werden.
Mit dem Facelift führte Mercedes zudem den “Plug&Charge” genannten Dienst auch für die Elektro-Einstiegsmodelle ein. Hierbei ist keine Ladekarte mehr nötig. An entsprechenden Ladestationen von Ionity und Aral kommunizieren Auto und Ladesäule über das Kabel. Abgerechnet wird bequem über den persönlichen Mercedes me-Account.
Im Fahrbetrieb ist auch der neue EQB das geblieben, was er vorher schon war. Ein gemütlicher, bei Bedarf auch durchaus flotter SUV, der aber eher zu einer entspannten Fahrweise animiert. Genau das, was die Fans der Marke erwarten. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 160 km/h abgeriegelt, die Beschleunigung auf 100 km/h liegt bei immerhin 8,0 Sekunden. Dabei ist der Wagen auch im Grenzbereich gut zu beherrschen er kündigt früh an, wo es nun genug ist. Dank des optionalen adaptiven Fahrwerks mit den automatisch verstellbaren Dämpfern ist er in jeder Situation komfortabel. Die Assistenzsysteme reagieren zwar nachhaltig, aber sind nicht extrem lästig, nach einiger Gewöhnung kann man damit leben. Gefallen hat uns auch das MBUX genannte Konnektivitäts- und Navigationssystem. Es Die Kommunikation ist einwandfrei, vom Witze-Erzählen bis hin zum Navigieren zur nächsten Ladestation oder einem Museum ist (fast) alles möglich, dazu kommt noch eine ausgezeichnete Soundanlage, die auch längere Fahrten verkürzt.
Beim Verbrauch gibt Mercedes 397–447 km an, das entspricht etwa 17,2–19,2 kWh/100 km. Wir kamen auf etwa 20 bis 21 kWh und damit ungefähr auf 300 bis 350 Kilometer. Für den immerhin knapp 2,2 Tonnen leer wiegenden Wagen ist das trotzdem ein guter Wert.
Zu guter Letzt noch ein Wort zum Preis. Mercedes bietet den EQB ab 53.700 Euro an, allerdings in der Grundausstattung. Wer die Marke und damit die Aufpreispolitik kennt, dem ist klar, dass kaum ein Auto um diesen preis vom Hof des Händlers fährt. Unser Testauto in der AMG Line Premium Version mit diversen Extras wie die verstellbaren Stoßdämpfer und ähnlichem kommt auf schlanke 74.421 Euro.
Fazit:
Der EQB ist ein „echter“ Mercedes, wie ihn die Fans der Marke lieben und schätzen. Die Stuttgarter haben es mit viel Einfühlungsvermögen geschafft, ihre Kundschaft auch auf dem Elektro-Sektor bei der Stange zu halten. Da werden auch unangenehme Dinge, wie die Aufpreispolitik verziehen.
Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1694kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |