Seit 2011 ist nun der Ford Ranger auf dem Markt, das umfangreiche 2015er Facelift mit einbezogen. An den Verkaufszahlen merkt man ihm bis zuletzt das hohe Alter nicht an. Der aktuelle Ranger ist in Europa Marktführer im Pick-up-Segment und hat im September mit 45.539 Einheiten einen neuen Verkaufsrekord aufgestellt, was einem Marktanteil von 39,9 Prozent entspricht. Auf den wichtigen Pickup-Märkten wie etwa Australien oder Südafrika rauft er sich regelmäßig mit dem Toyota Hilux um Platz eins. Erst jüngst hat man mit drei neuen Sondermodellen noch einmal nachgelegt. In Österreich konnten im Vergleichszeitraum 2.235 Stück abgesetzt werden, was einen Marktanteil von 47,5% bedeutet. Die kommende Generation des Ranger wird dem vor allem in Europa wichtigen Trend nach mehr Luxus und damit Ausstattung sowohl in der Bedienung als auch beim Antrieb Rechnung tragen.

Ford wird die neue Ranger-Generation hierzulande wahlweise mit 4- oder 6-Zylinder-Turbodieselmotoren anbieten, mit manuellem 6 Gang- oder 10 Gang- Automatikgetriebe, dazu mit temporär zuschaltbarem oder permanentem Allradantrieb. Es wird weiterhin einen Single-Turbo und einen Bi-Turbo Dieselmotor mit zwei Liter Hubraum geben. Aktuell leisten diese je nach Ausstattungslinie 130 und 170 PS (Single-Turbo) sowie 213 PS (Bi-Turbo). An diesen Zahlen wird sich voraussichtlich wenig bis gar nichts ändern. Neu im Bunde ist hingegen ein würdiger Nachfolger für den von vielen Ranger-Fans vermissten 3,2-Liter Fünfzylinder, die ehemalige Top-Motorisierung. An deren Stelle tritt künftig ein V6-Diesel mit drei Liter Hubraum. Über einen Plug-in Hybrid wird derzeit noch spekuliert, von den Amerikanern kommt dazu derzeit weder ein Dementi noch eine Zusage.

Optisch kommt der Neue noch kantiger und dominanter im Straßenbild als sein Vorgänger daher. Plane Flächen mit scharfen Kanten statt rundlichen Wölbungen definieren die gesamte Karosserie, der Grill ist noch imposanter ausgefallen. Ein interessanter Stilmix aus Ford Bronco Kühlergrill- und Ford F150 Scheinwerferdesign, die charakteristischen Tagfahrleuchten, die im Bogen um die Scheinwerfer gezogen sind, geben dem Ranger ein Gesicht in der Menge. Ebenfalls recht ausdrucksstark ist die Heckgestaltung geraten. Das ist bei Pick-ups immer besonders schwierig, weil die Funktion – Ladefläche mit Heckklappe – in weiten Teilen die Form vorgibt und sich das Design daher über die Marken hinweg relativ gleicht. Ford geht hier den Weg über eine stark strukturierte Heckklappe mit dreidimensionaler Ausformung, geprägtem Modellschriftzug und einer starken Wölbung in der Art einer Spoilerkante zur Oberseite hin. Wie bei den Frontscheinwerfern werden auch die Heckleuchten von einem LED-Band umrandet. Der Bügel hinter der Kabine des Premierenfahrzeugs, bei dem es sich sehr wahrscheinlich um ein Optionsextra handelt, ist relativ schmal ausgeführt und dürfte lediglich der Optik dienen, eine Schutzfunktion kommt dem Kunststoffteil eher nicht zu.

Die wohl größte Änderung erfuhr der Innenraum und die dazugehörige Technik. Wirkt der bisherige Ranger schon etwas betagt und einfach, zieht hier die aktuelle Digitalisierung und das dazugehörige Umfeld ein. Mehr und größere Ablagen in den Türen und der Mittelkonsole, ein neues Staufach auf dem Armaturenträger, ein Ladepad zur induktiven Stromversorgung von Smartphones, mehrere USB-C-Steckdosen und volldigitale Instrumente prägen das neue Bild.

Dazu kommt ein neuer Multimedia-Schirm, der in 10 und 12 Zoll Größe verfügbar ist. Der sieht nicht nur so aus wie in einem modernen E-Auto, er bietet auch zahlreiche Funktionen aus der neuen Welt. Zum Einsatz kommt die neueste Ausgabe von Ford Sync mit der Versionsnummer 4, die im Ford Mustang Mach-E ihre erste Premiere in Europa hatte. Damit einher geht auch ein integriertes Datenmodem für Online-Dienste und die Sprachsteuerung. Etliche zuvor physisch vorhandene Schalter wandern nun in die virtuelle Darstellung auf dem Bildschirm, darunter die Steuerung der Fahrprogramme. Genau mit diesen Gimmicks will man gerade in Europa die Kunden weiterhin bei der Stange halten.

Der neue Ranger wird in Europa vorrausichtlich ab Ende 2022 bestellbar sein, die ersten Exemplare werden dann Anfang 2023 an die Kunden ausgeliefert. Die Versionen, die in Europa verkauft werden, rollen im neuen Ford-Werk in Südafrika vom Band. Die technischen Details, die genauen Markteinführungstermine sowie die Verkaufspreise werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

Der neue Ranger wird übrigens auch die Basis für den VW Amarok sein, wie schon vor einiger Zeit vom Management der Wolfsburger bekannt gegeben wurde.

Man darf also gespannt sein- mycar.net wird sie auf dem Laufenden halten…

FahrzeugeAutoFordFord Ranger 2022- Neue Pickups braucht das Land