Schon rein optisch hebt sich der Neue vom Rest der Autowelt ab. Er ist mit 1,83 Metern wirklich breit geraten, wirkt durch eine niedrige, eher kantige Silhouette richtig bullig, die schmalen Frontscheinwerfer mit dem mächtigen, etwas an Lexus erinnernden Grill steigern diese Wirkung noch. An den Seiten fallen die bündigen Türgriffe und die ebenfalls von scharfen Kanten betonte C-Säule auf. Auch das Heck wirkt recht breit, hier dominieren ebenfalls schmalen Rücklichter, die dies betonen. Deren auffällige Musterung mit der DS-Raute findet sich als Siebdruck seitlich in der Heckscheibe wieder. Zwei eckige Endrohrblenden sind links und rechts in die Schürze eingelassen.
DS wäre nicht DS, ginge es im Innenraum nicht ebenso speziell zu wie schon der äußere Eindruck vermittelt. Je nach Ausstattungslinie wechseln sich verschiedene Lederarten mit kühlem Aluminium und hübschen Mustern ab. Die raue Oberfläche der Alu-Zierteile nennt sich “Clous de Paris” und ist eigentlich aus der Uhren-Industrie bekannt. Positiv fallen auch Feinheiten wie mit Filz ausgekleidete Türablagefächer auf. Die Sitze sind eine Neuentwicklung auf Basis einer Sitzschale und wirken schon bei der ersten Sitzprobe äußerst bequem. Auch der Platz hinten ist für einen Kompakten durchaus in Ordnung, Bein- und Kopffreiheit reichen auch für Erwachsene vollkommen aus. Eine kleine Klappe in der Sitzbank gibt eine Durchreiche zum Kofferraum frei. Der fasst bis zu 470 Liter (390 Liter beim Plug-in-Hybrid), nur die Ladekante ist aufgrund der niedrigen Dachlinie recht hoch geraten.


Einen Sonderweg wählte DS natürlich auch beim Infotainment. Neben Sprach-, Touch- und Gestensteuerung kann es auch über einen separaten fünfzölligen Bildschirm, ähnlich wie bei einer Maus gesteuert werden. Hier lassen sich zum Beispiel handschriftlich Adressziele eingeben, Wischgesten navigieren durchs Menü. Dabei der kleine Bildschirm im Mitteltunnel, wodurch er mit angewinkeltem Arm gut erreichbar ist. Dazu gibt es noch ein digitales Cockpit, das ebenfalls individuell gestaltet werden kann sowie ein in der Höhe verstellbares Head- Up Display. Es spiegelt ein Bild mit 21 Zoll Diagonale in die Windschutzscheibe und kann alle möglichen Inhalte des mittleren Bildschirms und noch mehr darstellen. Lüftungsschlitze sucht man am Armaturenbrett vergeblich, sie wurden in die Türen integriert.
Technisch basiert der übrigens in Rüsselsheim im Opel-Werk gebaute DS auf der EMP2 Plattform, auf der auch der neue Opel Astra und der Peugeot 308 steht. Motorisch setzt man auf drei Benziner, einen Diesel und einen Plug-In-Hybrid, der den Namenszusatz “E-Tense” trägt. Dann sorgen ein 180-PS-Vierzylinder und ein Elektromotor mit 110 PS (81 kW) für eine Systemleistung von 225 PS bei 360 Nm Drehmoment. Der 12,4 kWh große Akku ermöglicht eine rein elektrische Reichweite von 50 Kilometern, die nach der ersten Ausfahrt durchaus realistisch erschien. Außerdem gibt es drei reine Benziner mit 130, 180 oder 225 PS und einen 130 PS starken Selbstzünder. Das Schalten übernimmt immer eine Achtgang-Automatik.
Neue Innovationen gibt es auch beim Fahrwerk. So beherrscht der DS4 teilautonomes Fahren der Stufe 2, mit Spur halten und Anpassung der Geschwindigkeit bis zum Stop and Go Verkehr. Neu ist auch das kameragesteuerte aktive Fahrwerk. Eine hinter der Windschutzscheibe sitzende Kamera scannt die Straßenbeschaffenheit und passt die adaptive Federung im Fahrmodus „Comfort“ an. Das ist schon sehr nahe an der Ur-DS mit ihrem hydropneumatischem Federungssystem, aber eben nur nahe. Eine weitere Kamera sitzt im Kühlergrill: Sie arbeitet mit Infrarot und identifiziert nachts oder bei Dämmerung Fußgänger und Tiere in einer Entfernung von bis zu 200 Metern.
Den DS4 gibt es in drei verschiedenen Ausstattungslinien, DS4, DS4 Performance und DS 4 Cross. Beim „Cross“ ist auch optional ein elektronisch gesteuertes Sperrdifferential für die angetriebene Vorderachse erhältlich, das sich schon in anderen Modellen des PSA Konzerns bewährt hat. Zudem wirkt diese Linie mit diversen Applikationen etwas martialischer als seine beiden Geschwister „Performance+“ und DS4. Zur Markteinführung kommt noch ein übervoll ausgestattetes Sondermodell mit der Bezeichnung „La Premiere“. das 52.500 Euro kosten wird.
Beim einer ausgiebigen Testrunde im Weichbild von Paris entpuppt sich der neue DS 4 als angenehmer Gleiter, der vermutlich vor allem auf der Langstrecke punkten kann. Eine abgesehen von ganz leichten Windgeräuschen bei Geschwindigkeiten weit jenseits der erlaubten Limits ausgezeichnete Dämpfung zum Innenraum, eine angenehme Lenkung und eine harmonische Kraftentfaltung der Motoren bis hin zum Hybrid lassen keine zusätzlichen Wünsche aufkommen, die man an ein Fahrzeug der gehobenen Klasse stellen könnte.
Preislich liegt der neue DS4 ab 29.900 Euro für den Benziner, die Dieselversion wird ab 32.000 Euro liegen. Der Plug-In Hybrid wird ab 37.900 Euro erhältlich sein. zur Markteinführung die Markteinführung ist für den Dezember dieses Jahres geplant.

FahrzeugeAutoDS4-Nah am Original