IMG 2368Seit 1966 gibt es den Ford Bronco, er wurde in den USA als Gegenstück zum Jeep oder dem Land Rover Defender entwickelt. Ebenso wie diese Modelle wurde der nach dem amerikanischen Wildpferd benannte Geländewagen eine Ikone, die sich auch gut verkaufte. Später bekam er auch noch eine sehr starke Konkurrenz vom Puch/Mercedes G, vor allem in Europa. Nach langer Pause hat Ford 2021 die sechste Generation präsentiert, seit 2023 ist er nun auch in Europa erhältlich, wenn auch nur in homöopathischen Dosen. Und er ist geblieben, was er schon immer war. Ein echter Geländewagen, der auch oder vor allem auf befestigtem Terrain punkten soll.

Optisch hat man sich an den Ur-Bronco angelehnt. Eckiges Äußeres nach der Devise „Form follows function“ dazu die typischen runden Scheinwerfer an der Front, eine gerade stehende Frontscheibe und eine zweigeteilte Hecktür, die aus einer Tür und einer darüber liegenden Klappe besteht, bestimmen das Bild. Dazu kommt noch der große unübersehbare Namenszug am Kühler.

IMG 2397Die Konstruktion selbst beruht wie eh und je auf einem stabilen und verwindungssteifen Leiterrahmen, wie bei einem „echten“ Offroader üblich, dazu kommen noch verschiedenste Möglichkeiten, das Auto an die jeweiligen Einsatzbedingungen anzupassen. So lässt sich das variable Dach in mehreren Stufen entfernen, faktisch bis zum Cabrio. Wer es noch luftiger mag, entfernt einfach die Türen, damit allerdings darf der Bronco so nicht im öffentlichen Straßenverkehr bewegt werden. Große, breit ausgestellte Räder unterstreichen die Nehmerqualitäten des Geländewagens, Stahlplatten schützen überdies wichtige Bauteile wie Motor, Getriebe, Verteilergetriebe und Kraftstofftank.

Der großzügige Innenraum, der dank der kastenförmigen Bauweise auch hinten viel Platz bietet und zudem auch noch einen mehr als geräumigen Kofferraum aufweist, zeigt sich nicht nur in einem robusten Offroad-Look mit viel Liebe zum Detail, er wirkt auch modern und übersichtlich. Mit voller Besatzung können noch 504 Liter transportiert werden, klappt man die hinteren Sitze um, sind bis zu 1.780 Liter Stauraum realisierbar.

IMG 2391Viele Haltegriffe und eine heute schon ungewöhnliche Anzahl an Tasten und Drehknöpfen weisen auf den Geländeeinsatz, wo kaum Zeit für das Suchen auf einen Touch Display ist, hin. Trotzdem ist die Ausstattung durchaus zeitgemäß.

Unter anderem mit dem Ford SYNC4 Infotainmentsystem mit 12“-Touchscreen, einem Keyless-System, einer 2-Zonen-Klimaautomatik, eine Fülle an Assistenzsystemen bis hin zum adaptiven Tempomat, das GOAT (Goes over any terrain)-System für die Anpassung an diverse Bedingungen und Untergründe und noch einiges mehr.

Die Bedienung selbst ist recht einfach gestaltet, auch Ungeübte finden sich schnell im Bronco zurecht. Sehr nett und vor allem bei Kindern beliebt die Animation, die beim Einstieg ins Auto am Touchscreen abgespielt wird, hier zeigt sich, dass man die Ikone liebevoll bis ins kleinste Detail weiterentwickelt hat.

Praktischen Wert haben dagegen die Unmengen an Ablagen und Fächern, die ein sicheres Unterbringen diverser Gegenstände ermöglichen.

IMG 2378Hierzulande ist der Ford Bronco nur mit dem 2,7-Liter-V6-Benziner erhältlich, der aber auch die goldene Mitte zwischen dem 2,3-Liter-4-Zylinder und dem 3,0-Liter-V6 darstellt. Die Leistung des Triebwerks liegt bei 335 PS (246 kW), und der Motor liefert bei 3.100 U/Min ein maximales Drehmoment von 563 Nm. Das gibt genug Kraft schon aus dem Drehzahlkeller und bei jedem Geschwindigkeits- und Einsatzbereich. Den Sprint von 0 auf 100 km/h erledigt der immerhin fast 2,3 Tonnen leer wiegende Offroader in nur 6,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 161 km/h limitiert, schneller zu fahren ist ohnehin nicht erlaubt und macht sicher auch keinen Spaß.

Die Schaltung erfolgt über eine faktisch unauffällig arbeitende 10-Gang-Automatik, die schon aus dem Ranger bekannt ist und mit schnellen und sanften Schaltvorgängen überzeugt.

Im Fahrbetrieb gibt sich der Bronco auf der Straße recht gut, die Federung ist natürlich auf hartes Gelände ausgelegt und nicht ganz auf der komfortablen Seite. Doch man kann durchaus damit leben, auch mit dem Fahrverhalten in schnelleren Kurven oder auf der Autobahn, wo höhere Geschwindigkeiten auch eine höhere Konzentration beim Lenken erfordern. Das Wohlfühlgebiet des Wildpferdes ist ohnehin das Gelände, wo er seine Trümpfe ausspielen kann. Mittels Drehknopf wählt man 2WD-, einem 4WD- oder 4WD Low-Modus, verschiedene Fahrprogramme können über einen Drehregler gewählt werden, wobei es für wirklich jeden Untergrund das passende Programm gibt. Ebenfalls integriert hat Ford verschiedene Technologien für das Fahren abseits befestigter Straßen, wie den Trail-Turn-Assist, der mittels Bremseingriff den Wendekreis bei Bedarf um bis zu 40 Prozent verkleinert, und Trail-One-Pedal-Drive für exaktes Langsamfahren.

IMG 2388Grundsätzlich offroadtauglich ist die Bodenfreiheit von 29,2 Zentimetern, ein maximaler Rampenwinkel von 26 Grad und ein hinterer Böschungswinkel von 37 Grad. Und mit einer Wattiefe von 85,1 Zentimeter kommt der Bronco durch so manchen Fluss. Erstaunlich war der Testverbrauch unseres Autos. 13,7 Liter gibt Ford nach WLTP an, wir haben das zuweilen sogar noch unterboten. Zwischen 11,5 und knapp 12,5 Litern gekommen, ohne dass wir das Gaspedal gestreichelt hätten. Klingt nach viel, aber angesichts des Gewichtes und des Hubraums ist der Wert durchaus beachtlich.

Zuletzt noch ein paar Worte über den Preis: der Bronco startet in Österreich bei relativ teuren 103.000,- Euro, wobei im Preis schon über 34.000,- Euro an Steuern enthalten sind – in Deutschland ist der Bronco schon ab 74.500,- Euro erhältlich.

Die Ausstattung ist aber schon sehr komplett, lediglich ein Querträger für die Dachreling und eine Reserveradabdeckung haben den Preis auf 104.223,10 Euro erhöht.

Fazit:

Der Bronco ist sicher ein Auto, das sich im Fokus einer ohnehin sehr kleinen Zielgruppe befindet. Auch ist die Konkurrenz vor allem in Europa mit dem Mercedes G recht groß, dazu kommt noch der Land Rover Defender und der Jeep Wrangler. Aber wem diese Autos noch zu gewöhnlich sind, der findet in dem bulligen Ford sicher eine Alternative. Der Bronco zeigt viel Charakter und vor allem viel Liebe zum Detail.

Technische Daten

Preis

Preis Deutschland74.500,00 Euro
Preis Österreich103.000,00 Euro



KFZ Steuern


Die Steuern werden für ein Fahrzeug mit einem Benzin Motor, einem CO2 Ausstoß von 319g/km und einer Leistung von 246kW berechnet.



KFZ Steuern Österreich

Pkw mit Erstzulassungsdatum vor 1.1.2021
Für diese Fahrzeuge richtet sich die Höhe der motorbezogenen Versicherungssteuer nach dem CO2 Ausstoß und der Leistung (kw) des Verbrennungsmotors.

KFZ Steuer im Jahr 2024: 4.518,72 Euro

Steuerbelastung (bei Kauf im Jahr 2020):4.449,60 Euro
Jährliche Mehrkosten im Vergleich zu 2024:69,12 Euro


KFZ Steuern Deutschland

Motorbezogene Steuer (Benzin)54,00 €
CO2 Steueranteil (Benzin)1.276,00 €
KFZ Steuer1.330,00 €





Technik

Getriebe10 Gang Automatik
Motor6 Zylinder Benzin
Beschleunigung 0-100km/h6.7 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 160 km/h
Leistung Verbrennungsmotor246 kW
Drehmoment563 Nm
Hubraum2.694 cm3
CO2319 g/km
Gewicht2.289 kg
Länge4.811 mm
Breite1.924 mm
Verbrauch13.7 Liter/100km
Tankinhalt79 Liter
Reichweite ohne Rekuperation577 km
TreibstoffBenzin
EuronormEuro 6
KommentarFord Bronco 2.7 Ti-VTC Outer Banks




Energieeffizienz

Effizienzklasse: G
Energieeffizienz Klasse G

Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse G. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich mehr als 17% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 2289kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.


FahrzeugeAutoFord Bronco-Retro-Klassiker, neu belebt