QVloBbLqo91d images original R DAM 1475721Bereits im vorigen Jahr zeigte Renault einen möglichen elektrifizierten Nachfolger des legendären R5. Nun geht der Konzern einen Schritt weiter. Das Auto wird offensichtlich von der sportlichen Tochter Alpine zuerst gebracht. So präsentierte Alpine auf der Aerospace Bristol eine Studie namens A290_ß, die angeblich schon bald in Serie gehen wird. Das erste von drei Modellen der zukünftigen „Dream Garage“ soll eine neue Ära in der Geschichte der Marke verkörpern, natürlich elektrisch und dennoch sportlich.  Gleichzeitig will Alpine mit dem für den Alltag und Exkursionen auf die Rennstrecke gleichermaßen geeigneten Kompaktsportler in ein völlig neues Segment vordringen. Die A290_ß greift die klassische Namensgebung der Marke Alpine auf mit einem A, gefolgt von drei Ziffern. Die erste Zahl kennzeichnet die Größe des Fahrzeugs. Die „90“ steht für lifestyle-orientierte, vielseitige Sportwagen der Marke, während die reinen Sportwagen die „10“ tragen. Das „ß“ bezieht sich auf den in der Softwarewelt verwendeten Betatest, die Zwischenphase kurz vor der Markteinführung.

QVloBbLqo91d images original A290 β Shooting 7Während das Äußere des Showcars in wesentlichen Punkten dem späteren Serienmodell entsprechen soll, verfolgt Alpine im Innenraum mit der dreisitzigen Konfiguration der A290_ß und dem zentral platzierten Fahrersitz ein visionäres, kompromisslos fahrerorientiertes Konzept. Die Beifahrer nehmen auf leicht nach hinten versetzten Sitzen Platz, das Cockpit ist pfeilförmig angeordnet, und mit einer Reihe ins Lenkrad integrierter Telemetrie- und Rennstreckenfunktionen von der Welt des Motorsports inspiriert. Alle Bedienelemente sind zentral im Bereich des Fahrersitzes gruppiert. Eine ins Dach integrierte Konsole ermöglicht den direkten Zugriff auf verschiedene Funktionen (Not-Aus, Lichteinstellungen usw.) Der Armaturenträger wird von einer blauen Lichtleiste durchzogen, die sich bis in die Türen erstreckt. Auch die Blinkleisten unterhalb der Außenspiegel leuchten blau. Da der Fahrer diese vom Cockpit aus sehen kann, ist ein entsprechendes Blinksignal im Cockpit nicht erforderlich.

QVloBbLqo91d images original A290 β Preshow 47Der Innenraum des Showcars kommt ganz ohne Bildschirme aus, stattdessen verfügt die A290_ß über ein schlankes Head-up-Display über dem Lenkrad, das die wichtigsten Informationen wiedergibt, wie zum Beispiel die Fahrgeschwindigkeit und den Ladestatus der Batterie. Zusätzlich zeigt ein Helm mit integriertem Display alle rennrelevanten Informationen live an. Hierzu zählen unter anderem Flaggenzeichen von der Rennleitung sowie Informationen zum Streckenzustand und zu den anderen Fahrzeugen.

Auch das Gamepad-ähnliche Lenkrad der A290_ß ist direkt von den Alpine Sportprototypen sowie dem Formel-1-Wagen A523 abgeleitet und verfügt über eine Reihe von Funktionen aus dem Motorsport. Hierzu zählt die OV-Taste (Overtake), deren Betätigung einen zehnsekündigen Leistungsboost zum Überholen liefert. Aus Sicherheitsgründen lässt sich die Taste nur bei trockener Strecke verwenden und kann erst nach weiteren zehn Sekunden erneut genutzt werden. Eine vergleichbare Überholtaste wird in allen künftigen vollelektrischen Alpine Modellen zu finden sein.

Auch andere Funktionen wie das Radio, die Wahl des Fahrmodus, die ABS-Einstellungen und die Taste für die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Boxengasse sind ergonomisch günstig in das Lenkrad des Showcars integriert. Das Lenkrad des Serienfahrzeugs wird eine Reihe dieser Funktionen enthalten, darunter Bedienelemente zum Aufladen und zur Wahl des Fahrmodus. Rennatmosphäre strahlen auch die zu 100 Prozent aus Karbon gefertigten Schalensitze in markentypischer Leichtbauweise aus. Sie sind mit Sabelt Sicherheitsgurten ausgestattet, die speziell für den Motorsport entwickelt wurden. Der Fahrersitz ist mit dem Hightech-Material Ultralumen bezogen und dezent mit Dreieckmustern als Verweis auf die dreisitzige Konfiguration des Fahrzeugs und das Alpine Emblem verziert. Der Polsterstoff unterstreicht die sportliche Form des Sitzes und trägt ebenfalls zum exzellenten Seitenhalt bei.

Zusätzlich zum minimalistischen, rennsportorientierten Cockpit-Layout besticht der Innenraum der A290_ß durch ausgesuchte Materialien. So ist der Instrumententräger mit pflanzlich gegerbtem Leder bezogen, das über eine angenehme Haptik verfügt. In den Türverkleidungen ist dieses Leder lasergraviert, was eine Vielzahl von Kontrasten erzeugt.

„Die A290_ß markiert eine neue Ära für Alpine, den ersten Schritt zur rein elektrischen Dream Garage im Jahr 2024. Dieses urbane Showcar schreibt das Drehbuch für elektrische Kompaktsportwagen neu. Die A290_ß knüpft an das reiche Erbe der Marke an und führt Alpine in die Zukunft, indem sie den Motorsportgeist, der die Marke seit ihren Anfängen inspiriert hat, im Alltag erlebbar macht“, sagt Laurent Rossi, CEO Alpine.

Die vom französischen Motorsportverband FFSA (Fédération Française du Sport Automobile) für den Einsatz auf Rennstrecken bereits zugelassene A290_ß soll laut Alpine neue Maßstäbe für Leistung und Agilität in ihrer Kategorie setzen. Zwei Elektromotoren an der Front sollen für dynamische Fahrleistungen und maximalen Fahrspaß sorgen, Informationen über Leistung und Antriebsart werden uns noch vorenthalten.

Mit 4,05 Meter Länge, 1,85 Meter Breite und 1,48 Meter Höhe entspricht die A290-ß dem Maßkonzept der Kompaktklasse. Große Lufteinlässe an der Front verbessern die Aerodynamik des Fahrzeugs und kühlen es gleichzeitig effizient. Weitere Lufteinlassöffnungen unterhalb der Scheinwerfer tragen dazu bei, den Luftstrom um das Fahrzeug zu kanalisieren. Die von außen sichtbaren Batterielüfter erinnern an die Ventilatoren von Spiele-PCs. Vom Bestreben der Entwicklungsteams, selbst aus Details das Maximum an Performance herauszuholen, zeugen die Rückspiegel, die durch ihre ausgefeilte Formgebung zur Bodenhaftung des Fahrzeugs beitragen. Die X-förmigen Lichter an der Vorderseite nehmen ein weiteres Detail des Serienmodells vorweg. Vorbild sind die Nebelscheinwerfer der ikonischen Ur-A110 und der historischen Rennwagen von Alpine. Die Rückleuchten sind wie beim aktuellen Langstreckenprototypen A470 vertikal angeordnet. Das zentrale Bremslicht zieht sich durch die Heckscheibe nach innen und geht in das Leuchtband entlang der Mittelachse des Fahrzeugs über. Weiteres markantes Stilelement ist ein Leuchtband in Blau und Magenta, das sich von der A-Säule über die obere Fensterlinie bis in den Dachspoiler erstreckt. Auch die markanten, in Weiß, Glanz-Schwarz und Blau lackierten 20-Zoll-Aluminiumfelgen der Alpine A290_ß orientieren sich bereits an den Rädern des späteren Serienmodells. Ein quadratischer Ausschnitt in der Felgenmitte sorgt für eine unverwechselbare Note. Die Verbindung zur Straße stellen gemeinsam mit Michelin eigens für das Modell entwickelte Reifen her. Die Niederquerschnittreifen ziert ein weißes Dreieck, wie es auch anderswo am Fahrzeug als wiederkehrendes Designelement zu finden ist. Michelin wird alle weiteren Fahrzeuge der Dream Garage von Alpine ebenfalls mit Reifen ausstatten.

Auch das Fahrwerk der Studie ist eine komplette Neuentwicklung. Dabei kam dem Entwicklungsteam die Erfahrungen zugute, die sie mit dem vollelektrischen Prototypen A110 E-ternité gesammelt haben.

Um die Kurvenperformance zu steigern, verfügt die A290_ß über eine verfeinerte Torque-Vectoring-Technologie, bei der die Drehmomentverteilung für jedes Rad einzeln geregelt wird. Auch das künftige Serienfahrzeug wird mit einem individuell abgestimmten Drehmomentmanagement ausgestattet sein. Auch die komplett neu entwickelte Mehrlenker-Hinterachse ist ungewöhnlich für ein Fahrzeug des B-Segments. Die moderne Achskonstruktion soll ein Höchstmaß an Fahrstabilität und Komfort ermöglichen. Dazu wurden

die Stoßdämpfer, die Federung sowie die vorderen und hinteren Querstabilisatoren so optimiert, dass das Fahrzeug auf jeder Art von Straße angenehm zu fahren sein soll. Das Elektro-Showcar verfügt über die gleiche Brembo Hochleistungsbremsanlage mit 4-Kolben-Bremssätteln, welche auch die A110 verzögert. Hydraulische Stoßdämpfer sollen darüber hinaus für größtmöglichen Komfort unter allen Bedingungen sowie für eine exzellente Straßenlage sorgen. Über Tasten am Lenkrad lässt sich das Fahrverhalten der A290_ß in Echtzeit an wechselnde Bedingungen anpassen. Allein für das ABS sind elf Einstellungen je nach Fahrbahnbeschaffenheit möglich.

Außerdem besteht die Auswahl zwischen den Fahrprogrammen „Wet“, „Dry“ und „Full“. Die drei Strategien sind fein auf unterschiedliche Streckenbedingungen abgestimmt. Auf nasser Fahrbahn („Wet“) reagiert das Fahrzeug sanfter, hat mehr Traktion und ist stabiler. Im Trocken-Modus („Dry“) verhält es sich völlig anders: Es gleitet mehr, und die Räder reagieren aggressiver auf Fahrpedal-Befehle. Im „Full“-Modus entfalten die Elektromotoren ihre volle Kraft ähnlich wie bei der Overtake-Taste.

Die Produktion des Serienmodells startet 2024 im ElectriCity Produktionsverbund in Douai. Als technische Basis dient die CMF-B EV-Plattform der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi für Elektrofahrzeuge des B-Segments. Weitere Modelle werden laut Alpine zeitnah folgen. Das zu 100 Prozent elektrische Trio der Alpine Dream Garage umfasst neben der A290_ß (ausgesprochen „beta“) noch einen GT-Crossover im C-Segment und einen Nachfolger der aktuellen A110.

FahrzeugeAutoRenaultAlpineAlpine A 290_ß- Der Renault 5 Alpine nimmt Formen an