Bei Renault geht es derzeit Schlag auf Schlag. Kaum ist ein Modell auf dem Markt, schon wird das nächste angekündigt, und es kommen natürlich auch neue Namen ins Spiel, die auch Kenner der französischen Marke noch nie gehört haben. So etwa der Symbioz, der quasi die Lücke zwischen dem Captur und dem Austral schließt.
Technisch basiert der fünfsitzige Symbioz auf der CMF-B-Plattform von Renault-Nissan, die 2019 mit dem Renault Clio V eingeführt wurde. Der Radstand des 4,41 Meter langen, 1,60 Meter breiten und 1,58 Meter hohen Fahrzeugs ist identisch zum Renault Captur II. Optisch hat man beim Symbioz auf eine neue Linie gesetzt, ohne die Markenidentität zu verleugnen. Die Frontpartie kennt man schon vom neuen Captur, hinten gibt es markante Kanten und auffällige LED Leucht- Einheiten. Kanten prägen auch die Seitenlinie, je nach Lichteinfall bringen die tiefen Sicken neue Eindrücke hervor. Hier haben die Designer offensichtlich länger an den Computern getüftelt, nach diversen Remplern oder ähnlichen Schäden hören wir heute schon die Karosseriespengler bei Reparaturen fluchen. Der Innenraum ist recht hell, ein guter und wertig wirkende Materialmix sowie viele Ablagen lassen ein gutes Gefühl für den Raum aufkommen, das durch das optionale Glasdach noch verstärkt wird. Dieses ist nur auf Knopfdruck abzudunkeln und lässt sich (leider) nicht öffnen. Auf den Vordersitzen ist viel Platz, auch hinten lässt es sich zumindest zu zweit recht gut leben. Die Rücksitzbank lässt sich wie beim Captur um 16 Zentimeter verschieben. So ergibt sich ein Kofferraumvolumen von 492 bis 624 Liter. Werden die Rücksitze umgeklappt, ist der Kofferraum 1582 Liter groß.
Im Cockpit gibt es nicht viel Neues und das finden wir eigentlich recht gut. Bereits ab der Basisausstattung findet sich ein 10,4 Zoll großer Touchscreen, dessen Oberfläche durch ein Google Infotainment zum Leben erweckt wird. Dass sich die wichtigsten Dinge wie etwa die Klimaanlage über klassische Kippschalter steuern lassen und auch weitere Tasten am Lenkrad für alle möglichen Funktionen zuständig sind, werden sicher viele Kunden goutieren. Auch den Satelliten für die Radio- und Audiobedienung kennt man von anderen Modellen von Renault und Dacia, er ist nach kurzer Eingewöhnung eigentlich recht praktisch in der Bedienung.
Vorerst gibt es den Symbioz nur als E-Tech-Hybrid 145. Der Vollhybridantrieb besteht aus zwei Elektromotoren und einem 1,6-Liter-Vierzylinder, die über ein kupplungsloses Multimode-Automatikgetriebe miteinander verbunden sind. Ein E-Motor treibt dabei die Vorderräder dabei an, der andere dient als Startergenerator und bringt den Benziner auf die richtige Drehzahl, wenn nötig. Zusammen sorgt das für eine Systemleistung von 143 PS und ein maximales Drehmoment des Systems von 250 Nm.
Im Fahrbetrieb gibt sich der Symbioz recht gelassen und vor allem alltagstauglich. Mit einer Beschleunigung von etwas über 10 Sekunden auf 100 km/h ist man recht gut motorisiert, aber beim Ampelsprint wirkt der Antrieb zumindest anfangs etwas behäbig. Stimmt jedoch die Drehzahl, dann geht es flott voran. Das eher straffe Fahrwerk kann auch sportliche Einlagen gut verkraften, wer ein für Franzosen typisch weiches und komfortables Federungsverhalten erwartet, der sollte zu einem anderen Modell der Marke greifen. Dafür gibt es ein sehr leichtgängige Lenkung, die aber trotzdem recht präzise den Lenkbefehlen gehorcht. Sonst läuft der Motor recht kultiviert und leise, die Dämpfung zum Innenraum ist sehr gut. Einer der Gründe ist sicher auch der hohe Anteil am rein elektrischen Antrieb, man merkt kaum, wenn sich der Verbrenner zuschaltet. Laut Renault sind im Stadtverkehr bis zu 80 Prozent rein elektrisch möglich.
Wer im Eco-Modus unterwegs ist, wird auch die vom Werk angegebenen 4,6 Liter pro 100 Kilometern realisieren können. Unser Verbrauch von etwa 5,5 Litern im gemischten Betrieb ist auch sehr gut, vor allem weil wir uns nicht wirklich mit dem Gasfuß beherrscht haben.
Preislich startet der neue Symbioz bei 36.990,- Euro in der Techno-Ausstattung. Für unseren Test haben wir die Iconic-Linie gewählt, die es ab 36.990,- Euro gibt.
Im Preis enthalten ist schon eine umfangreiche Basisausstattung inklusive LED-Scheinwerfer, dem Intelligent Active Driver Assist, elektrisch verstellbaren Vordersitzen, einer 360-Grad-Kamera, 19“-Alufelgen und noch vieles mehr. Optional war unser Testfahrzeug noch mit dem OpenR link Infotainmentsytem mit 10,4“-Touchscreen inklusive Google Navi + Services und Harman/Kardon-Soundsystem sowie dem schon erwähnte Panorama-Glasdach ausgestattet. Gesamt ist es damit auf einen Listenpreis von 40.223,- Euro gekommen.
Fazit:
Der Symbioz ist ein von der Größe her idealer Begleiter für Familien mit bis zu zwei Kindern. Motorisch unaufgeregt, aber durchaus ansprechend etwa im Design und Innenraum besticht er mit gutem Fahrverhalten und einem recht brauchbaren Preis/Leistungsverhältnis.
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![]() Effizienzklasse: A+ ![]() Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1498kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |