Weit mehr als zehn Millionen Exemplare des Ford Mustang sind in den vergangenen 58 Jahren seiner Produktion vom Band gelaufen. Nun steht die mittlerweile siebente Generation in den Startlöchern.

NEW FORD MUSTANG 4 KopieUnd bei Ford weiß man, was die Kunden erwarten. Auch wenn es mittlerweile einen elektrischen Mustang gibt, so bleibt der klassische Mustang dem V8-Motor, der aus der neuen Generation IV-Familie von Ford stammt, auch weiterhin treu. Die jüngste Auflage des meistverkauften Sportwagens der Welt geht erneut als Coupé und Cabriolet an den Start.

Bis zu sechs interaktive, individuell anpassbare Fahrprogramme – Normal, Sport, Glatt, Drag (Schnellstart) und Rennstrecke sowie ein frei konfigurierbarer Modus mit mehreren Profilen – hat der Fahrer zur Auswahl.

Für den Mustang GT wurde motorseitig ein neues Ansaugsystem mit doppelten Lufteinlässen und doppelten Drosselklappen entwickelt, um den Luftdurchsatz zu erhöhen und die Ansaugverluste zu reduzieren. Angaben zur Leistung liefert Ford noch nicht. Der aktuelle Mustang GT erreichte 450 PS, die ein V 8 Motor mit fünf Litern Hubraum quasi aus dem Ärmel schüttelt. Hier sollte noch etwas mehr drin sein, also darf man davon ausgehen, dass hier noch das berühmte „Schäuferl“ nachgelegt wurde.

Wie gehabt kann man den Ford wahlweise mit 6-Gang-Schaltgetriebe oder 10-Gang-Automatik bekommen. Die schon vom letzten Modell bekannte automatische Drehzahlanpassung, die bei Gangwechseln das maximale Drehmoment nicht absinken lässt, gehört beim Mustang GT mit 6-Gang-Schaltgetriebe zur Serienausstattung.

Zum serienmäßigen Performance-Paket gehören 19-Zoll-Leichtmetallräder, Differenzialsperre an der Hinter-NEW FORD MUSTANG 2 Kopieachse, eine hochkarätige Bremsanlage von Brembo und ein aktives Klappensystem für die Auspuffanlage. Ein sehr direkt ausgelegtes, besonders steifes und reibungsarmes Lenksystem bietet dem Fahrer unmittelbare Rückmeldungen. Auch eine kürzere Lenkübersetzung soll für ein sportliches Ansprechen auf Lenkbefehle ermöglichen, damit soll die Kurvendynamik des neuen Mustang positiv beeinflusst werden.

Optional steht auch das MagneRide2-Fahrwerk zur Verfügung. Anhand von Sensor-Informationen passt es die Charakteristik der Stoßdämpfer in Millisekunden-Intervallen über ein Hydrauliköl mit elektronisch beeinflussbarer Viskosität den Straßenbedingungen an. In Verbindung mit diesem System gibt es auch die neue “Aktive Schlaglochminderung”, die auch eine sportliche Gangart auf schlechten Straßen ermöglichen soll.

INEW FORD MUSTANG 26 Kopiennen wurde die Digitalisierung weiterentwickelt. Auffällig ist die neue fließend-offen gestaltete Bildschirmleiste – sie löst den traditionell doppelstöckig gestalteten oberen Armaturenträger ab. Hinter dem (unten abgeflachten) Sportlederlenkrad befindet sich eine digitale 12,4-Zoll- Instrumententafel. Sie kann unterschiedliche, vom Fahrer individuell anpassbare Layouts anzeigen, darunter auch spezielle Instrumenten-Konfigurationen für die einzelnen Drive Mode-Programme. Das rein digitale Instrumentendisplay geht fließend in den 13,2 Zoll großen Touchscreen des Entertainment- und Kommunikationssystems Ford SYNC 4 über. Es befindet sich unter der gleichen Glasabdeckung und ist ebenfalls zum Fahrer hin ausgerichtet. Das neueste B&O5 Sound System brilliert durch glasklaren Klang aus zwölf Lautsprechern und einem Subwoofer. Es kann auch auf die elektronische Motorgeräusch-Optimierung von Ford zurückgreifen und das bullige Grollen des V8-Motors direkt in den Fahrgastraum übertragen. Zusätzliche USB-Anschlüsse an der vorderen Dachkante erleichtern den Anschluss zum Beispiel von On Board-Kameras beim Ausflug auf die Rundstrecke und verhindern, dass der Fahrer durch herumbaumelnde Kabel in seiner Konzentration gestört wird.

“Wir haben eine klare Vorstellung davon, was sich unsere Kunden wünschen – nämlich den digitalsten Mustang aller Zeiten, bei dem aber auch weiterhin der Fahrer im Mittelpunkt steht”, erläutert Ricardo Garcia, Leiter Interieur-Design der Ford Motor Company. “Daher haben wir einige physische Bedienelemente wie zum Beispiel zur Steuerung des Audio-Systems und der Klimaanlage entfernt und in das digitale Display integriert. Wir entsprechen damit den Wünschen der Millennials, der Gen-Z und traditioneller Mustang-Fahrer gleichermaßen.”

Wie beim rein elektrischen Crossover-SUV-Ableger Mustang Mach-E lassen sich auch bei dem neuen Sportwagen bestimmte Funktionen und Elektroniksysteme drahtlos “Over The Air” aktualisieren. Auch die Diebstahl-Überwachung – eine FordPass-Funktion, die einen 24-Stunden-Service im Falle eines gestohlenen Fahrzeugs bietet – ist neu für die Mustang-Baureihe. Die Besitzer können damit die Verbindung mit ihrem Sportwagen über die FordPass-App auch auf andere Weise nutzen. So kann man zum Beispiel das Auto ferngesteuert starten bzw. ausschalten (nur in Kombination mit dem Automatikgetriebe), die Türen ent- oder verriegeln, eine Losfahrzeit festlegen, den aktuellen Standort des Fahrzeugs ermitteln oder wichtige Fahrzeug-Informationen abzurufen. Hierzu gehören außer dem Ölstand und der Tankreichweite auch die Wartungshistorie.

NEW FORD MUSTANG 11Um das Interieur hochwertiger wirken zu lassen, bekommen die Kunststoffe des Instrumententrägers und der Türverkleidungen nochmals besonders berührungsfreundliche Oberflächen.

Die siebte Mustang-Generation kombiniert aufmerksamkeitsstarke Formen mit traditionsbewussten, zeitlosen Design-Elementen. Sie soll eine Kundenbasis begeistern, die nie zuvor eine komplexere Breite besaß. Die Motorhaube bleibt klassisch dreigeteilt. Sie erhält nun eine flache horizontale Linie, die wie eine Augenbraue wirkt und gemeinsam mit den neuen LED-Scheinwerfern der gesamten Frontpartie eine größere Wirkung verleiht. Damit greift das neue Modell ein charakteristisches Design-Element der Urversion aus den 1960er Jahren wieder auf – aber an die modernen Anforderungen des Fußgängerschutzes angepasst. Auch die schlanke Dachlinie und der hintere Achsüberhang zitieren Proportionen der allerersten Modell-Generation. Dass die Kraft auch des neuesten Mustang auch weiterhin nur auf die Hinterräder übertragen wird, sollen die verbreiterten Kotflügel der hinteren Flanken bereits optisch signalisieren. Im Heckbereich prägt eine Flügeleinheit das sportliche Erscheinungsbild. Die Rückleuchten – erneut wieder klassisch dreigeteilt – bekommen einen schärferen Zuschnitt, während das neu gestaltete Diffusor-Element unterhalb der Heckschürze die aerodynamische Balance verbessert.

Zum ersten Mal erhalten die einzelnen Modellversionen des neuen Mustangs individuell gestaltete Frontpartien, durch die sie sich optisch voneinander unterscheiden lassen. Der Mustang GT, der Mittelpunkt dieser Baureihe, zeichnet sich durch größere Kühlluftöffnungen aus. Sie spiegeln den höheren Frischluftbedarf durch die gesteigerte Leistung und Performance wider. Dem entsprechen auch die zusätzlichen neuen Lüftungsöffnungen auf der Motorhaube und die adaptierten Formen des aerodynamisch wichtigen Frontsplitters.

An der Seite des neuen Mustang GT feiert eine weitere, noch sportlichere Version ihr Debüt: der Mustang “Dark Horse”. Die Variante wurde in erster Linie für  Einsatz auf Rundstrecken und als Basisfahrzeug für künftige Renneinsätze von Ford entwickelt. Herzstück dieser speziellen Variante ist eine noch kräftigere Variante des neuen Gen IV-Achtzylinders mit modifizierten Nockenwellen und Dark Horse-Tuning.

Zur Serienausstattung der Dark Horse-Version gehört ein eigenes Performance-Paket, das auf die hohe thermische Belastung eines forcierten Rundstreckenbetriebs ausgelegt ist. Besonderheit ist die Performance Electronic Parking Brake, einer Art elektronischen Driftbremse. Sie übernimmt praktisch die Funktion einer konventionellen Handbremse, um den Sportwagen in eine Driftbewegung zu bringen. Wofür soll das gut sein? Das wurde speziell für Einsteiger in den Driftsport entwickelt, die ihre Fahrzeug-Beherrschung noch optimieren wollen, erklärt man bei Ford.

Mit dem Mustang Dark Horse S entwickelt Ford auch eine spezielle Leichtbau-Variante des Serienmodells, die ausschließlich für den Einsatz im Motorsport ausgelegt ist. Sie verzichtet auf alle Komponenten und Ausstattungsdetails, die für die Rennstrecke nicht unbedingt benötigt werden wie zum Beispiel die Innenraum-Verkleidung oder auch Airbags. An ihre Stelle treten ein Sicherheitskäfig nach aktueller FIA-Norm, ein Rennsitz mit Mehrpunkt-Sicherheitsgurten und Sicherheitsnetze sowie ein abnehmbares Rennlenkrad mit Schnellverschluss. Hinzu kommen weitere Sicherheitsdetails wie etwa eine Feuerlöschanlage und ein Not-Aus-Schalter für die Bordelektrik.

Ford will einen werksunterstützten Mustang GT3 IMSA erstmals bei den 24 Stunden von Daytona (Januar 2024) ins Rennen schicken. Das von Ford Performance in Zusammenarbeit mit Multimatic entwickelte GT3-Fahrzeug wird von einem 5,4 Liter großen V8-Motor angetrieben und kann weltweit in allen GT3-Rennserien von Kundenteams eingesetzt werden. Ein neuer Mustang GT4 für Kunden wird ebenfalls in der Saison 2023 debütieren und für globale GT4-Klassen in IMSA, SRO und FIA GT zur Verfügung stehen. Eine neue Mustang-Version wird in der nächsten Saison auch in der australischen Supercars-Serie debütieren, und in den kommenden Jahren werden neue Versionen in der NASCAR Cup-Serie sowie im NHRA Factory X-Rennen debütieren.

Markteinführung des neuen Mustang ist hierzulande erst im Spätsommer 2023, Preise wollte man uns derzeit noch nicht verraten.

 

FahrzeugeAutoFordFord MustangDer Ford Mustang kommt nächstes Jahr neu-natürlich mit V8