Abarth ist seit einiger Zeit eine Eigenmarke im Stellantis-Konzern. Hier gibt es wie immer starke, kleine Autos auf Fiat Basis, wie sie Carlo Abarth, der eigentlich Karl hieß und aus Wien stammte seit den 50er Jahren Fiats gnadenlos tunte. Nun gibt es mit dem 500e den ersten Abarth mit rein elektrischem Antrieb.
„Der klingt aber nach viel Kraft“ stellt der ältere Herr fest, nachdem ich den Abarth gestartet habe und auch der etwa Achtjährige auf seinem Fahrrad findet den „Sound einfach cool“ Erst ein aufklärende Gespräch entlarvt die Lebensäußerungen des kleinen Italieners als Fake. Der Sound kommt hier nicht von einem Verbrennungsmotor, sondern aus einem Lautsprecher im Heck des Autos und er ist- wenn auch mühsam nach Durchforsten des fast kompletten Menüs auch abschaltbar. Doch es unbeeindruckt offensichtlich auch wenn es dem Fahrer zuweilen etwas peinlich ist. Egal- der erste Elektro Abarth kann mit anderen Qualitäten aufwarten. Etwa mit einem Sportgestühl reinsten Wassers, viel Alcantara und schöne Nähte, 18 Zöllern und abgedunkelten Seitenscheiben hinten, wie sie der „Turismo“ bietet ebenso wie die für die Wagengröße mächtig wirkenden 18 Zöller. Wers luftig liebt, der kann auch noch zum Cabrio greifen, wie wir es zum Test begrüßen durften. Cabrio ist allerdings etwas zu viel gesagt, der 550 bietet ein Rolldach, wie es schon die Vorgänger in den 50er Jahren hatten.
Also elektrisch. Das heißt, der E-Motor im Abarth leistet 155 PS/113,7 kW – das ist zwar auf den ersten Blick und an der Konkurrenz gemessen nicht viel, aber mehr als ausreichend, um das Ding entsprechend zu bewegen. Von 0 auf 100 beschleunigt der Abarth in sieben Sekunden, das sind Motorradwerte. Zudem haben die Abarth-Leute das Fahrwerk entsprechend gut abgestimmt, es ist zwar hart aber nicht zu hart und es liegt nahezu perfekt auf der Straße. Ein Grund ist wohl auch die Tatsache, dass der 42 kWh Akku auf der Bodenplatte liegt und mit seinem Gewicht so für einen perfekt niedrigen Schwerpunkt. Das bedeutet wirklich viel Fahrspaß in jeder Situation, auch der Elektro Abarth hält hier, was der Name verspricht. Allerdings sollten die Ausflüge, wenn flott gefahren wird, eher kurz sein, denn der Akku ist laut Werksangabe nach 265 Kilometer leer, unser Cabrio soll 242 Kilometer schaffen. Wer aber wirklich flott unterwegs ist, der kommt kaum 200 Kilometer weit. Nachgeladen kann dann Formularbeginnmit einem Schnelllader mit bis zu 85 kW. Für Energierückgewinnung sorgt eine ziemlich stark ansprechende Rekuperation, wenn man das „Gas“ wegnimmt. Das ist in der Stadt okay, außerhalb aber nicht wirklich angenehm. Will man „segeln“ so geht das interessanterweise nur im Sport-Fahrmodus wählen, irgendwie ist das nicht ganz schlüssig.
Sonst gefällt der Abarth 500e so wie er ist, Platz hat er vorne für zwei Personen genug, die hinteren Sitze sind eher für Kinder geeignet und der Kofferraum ist mit den Ladekabeln eigentlich schon voll. Etwas befremdlich wirkt die Tastatur zur Betätigung der Fahrrichtung, hier wäre ein „Schalthebel“ besser angebracht- er würde auch gut zum „Motorsound“ passen.
Zuletzt noch etwas zur Sicherheitsausstattung und der Konnektivität. Hier entspricht der Abarth weitgehend dem Fiat 500e, das bedeutet, alle heute notwendigen Assistenten sind an Bord, neben dem Touch Screen gibt es noch echte Tasten für die wichtigsten Bedienelemente. Die Konnektivität ist mit kabellosem Laden und einer ebensolchen Anbindung auf dem letzten Stand, hier fehlt es an nichts.
Preislich beginnt der Elektro Abarth bei 38.200 Euro, der Turismo kommt auf 42.200, für die Cabrio-Version muss man nochmals drei Tausender drauflegen.
Fazit:
Etwas beschäftigt uns noch zum Schluss: was hätte wohl Karl (Abarth) zu dem Elektro-Ableger gesagt? Wir wissen es nicht und werden es wohl nie erfahren, aber wir glauben es hätte ihm gefallen, auch der künstliche Sound- vielleicht….
Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1360kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |