Die Pick-Up Mode ist wie so vieles aus den Staaten zu uns herübergeschwappt, auch der Loisl aus der Steiermark fährt vermehrt eine Ladefläche umher wie Dave aus Omaha. Entsprechend sollen die Lademeister auch aussehen, findet man zumindest bei der Ford Motor Company und hat das langjährige Erfolgsmodell Ranger entsprechend aufgepeppt. Eine höhere, mächtige Kühlerhaube sorgt auch aus dem Innenraum für das Gefühl, in einem respektablen Gefährt zu sitzen, ein Chromgrill gibt dem Neuen ein unverwechselbares Gesicht. In der von uns gefahrenen Topversion sorgen noch Sportbügel sowie Trittbretter aus Edelstahl für eine deftige Optik. Genauso stellt man sich ein derartiges Auto vor, und genauso fährt er sich auch. Etwas hölzern und hochbeinig zwar, aber durchaus schon mit den deutlichen Anleihen an einen großen PKW. Dieses Fahrverhalten ist der Preis für den stabilen Leiterrahmen, der wie schon zu Urgroßvaters Zeiten für die nötige Robustheit auch im schwersten Geläuf verantwortlich zeichnet. Hat man sich einmal daran gewöhnt, benimmt sich der Ranger durchaus manierlich. Einziger Haken: bei nassem oder gar glatten Untergrund ist Vorsicht geboten, denn vor allem im Zweiradbetrieb und im unbeladenem Zustand neigt das Heck gar schnell zum Überholen. Auch der eher geringe Lenkeinschlag erfordert zuweilen einiges an Rangierarbeit. Doch läßt es sich durchaus auch in der Stadt und auf der Autobahn leben, obwohl es sicher komfortablere Langstreckenfahrzeuge gibt.

Im Gelände dagegen zeigt der Ford seine wahre Natur, dank verbesserter Radaufhängung mit größeren Streben sowie verstärkten Blattfedern und Dämpfern sind auch gröbere Geländepassagen kein Problem. Ein zuschaltbares Untersetzungsgetriebe hilft auch bei extremeren Bedingungen und beim Anfahren auf steilen Anstiegen mit großen Lasten.

Motorisch ist die Auswahl zumindest hierzulande auf einen neuen 2,3 Liter Vierzylinder Diesel beschränkt. Diese Auswahl ist sicher nicht die schlechteste. Der Selbstzünder ist nicht nur sparsam, sondern auch drehmomentstark. Da verzeiht man auch eine gewisse Brummigkeit bei höheren Drehzahlen und das etwas knochig zu bedienendes Getriebe.

Im Innenraum herrscht zwar sachliche Nüchternheit vor, doch mittlerweile ist auch hier der Komfort eingezogen. Kunststoff im Alulook dominiert, die wenigen Schalter sind klar und übersichtlich, die Handbremse im Regenschirm-Look ist offensichtlich noch ein Überbleibsel aus vergangenen Zeiten. Beim XLT+ gibt’s noch einen Aufsatz mit Kompaß und Neigungsanzeigen, das wirkt rustikal und ist im schweren Gelände auch durchaus von Nutzen. Sinnvolle Ablagen in jeder Größe und Form nehmen die notwendigen Utensilien auf, einen großzügig dimensionierte Lüftung sorgt für die nötige Klarheit der Scheiben. Das Platzangebot ist vorne sehr gut, die Hinterbänkler in der Doppelkabine müssen mit wenig Beinfreiheit leben. Daneben ist hierzulande noch die Supercab getaufte Einzelkabine erhältlich. Deren gegenläufig angeschlagenen Türen ohne B- Säule erleichtern das Be-und Entladen des hinteren Stauraums beträchtlich, eine pfiffige, wenn auch nicht so neue Idee.

Eine gute Idee sind auch die Ösen an den hohen Bordwänden der Ladefläche genauso wie die in den besseren Versionen serienmäßige Laderaumschutzwanne mit der Heckklappenverkleidung. Schade nur, daß bei der Lederausstattung eine Sitzheizung nicht für Geld und gute Worte erhältlich ist. Doch Pick Up Fahrer sind bekanntlich hart im Nehmen…….  

  

Top Flop Autos klein

Top
Tolle Optik
Gute Innenausstattung
Sparsamer Motor

Flop
Etwas heikles Fahrverhalten
Wenig Fußraum hinten
Geringer Lenkeinschlag

 

Technische Daten Autos klein

 

Preis: 27.850 Euro

Sicherheit:Airbag für Fahrer und Beifahrer, Seitenairbags, drei Kopfstützen hinten

Verbrauch/Drittelmix*: 8,9 l.

Beschleunigung 0-100 km/h*: 17,9 sec.

Vmax: ca. 160 km/h

Motor: 4-Zylinder in Reihe, Diesel Abgasturbolader, vier Ventile/Zylinder

Hubraum: 2.499 cm3

max. Leistung: 143 PS/105 kW bei 3.500 min-1

max. Drehmoment: 330 Nm bei 1.800 min-1

Verdichtung: 18,0 :1

Treibstoff: Diesel

Kraftübertragung: Trockenkupplung, fünfgang , Allrad mit zuschaltbarer Untersetzung, Frontantrieb zuschaltbar, Freilaufnaben an der Vorderachse  

Radaufhängung: v: Doppelquerlenker Torsionsfedern, Querstabilisator, doppelt wirkende Teleskopstoßdämpfer, , h: Halbeliptikfedern, Anschlagpuffer, assymetrisch angeordnete doppeltwirkende Teleskopstoßdämpfer  

Bremsen: v: Scheiben, innenbelüftet, h: Trommeln

Bereifung: 245/70- R 16 

Gewicht: 1.917 kg

Radstand: 3.000 mm

L/B/H: 5.165/1.805/1.760 mm

Tankinhalt: 70 l

* Werksangaben

  

    

      

FahrzeugeAutoFordRangerTEST:aufgeladen FORD RANGER 2,5 TDCI 143 PS XLT+