Die aktuell angebotenen Elektroautos lassen sich in drei Kategorien einteilen: Optimierte Kleinstwägelchen (Toyota iRoad, Renault Twizzy, …) für die man als Fahrer ein gehörig Maß an Selbstwertgefühl mitbringen muss, in an aktuelle Serienmodelle angelehnte Kleinwägen (Mitsubishi i-MiEV, Nissan Lear, BMW i3, …) und, am anderen Ende der Preisskala, potente Limousinen & Sportler (Tesla Model S, Fisker Karma, …).

Jetzt zeigt uns das niederländische Start-up Carice mit seinem MK1, dass es auch anders geht. Die Tüftler aus Delft setzen auf Ultra-Leichtbau in Kombination mit modernster Antriebstechnologie und einem äußerst gefälligen Retro-Design.
Aus diesen Ingredienzien stellen die Niederländer einen klassischen Roadstar mit 350kg (!) Leergewicht und dem Aussehen eines Porsche 356 Spyder auf die Räder. Sowohl außen als auch innen kann das Design (zumindest mich) voll überzeugen – James Dean lässt grüßen.

Das geringe Gewicht wird durch konsequenten Leichtbau, einer Kunstsoff-Karosserie und dem Weglassen allen unnötigen Schhnick-Schnacks erreicht. So bleiben elektronische Helferleins wie Fensterheber (es gibt eh keine Seitenscheiben), Klimaanlage, etc. auf der Strecke. Selbst auf ein Dach muss man verzichten. Mach aber nichts, denn übrig bleibt ein Vollblut-Roadster der alten Schule mit modernem Antrieb.

Apropos Antrieb: Der kleine Stromer wird derzeit in zwei Varianten mit 20 oder 45 PS angeboten. Dies klingt auf den ersten Blick ein wenig mau, doch aufgrund des Leichtbaues entspricht das einem Leistungsgewicht, das wir auch bei einem Golf GTI und Konsorten finden. Weiters besteht die Möglichkeit, ähnlich wie beim BMW i3, die Reichweite durch einen Range-Extender (1-Zylinder-Motor als Generator) zu erweitern.

Ein weiterer äußerst positiv überraschender Punkt ist der recht kleine Preis. Bisher sind wir es ja gewohnt, dass die am Markt befindlichen E-Autos erheblich größere Löcher in unsere Taschen reißen, als ihre konventionell angetriebenen Kollegen. Beim Carice MK1 ist man aber schon ab € 22.000,- dabei!

Als einziger wirklicher Wermutstropfen bleibt die Verfügbarkeit. Richard Hollemann (Gründer von Carice) hat die erste Serie auf 10(!) Stück limitiert, die er in seiner kleinen Werkstatt in Delft produzieren wird. Wie es dann weitergeht, hängt wohl auch vom Erfolg und der Praxis-Tauglichkeit der ersten Serie ab. Die Ideen scheinen den Mannen von Carice nicht auszugehen – derzeit denken sie intensiv über eine Wasserstoff-Variante des MK1 nach …

FahrzeugeAutoCariceCarice MK1 – James Dean grüßt elektrisch