IMG 0277Lingotto in Turin ist sozusagen die Seele von Fiat, feiert doch diese legendäre Fabrik heuer den 100erter. Immer noch ist die Test-und Einfahrstrecke am Dach des heute unter Denkmalschutz stehenden mächtigen Gebäudes beeindruckend und damit eine willkommene Location für die Präsentation eines neuen Autos. Umso mehr, wenn es sich um ein Modell mit ruhmreicher Vergangenheit handelt, wie den Fiat 600.

Der neue 600e (Seicento) kommt nun als reiner Elektriker. Technisch basiert der Crossover auf der modifizierten E-CMP-Plattform (Common Modular Platform) des Stellantis-Konzerns. Auf dieser Basis baut schon der Opel Corsa-E, der Jeep Avenger und künftig wohl auch der kleine Alfa SUV auf. Alle Modelle werden im polnischen Werk Tychy vom Band rollen. Für nächsten Sommer verspricht Fiat auch ein Hybrid-Modell nachzureichen, allerdings hält man sich hier noch etwas bedeckt. Fakt ist auch, dass der 500 X  weiter im Programm bleibt, hier sieht man eine andere Kundenschicht.

22 Fiat 600e La PrimaDas knapp 4,2 Meter lange Auto besticht durch eine elegante Mischung zwischen Sachlichkeit und Anklänge an den alten 600erter, die sich auch im Inneren fortsetzt. So hat das Armaturenbrett  der Basisversion RED in Wagenfarbe lackierte Elemente, auch etwa die Hebel zur Türverriegelung und die Form des Bildschirms hinter dem Lenkrad sind nostalgisch angehaucht. Das Platzangebot ist für fünf Personen durchaus ausreichend, der Kofferraum mit 360 Litern Klassendurchschnitt. Auf dem neuesten Stand sind auch die Konnektivität und die Assistenzsysteme, autonomes Fahren auf Level 2 ist ebenso selbstverständlich wie die problemlose Einbindung des Smartphones in das System mittels Android Auto oder Apple Car.

Die Antriebseinheit besteht aus einem Elektromotor, der 115 kW (156 PS) leistet und einer 54 kWh Batterie. Es werden ausschließlich die Vorderräder angetrieben, eine Allradversion ist derzeit nicht vorgesehen. Die Reichweite beträgt nach WLTP  400 Kilometer, von 0 auf 100 km vergehen 9,0 Sekunden. An der Schnelladestation kann mit bis zu 100 kW geladen werden, dann ist der Akku in weniger als einer halben Stunde auf 80% gefüllt, daheim ist Laden mit 11 kW möglich.

Auf einer ersten Runde, die standesgemäß am Dach von Lingotto beginnt, erweist sich der 600 e als angenehmer Wegbegleiter, sowohl im Verkehrsgewühl von Turin, als auch auf der folgenden, mit vielen Kurven gespickten Testrunde. Die Sitzposition der Frontsitze ist ausgezeichnet, auch hinten finden Großgewachsene Zeitgenossen zumindest auf mittleren Strecken ausreichend Platz, nur die Kopffreiheit ist etwas beengt. Positiv aufgefallen sind auch die recht großzügigen Ablagemöglichkeiten in der Mittelkonsole und am Armaturenbrett, hier lässt der Konzernbruder Jeep Avenger grüßen. Das gilt auch für die Bedienung, die sich mittels einer Tastenleiste unter dem mittleren Bildschirm zum größten Teil bewerkstelligen lässt. Das Fahrwerk wurde eigentlich recht komfortabel abgestimmt, auch größere Schlaglöcher schluckt der kleine Italiener problemlos. Sehr gut hat man auch die Lenkung ausgelegt, vor allem im Fahrmodus „Sport“ überzeugt sie durch eine präzise Rückmeldung.

Fiat 600e RED 3Der Verbrauch des Testautos lag bei unserer Runde bei 14,8 kWh, das ist weniger als die vom Werk angegebenen 15,2 kWh nach WLTP. Allerdings muss auch bemerkt werden, dass auf der Testrunde kein Autobahnstück vorgesehen war. Trotzdem, die über 400 Kilometer Reichweite sind durchaus realistisch, es sei denn man ist ein Grobmotoriker am Gaspedal. Weniger realistisch erscheinen allerdings die 600 Kilometer im reinen Citybetrieb, das aber wird ein ausführlicher Test klären.

Preislich liegt der Fiat mit 36.000 Euro für die Basisversion RED uns 41.000 Euro für die Topvariante „La Prima“ eher im unteren Feld des elektrifizierten B-Segments, mit Förderungen kann man den „RED“ sogar auf unter 30 Tausender drücken. Da beide Versionen schon sehr gut ausgestattet sind, etwa mit einem Massagesitz für den Fahrer beim Topmodell und vielem mehr, entfällt auch eine Aufpreisliste. Bestellungen sind bereits möglich, die ersten Autos werden Anfang 2024 in Österreich einlangen.

Technische Daten

Preis

Preis Deutschland42.490,00 Euro
Preis Österreich41.000,00 Euro




KFZ Steuern

KFZ Steuern Österreich

In Österreich sind Elektroautos von der KFZ Steuer befreit. Die NOVA entfällt ebenfalls. Dies gilt nicht für Hybridfahrzeuge und Range-Extender!

KFZ Steuern Deutschland

In Deutschland sind Elekroautos bis 10 Jahre nach ihrer Anschaffung von der Steuern befreit (Stand 01/2022). Diese Regelung gilt bis 2030. Bei Wasserstoffautos wenden sie sich bitte an ihren Steuerberater.

Die reguläre Steuer wird wie folgt gestaffelt:
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht bis zu 2.000 kg zahlen Sie
5,625 Euro pro 200 kg.
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht zwischen 2.001 kg und 3.000 kg zahlen sie
6,01 Euro pro 200 kg.
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht ab 3000 kg zahlen Sie
6,39 Euro pro 200 kg.

Ohne Steuererlass werden 54,00 Euro pro Jahr fällig.


Technik

Getriebe1 Gang Automatik
MotorPSM
Beschleunigung 0-100km/h9.0 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 150 km/h
Leistung Verbrennungsmotor115 kW
Drehmoment260 Nm
Hubraum0 cm3
CO20 g/km
Gewicht1.520 kg
Länge4.171 mm
Breite1.781 mm
Verbrauch15.2 kWh/100km
Akku54 kW
Reichweite ohne Rekuperation355 km
Mehr Reichweite durch Rekuperation in km51 km
Mehr Reichweite durch Rekuperation in %14,28 %
Reichweite mit Rekuperation406 km
TreibstoffStrom
EuronormEuro 6
KommentarFiat 600 e “




Energieeffizienz

Effizienzklasse: A+
Energieeffizienz Klasse A+

Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1520kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.


FahrzeugeAutoFiat600eFiat 600e-Elektrifizierte Tradition