„Baut mir einen Regenschirm auf Rädern“ soll Andre Citroen in den dreißiger Jahren zu seinen Entwicklern gesagt haben. Das Ergebnis war der berühmte 2 CV auch Ente genannt. Leicht geräumig und komfortabel, das waren die herausragenden Eigenschaften dieses Autos. Und genau darauf will man sich auch beim neuen Cactus zurückbesinnen. Der erste Eindruck wird einmal von den Kunststoffflächen an den Türen bestimmt, sie sollen Schäden von Remplern und ähnlichem Unbill vermeiden. Der Kunststoff ist mit Luft gefüllt, wurde extra entwickelt und soll ein Autoleben lang ansehnlich bleiben. Ein markentypischer Grill mit zweiteiligen Scheinwerfern und ein großzügig verglastes Heck runden das doch etwas extravagante Äußere ab. Auch im Innenraum hat man sich viel Mühe gegeben, sich von der Konkurrenz abzuheben. Türschlaufen im Look alter Koffer, ein Armaturenbrett mit Nieten und ein großzügiges Handschuhfach fallen sofort ins Auge. Es wurde möglich weil der Beifahrerairbag in den Dachhimmel verlegt wurde.
Die Armaturen selbst beschränken sich auf einen Bildschirm vor dem Fahrer, der nur die nötigsten Hinweise wie Geschwindigkeit Benzinstand und Ähnliches gibt, daneben befindet sich ein Touchscreen, über den die restliche Bedienung läuft. Natürlich ist auch die Vernetzung mit dem Internet möglich, sie geschieht über einen externen Stick. Sehr bequem sind auch die Vordersitze, hinten gibt es genug Platz für bis zu drei Personen und das obwohl der Cactus auf der Plattform des kleinen C3 aufbaut. In der Version mit automatisiertem Schaltgetriebe ist vorne sogar so etwas wie eine durchgehende Sitzbank vorhanden, das Getriebe wird hier mit Druckknöpfen bedient. Auch der Kofferraum mit 380 kg ist gewaltig, nur die hohe Ladekante stört. Nach der Devise „weniger ist mehr“ wurde die Technik so weit wie nur möglich optimiert und reduziert. So wurden zum Beispiel die Waschdüsen in die Scheibenwischer verlegt, das spart Wasser und so konnte auch der Behälter für das Wischwasser verkleinert werden.
Die Rückenlehne der hinteren Bank ist einteilig und es gibt auch bei der viertürigen Version hinten nur Ausstellfenster. Verzichtet wurde allerdings auch auf einen Haltegriff für den Beifahrer und ein in der Länge verstellbares Lenkrad. Alles in allem konnte so das Gewicht auf etwas über 1.000 Kilogramm reduziert werden. Der Fahrbetrieb offenbart sein sehr angenehmes und vor allem komfortables Auto, ganz wie man es von einem Franzosen erwartet. Lenkung, Federung, alles ist bestens abgestimmt, auch der bei uns vorerst nicht erhältliche 110 PS starke 1,2 Liter Turbo Dreizylinder Benziner passt sehr gut zum Auto.
Sofort erhältlich ist eine 82 PS Version und zwei Diesel mit 100 PS und manuellem Getriebe und 92 PS mit dem automatisierten Schaltgetriebe. Trotz technischer Reduzierung bietet Citroen im Cactus einige Assistenzsysteme an, wie zum Beispiel Einparkassistent, Rückfahrkamera Berganfahrhilfe, Kurvenlicht und einiges mehr. Die Preise beginnen bei 13.490 Euro für den Pure Tech mit Grundausstattung und enden bei etwa über 20 Tausendern. Als besonders Zuckerl bietet Citroen Euro bei der alles außer Tanken und Waschen enthalten ist.
Effizienzklasse: B Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse B. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich zwischen 27,99% und 19% weniger CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1040kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |