Als 1964 der Mustang vorgestellt wurde, hatte Ford einen großen Wurf gelandet. Das Rezept, eine flotte Karosserie auf ein vergleichsweise einfaches Fahrwerk zu stellen und das noch zu einem günstigen Preis auf den Markt zu bringen, fand gleich Nachahmer und begründete die Gattung der sogenannten „Pony-Cars“.
Ford hat nun mit dem Mach 1 eine neue Variante des Mustang im Angebot. Dabei handelt es sich um einen echten Leckerbissen, der auch den verwöhnten europäischen Kunden alles bieten soll, was einen waschechten Sportscar ausmacht.
Geblieben ist der schon von den Vormodellen bekannte fünf Liter große V8-Motor mit 460 PS. Allerdings hat man dem Motor eine speziellen Mach-1-Abstimmung verpasst, die auch auf der Rennstrecke keinerlei Schwächen, wie etwa Überhitzung zeigen sollte. Das nun verbaute “Open-Air”-Ansaugsystem stammt mitsamt 87 Millimeter großen Drosselklappen direkt vom nordamerikanischen Sport-Mustang Shelby GT350. Den Kraftstoff zerstäubt in den Brennräumen eine Niedrigdruck-Einlasskanal-Einspritzung im Zusammenspiel mit einer Hochdruck-Direkteinspritzung. Dies soll den Motor deutlich drehfreudiger machen. Das 5.0 Liter Alu-Triebwerk erreicht nun seine Spitzenleistung bei 7.500 Touren und damit zeitgleich mit dem Beginn des roten Drehzahlbereichs. Das maximale Drehmoment von 529 Newtonmeter liegt bei 4.600 U/min an. Ebenfalls vom Shelby GT350 hat der Mustang Mach 1 den externen Ölkühler übernommen. Ein zweiter Luft-Öl-Kühler soll die Leistungsfähigkeit des Kühlsystems um 75 Prozent verbessern. Die speziell entwickelte Sport-Abgasanlage mit aktiver Klappensteuerung und vier jeweils 4,5 Zoll großen Endrohren verstärkt den charakteristischen V8-Sound. Hinzu kommt mit dem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe von Tremec eine weitere Mustang-Europa-Neuheit. Die Schaltbox soll sich u.a. durch eine automatische Drehzahlanpassung beim Herunterschalten auszeichnen. Alternativ steht für den Mustang Mach 1 auch die bekannte 10-Gang-Automatik zur Verfügung, deren elektronische Steuerung ebenfalls angepasst wurde.
Auch am Fahrwerk wurden tiefgreifende Änderungen vorgenommen und auch die Aerodynamik verändert. Es gibt nun elektronisch geregelten MagneRide-Stoßdämpfern, die sich in Echtzeit an den jeweiligen Untergrund anpassen. Hinzu kommen straffer ausgelegte Federn an der Vorderachse und stärkere Querstabilisatoren. Die Hinterachsaufhängung mit steiferen Buchsen stammt aus dem Shelby GT500, dem großen Bruder des GT 350. Neben höheren Federraten und Stabis mit größerem Durchmesser wurden auch die Kennlinien der Adaptivdämpfer verändert.
Die 19-Zoll-Leichtmetallräder sind an der Vorder- wie Hinterachse einen halben Zoll breiter als bei anderen Mustang-Modellen. Serienmäßig kommen rundstreckentaugliche Michelin-Pneus vom Typ Pilot Sport 4 zum Einsatz. Ein leistungsfähigerer und schneller reagierender Bremskraftverstärker sowie eine mechanische Differenzialsperre an der Hinterachse runden die Fahrdynamik-Modifikationen ab.
Die verbesserte Aerodynamik führt auch zu einem modifizierten Erscheinungsbild. Dies betrifft zum Beispiel die seitlichen Lufteinlässe sowie den neuen, zweiteilig ausgeführten oberen und unteren Kühlergrill, der zudem ein Splitter-Element erhält. Dieses soll den Luftstrom entlang der Frontpartie verbessern und dem höheren Kühlluftbedarf des Triebwerks entsprechen. Insgesamt generiert der Mustang Mach 1 laut Ford einen aerodynamischen Abtrieb, der um 22 Prozent höher liegt als etwa beim Mustang GT. Dies geht vornehmlich auf das Konto seines speziellen Diffusors – das Bauteil stammt auch vom Mustang Shelby GT 500 – und des hierauf abgestimmten Unterbodens. Er führt mit seinen speziellen Finnen auch den Bremsen mehr Kühlluft zu. Der eigens entwickelte Frontspoiler sorgt für Anpressdruck an der Vorderachse, während der einflügelige Heckspoiler die aerodynamische Balance des Sportwagens gewährleisten soll.
Neben der optimierten Aerodynamik gehören seit jeher spezielle Farben und Dekore zu den typischen Merkmalen jeder Mustang Mach 1-Generation. Diese Tradition führt auch die jüngste Ausgabe fort. Acht Kompositionen aus Karosseriefarbe und entsprechend angepassten Zier-Elementen wie etwa das „Cyber Orange Metallic“ an unserem Testfahrzeug stehen zur Wahl. Innen gibts Carbon Look und aufwendige Nähte am Armaurenbrett. Den Lederbezug der Sportsitze zieren ebenfalls farblich abgestimmte Nähte. Eine Plakette im Armaturenbrett trägt das Mach 1-Logo und die individuelle Produktionsnummer des Fahrzeugs. Besondere Einstiegsleisten und eine neue Begrüßungsgrafik für das zwölf Zoll große Instrumentendisplay sind ebenfalls an Bord, die Armaturen selbst können etwa mit Zusatzinstrumenten konfiguriert werden. Zur serienmäßigen Komfort-Ausstattung des Mustang Mach 1 gehören auch beheizte und belüftete Vordersitze oder das auf Wunsch ein Sportgestühl von Recaro, wie wir es an unserem Testmodell vorgefunden haben.
Weiters umfasst die Serienausstattung das aus anderen Ford-Modellen bekannte Entertainmentsystem SYNC 3, ein Sound System von B&O mit zwölf Lautsprechern und das FordPass Connect-Modem für eine zeitgemäße Konnektivität.
Beim Fahren überzeugt der neue Mustang mit einer gelungenen Mischung aus Sportlichkeit und einer Problemlosigkeit im Alltagsbetrieb, die wir von einem Sportler dieser Art nicht erwartet hätten. Das beginnt schon damit, dass das Entern des Innenraums auch für nicht extrem gelenkige Zeitgenossen kein Problem darstellt. Auch die Übersichtlichkeit der Karosse, insbesondere der Blick nach vorne über die lange Schnauze, macht Mut auf mehr. Der Wow Effekt erfolgt nach dem Drücken des Startknopfs. Der V8 wummert vernehmlich, aber nicht penetrant und sorgt sofort für die ungeteilte Aufmerksamkeit der Umgebung. Wem dieser Sound noch zu wenig ist, der kann ihn mittels regelbarer Drosselklappensteuerung noch erhöhen. Unser Testfahrzeug war mit dem schon erwähnten 6- Gang Schaltgetriebe bestückt, das über eine Zweischeibenkupplung für die Kraftübertragung auf die Hinterräder sorgt. Der Vortrieb selbst ist vorerst erst fast zahm, da das Triebwerk erst im Drehzahlbereich von über 4.000 Umdrehungen wirklich zupackt und knapp darüber sein maximales Drehmoment von 529 Nm entfaltet. Das Getriebe ist sehr gut abgestimmt und überzeugt mit kurzen Schaltwegen, der vernehmliche Gasstoß beim Herunterschalten klingt nicht nur gut, sondern passt auch die Drehzahl an den niedrigeren Gang an. Ein netter Gag ist auch der Schaltknauf in Form einer Billiard-Kugel.
Die Überarbeitung hat dem Fahrwerk offenbar gutgetan, denn der Mustang liegt wie das sprichwörtliche Brett auf der Straße. Auch schlechte Fahrbahnverhältnisse sind kein Problem, die Fahrwerksregelungen faktisch nicht spürbar. Passend dazu die präzise Lenkung und die standfesten Bremsen mit sechskolben Brembo Bremssätteln, die sich auch bei forcierter Fahrweise keine Blöße geben. Mit der gesunden Härte der Abstimmung muss man leben können, denn der Mustang ist und bleibt ein Sportwagen, vor allem wenn das Kürzel Mach 1 am Heck prangt. Dafür gibt es zum Auskosten der maximalen Beschleunigung auch eine Launch-Control, das macht echt Spaß und schont vor allem die Hinerreifen.
Wirklich positiv ist uns auch der Verbrauch des immerhin sehr hubraumstarken V8 Triebwerks aufgefallen. Im Schnitt und bei nicht immer vernünftiger Fahrweise genehmigte sich der Motor etwa 12,5 Liter, im gemischten Alltagsbetrieb (Stadt und Überland) kamen wir auf etwa 11,5 Liter. Das ist wirklich sensationell, denn die von Ford angegebene Werte liegen deutlich höher.
Preislich ist der Mach 1 natürlich kein Schnäppchen, da aufgrund des Hubraums die NOVA ordentlich zuschlägt. Während man in Deutschland nur 67.000 Euro auf den Tisch des Ford Händlers blättern muss, sind hierzulande in der Basisausstattung schon 82,400 Euro fällig, unser Testauto kam mit den Recaros, der speziellen Lackierung und fünf Speichen LM Rädern auf 88.650 Euro.
Fazit:
Ford hat es mit dem Mach 1 geschafft, die Mustang-Gene zu erhalten, ohne die Schwächen zu übernehmen. Mit dem überarbeiteten Fahrwerk und Antrieb kann man mit dem Auto getrost auch einmal auf die Rennstrecke gehen, ohne ernsthafter Probleme befürchten zu müssen. Dazu kommt eine problemlose Handhabung im Alltagsbetrieb und eine sehr gute Verarbeitung, wenn man nicht unbedingt zur Gattung der Spaltmaß-Fanatiker gehört. Und dann wäre natürlich der betörende Sound, der jedem Auto Fan das Herz erwärmt. Der Preis wäre auch durchaus fair, hier schlägt aber Vater Staat unerbittlich zu. Wer diesen Aufschlag nicht zu zahlen bereit ist und trotzdem ein galoppierendes Pferd am „Kühlergrill“ bevorzugt, für den hat Ford nun auch den Mach-e im Programm…
Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse G. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich mehr als 17% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1839kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.Preis Deutschland 6.700,00 Euro Preis Österreich 82.400,00 Euro
Die Steuern werden für ein Fahrzeug mit einem Benzin Motor, einem CO2 Ausstoß von 284g/km und einer Leistung von 338kW berechnet.
Pkw mit Erstzulassungsdatum vor 1.1.2021
Für diese Fahrzeuge richtet sich die Höhe der motorbezogenen Versicherungssteuer nach dem CO2 Ausstoß und der Leistung (kw) des Verbrennungsmotors.KFZ Steuer im Jahr 2024: 5.011,20 Euro Steuerbelastung (bei Kauf im Jahr 2020): 4.942,08 Euro Jährliche Mehrkosten im Vergleich zu 2024: 69,12 Euro Motorbezogene Steuer (Benzin) 102,00 € CO2 Steueranteil (Benzin) 1.136,00 € KFZ Steuer 1.238,00 € Getriebe 6 Gang manuell Motor V8 Zylinder Benzin Beschleunigung 0-100km/h 4.8 Sekunden Höchstgeschwindigkeit 267 km/h Leistung Verbrennungsmotor 338 kW Drehmoment 529 Nm Hubraum 5.038 cm3 CO2 284 g/km Gewicht 1.839 kg Länge 4.797 mm Breite 2.081 mm Verbrauch 12.4 Liter/100km Tankinhalt 61 Liter Reichweite ohne Rekuperation 492 km Treibstoff Benzin Euronorm Euro 6 Kommentar Ford Mustang Mach1
Effizienzklasse: G