1974 kam der VW Golf auf den Markt, der erfolgreich den Käfer beerben sollte. Etwas über drei Jahre später kam der „Rabbit“ auf den österreichischen Markt, als man eher ungeliebte 60 PS Modelle an den Mann beziehungsweise die Frau bringen wollte. Das Sondermodell mit dem Namen des laufenden Hasen hat sich seitdem zum erfolgreichsten und am längsten bestehenden Sondermodell in der gesamten Volkswagen-Welt entwickelt. Und nun gibt es auch den Golf eHybrid als Rabbit-Modell.
Ausstattungsmäßig basiert der Golf Rabbit eHybrid auf der Ausstattungslinie „Life“, im Rabbit kommen aber noch ein paar Goodies dazu. Die Serienausstattung umfasst z.B. auch ein schlüsselloses Schließ- und Startsystem „Keyless Access“, Diebstahlwarnanlage, Rückfahrkamera „Rear View“, Licht- und Sichtpaket „Light Assist“, Parkassistent „Park Assist Pro“, Radio „Ready 2 Discover“ mit 12,9 Zoll Display, Seitenscheiben hinten und Heckscheibe abgedunkelt, 17 Zoll Leichtmetallräder und Metallic-Lackierung.
Der Plug-in-Hybrid im Golf kommt auf eine Systemleistung von 204 PS und schafft rein elektrisch eine Strecke von bis zu 143 Kilometer – gesamt hat man damit eine Reichweite von bis zu 900 Kilometer zur Verfügung. Geladen wird die Batterie an der Steckdose bzw. Wallbox mit bis zu 11 kW AC und unterwegs an DC-Schnellladesäulen mit bis zu 40 kW.
Soweit die Theorie, nun zur Praxis. Der Golf ist ein Fixpunkt am Autohimmel und muss auch aus diesem Grund immer wieder als Vergleich herhalten. Unauffällig, doch modern, mit einer guten Verarbeitung und ohne viel Schnick-Schnack, so war der Golf immer und so soll es, wenn es nach der treuen Kundschaft geht auch bis in alle Auto-Ewigkeit so bleiben. Das bedeutet ein dezentes Äußeres, das zumindest in der „Rabbit“ -Version nicht allzu sehr auffällt, Ausmaße mit einer Länge von etwas über vier Meter, dazu ein brauchbares Platzangebot im Innenraum. Das passt soweit, nur das Hartplastik ist schon etwas zu viel des Guten, aber es ist zumindest gut verarbeitet. Das gilt auch für die Karosserie, nur bei der rechten, schlecht schließenden Tür sollte ein erfahrener Karosseur noch einmal Hand oder besser den Schraubenschlüssel anlegen, sie lässt sich sicher besser einstellen.
Sonst passt alles, das Cockpit ist unaufgeregt aber bietet jede Menge Infos, der 12,9“-Touchscreen verfügt zudem über eine neue Software, die bei der Bedienung jetzt deutlich intuitiver ist. Wichtiges findet man nun mit nur wenigen Klicks, zudem sind die unter dem Touchscreen befindlichen Slider nun auch beleuchtet.
Dazu gibt es klassische Tasten am Lenkrad, mit denen man viele Funktionen gewohnt einfach steuern kann. Auch der Digitaltacho zeigt sich sehr übersichtlich, und man kann aus verschiedenen Darstellungen wählen. Viele Ablagen sorgen für einen hohen praktischen Nutzwert, und auch beim Platzangebot zeigt sich der Golf 8 gewohnt großzügig. Sehr bequeme Sitze, die besten Seitenhalt geben und auch auf der Langstrecke überzeugen, sind ebenfalls an Bord. Durch den Akku des Plug-in-Hybrid-Antriebs muss man beim Gepäckraumvolumen kleine Einbußen hinnehmen. Statt 381 bis 1.237 Liter stehen nur 273 bis 1.129 Liter zur Verfügung.
Das Fahrwerk ist komfortabel, wenn auch etwas hart (was vermutlich auch mit dem Mehrgewicht des Elektroantriebs von 300 Kilogramm zu tun hat). Die Sitze sind bequem, das Fahrgefühl ist insgesamt angenehm.
Der Plug-in-Hybridantrieb ist nun wirklich als ausgereift zu bezeichnen. Er arbeitet gut, nahtlos und sparsam. Und es macht vor allem Spaß, den Golf rein elektrisch zu bewegen, dass man das Auto gern regelmäßig auflädt. Und das auch weil die getestete Reichweite von 134 Kilometern aus der 19,7-kWh-Batterie wirklich reicht, um fast die ganze Woche die wichtigsten Wege in der City zu bewältigen. Beeindruckend ist auch, wie gut Verbrennungs- und Elektromotor zusammenarbeiten. In der Stadt fährt der Golf auch mit leerer Batterie immer wieder elektrisch, die Rekuperation machts möglich. Der Wechsel zwischen elektrischem und Benzinantrieb fällt nicht auf, außer man beschleunigt einmal stärker, dann meldet sich der Vierzylinder auch im Innenraum zu Wort. Positives gibt es auch über den Verbrauch zu berichten. An der 11-kW-Steckdose vor der Haustür ist die Akku nach etwa zweieinhalb bis drei Stunden voll und dann liegt der Verbrauch bei etwa 2,5 bis 2,7 Litern, ohne E-Hilfe über Land sind es etwa 5,5.
Fazit:
Auch der neue Golf Rabbit eHybrid ist der Golf, den die Kundschaft erwartet: solide, praktisch und wertbeständig. Preislich liegt er mit 38.190 Euro recht gut für ein deutsches Produkt, auch wenn er kein Schnäppchen ist. Die Verkaufszahlen geben VW wohl recht.
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![]() Effizienzklasse: A+ ![]() Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1652kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |