Bereits in der vierten Generation bringt Ford mit einem ST einen sportlichen Bruder des „normalen“ Focus, wie schon zuletzt auch in einer Kombi-Version. Zusätzlich zum unverändert 250 PS starken Benziner gibt es diesmal auch einen Selbstzünder, der wohl die Antwort auf den Golf GTD sein soll. Er wuchtet 184 PS auf die Vorderräder und das bei satten 400 Nm Drehmoment. Ein echtes Erlebnis, denn damit kann der Sportler regelrecht schaltfaul gefahren werden, ohne dass man viel Einbußen an der Kraftentfaltung hinnehmen muss. Gerade auf den kurvenreichen Strecken rund um Barcelona kann man so die Hände mehr am Lenkrad lassen, eine gute Sache. Noch besser wäre allerdings ein Doppelkupplungsgetriebe, es ist auch für Geld und gute Worte nicht erhältlich. Auffällig ist auch, dass man das Fahrwerk nicht mehr so knochenhart ausgelegt hat. Damit lässt es sich auch auf Langstrecken leben, ohne dass ein Bandscheibenvorfall befürchtet werden muss. Es ist erstaunlich, wie präzise der sportliche Kölner um Radien jeglicher Art bewegt werden kann, der fehlende Allradantrieb fällt nicht weiter auf. Auch dass der Diesel gut fünfzig Kilogramm mehr auf die Vorderachse wuchtet, ist kein Problem. Dazu kommt ein durchschnittlicher Verbrauch von 4,2 Litern, die allerdings nur bei wirklich sparsamer Fahrweise erreicht werden. Gegen den Benziner sieht der Diesel allerdings, abgesehen vom Durchzug, kein Land. Der Zweiliter Vierzylinder wurde nochmals optimiert und erreicht mit knapp 250 km/h gut dreißig mehr als der Selbstzündern.
Dafür allerdings liegt auch sein Verbrauch mit 6,8 Litern deutlich höher, bei sportlicher Fahrweise werden es wohl noch wesentlich mehr werden. Auch wenn man wesentlich mehr im knackigen Getriebe rühren muss, macht der Fokus viel Spaß, kann aber durchaus auch bequem bewegt werden. Ausgezeichnet bei beiden Versionen die Bremsen und die Fahrassistenzsysteme, die fast unbemerkt ihre Arbeit verrichten. Ausstattungsmäßig entspricht der ST der Linie Titanium, allerdings gibt es zusätzlich Schalenförmige Frontsitze mit gutem Seitenhalt und drei zusätzliche Uhren, die wie bei den alten Cortinas aus den Sechzigern auf dem Armaturenbrett thronen. Außen erkennt man den Sportler an den beiden Auspuffendrohren und dem fast schon an einem Aston Martin erinnernden Kühlergrill. Neben dem ST soll übrigens heuer noch ein scharfer Focus RS kommen, man munkelt von 300 PS und vielleicht doch einmal Allradantrieb. Preislich liegt der neue ST, der bereits lieferbar ist, bei 33.250 Euro, die Aufpreisliste ist erfreulich kurz. Für den Kombi müssen allerdings noch 950 Euro draufgelegt werden. In Europa rechnet man mit einem Mix zwischen Benzin und Diesel von 55 zu 45 Prozent, in Österreich erwartet der Importeur, dass 70 Prozent der ST Kunden zum Benziner greifen. Eine optimistische Prognose in einem Land, wo der Selbstzünder sehr hoch gehalten wird.
Effizienzklasse: A Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich zwischen 36,99% und 28% weniger CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1464kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |