Citroen kann man getrost als den Dieselpionier nennen, wenn es um den Selbstzünder im PKW Geht. Schon in den frühen Dreißigern wurde der Diesel in den „Traction Avant“, dem Vorgänger des DS verpflanzt, während andere Hersteller diesen Motor nur für Last- und Nutzfahrzeuge verwendeten. Der Diesel hat seitdem eine lange Tradition in Frankreich und so ist es kein Wunder, das auch die aktuelle DS Modellpalette mit diesem bestückt wird. Wie eben der DS 7.
Der DS 7 war bei seinem Erschienen 2018 das erste völlig eigenständig entwickelte Modell der französischen Nobelmarke. Nun hat man dem eleganten SUV eine dezentes Facelift verpasst. Von außen ist sie an einem neuen, noch imposanteren Kühlergrill, einem aufgefrischten Marken-Gesicht, Matrix-LED-Scheinwerfer und frischen Felgen zu erkennen. Minimal schmalere Rückleuchten und dazwischen eine prägnante Leiste inklusive Schriftzug drauf strecken das Heck zudem noch optisch in die Breite. Statt früher „Crossback“ steht nun „DS Automobiles“ in erhabenen Buchstaben auf dem Kofferraumdeckel. Auffällig ist die Tatsache, dass nun wieder auf jeglichen Chromzierrat verzichtet wurde, das ist gut für die Umwelt und noch besser für die neue Optik. Der neue Jahrgang kann jetzt mit LED-Fahrlicht inklusive Pixelfunktion ausgestattet werden, welches nicht nur in Kurven für guten Überblick sorgt, sondern die Fahrbahn auch bis zu 360 Meter weit ausleuchten kann, ohne den Gegenverkehr dabei zu blenden. Innen gibt es ein komplett neu gestaltetes Multimediasystem auf einem 12,3 Zoll großen Bildschirm. Das Platzangebot ist wie gehabt vorzügliche, auch hinten gibt es genug Raum für Drei, der Kofferraum ist mit einem Fassungsvermögen von 555 Litern beziehungsweise 1.750 Litern mit umgelegter Rückbank auch für sperrige Gegenstände oder Urlaubsgepäck groß genug.
Wie gehabt ist darüber hinaus auch Technik verbaut, die man so bei der Konkurrenz im Segment nicht findet, wie die kamerabasierte aktive Federung. Sie reagiert in Sekundenbruchteilen auf Fahrbahnunebenheiten mittels kontinuierlicher Dämpfer-Steuerung. Diese Features der Luxus-Klasse können beim DS 7 in einzigartiger Weise mit einem braven Diesel kombiniert werden. Der Vierzylinder mit 130 PS ist auch vom Peugeot 308 oder dem Citroën Berlingo bekannt.
Auf den ersten – und auch zweiten – Blick erkennt man den Diesel unter der Haube nicht. DS verzichtet völlig auf jegliche Beschriftung, die auf die Motorisierung hindeutet. Gestartet wird wie gehabt nach einigem Suchen mittels Knopfdruck unter der sich hochdrehenden Luxusuhr. Sofort meldet sich der Motor mit einem im Innenraum fast nicht hörbaren, aber dennoch unverkennbarem Brummen zu Wort. Auch im kalten Zustand ist dies nie unangenehm, ist der Motor einmal warm, vergisst man die Arbeitsweise ohnehin. Dazu passend schaltet die feine EAT8 Wandlerautomatik butterweich durch die Gänge hoch und runter und hält so die Drehzahl eher im verbrauchsarmen Bereichen. Nur etwas über sechs Liter gönnte sich unser Tester, das ist knapp unter dem angegeben Verbrauch von 5,6 Liter und ein ordentlicher Wert für ein derart großes Auto.
Im Fahrbetrieb erfreut der Motor mit einem recht guten Durchzug im unteren Drehzahlbereich, nach oben hinaus wird er etwas zäh und brummig. Aber das ist ohnehin nicht die bevorzugte Fahrweise des typischen DS Piloten, er bevorzugt das Gleiten und kann damit ebenso gute Reiseschnitte erreichen wie der hektische Fahrer. Das Fahrwerk mit der schon erwähnten adaptiven Dämpfung ist einer DS würdig, besser kann es vermutlich nur die leider nicht mehr erzeugte Hydropneumatik der Ur-DS und deren Nachfolger. Dazu kommen noch Goodies wie super-bequeme, beheiz- sowie belüftbaren Sitze mit Massagefunktion, kombiniert mit einem luxuriösen Innenraum, der noch dazu bis ins Detail fein verarbeitet wurde.
Mit an Bord natürlich auch jede Menge Assistenten, deren Aufzählung hier nur ermüden würde. Zuweilen sind sie auch abschaltbar, nur muss an sich leider wie so oft (und auch von der Zulassungsbehörde verlangt) durch jede Menge an Untermenüs durchklicken.
Alles das hat natürlich auch seinen Preis. Der DS7 ist ab 47.940 Euro mit der Dieselmotorisierung erhältlich, unser Testauto in der Topaustattung „Opera“ kommt auf 56.590 Euro, am oberen Ende gibt es einen Allrad DS mit 360 PS als Plug In um knapp 70 Tausender.
Fazit
Mit der Einstiegsmotorisierung macht man auch bei einem Auto der Luxusklasse wie es der DS 7 nun einmal ist nichts falsch. Der HDI Motor ist laufruhig, zudem perfekt gedämmt, kultiviert genug und auch mit gutem Durchzug gesegnet und zweitens verwöhnt das Aggregat mit angenehm niedrigen Verbräuchen. Natürlich fehlen einige Pferdchen wenn man es richtig krachen lassen will. Doch abgesehen von der Tatsache, dass man dabei meist mit einem Fuß im Kriminal steht, ist gerade der DS genau das Auto zum stressfreien, komfortablen Reisen. Schade nur, dass es den Diesel nicht in Verbindung mit Allradantrieb gibt.
Effizienzklasse: A Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich zwischen 36,99% und 28% weniger CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 2050kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |