Daß sie trotzdem den Ruf der Unzerstörbarkeit mit sich trägt, unterstreicht nur die Qualitäten dieses außergewöhnlichen Motorrades. Mit der neuesten Version allerdings soll schon die Optik zeigen, was unter der Verkleidung steckt.

Mit der immerhin schon vierten Generation hat man bei Honda offensichtlich beschlossen, einen kompletten Schnitt zu wagen und ein neues Motorrad auf die Räder zu stellen. Gleichh geblieben ist nur die Bezeichnung, die Einarmschwinge und die Motorenbauart, alles andere wurde in einer europäisch-japanischen Co- Produktion kopmplett neu entwickelt. Das beginnt schon bei der Silhouette, die neue wirkt wesentlich aggressiver, von der Front mit den vier Freiflächenschewinwerfern bis hin zum kantigen Heck mit den hochgezogenen ovalen Auspuffenden. Der in einem Alurahmen V4 Motor wurde nicht nur mit einem elektronschen Motormanagement, sondern auch mit einer variablen Ventilsteuerung ausgestattet, wie sie Honda bereits Anfangs der 80er in einem nur in Japan erhältlichem Motorrad verbaute und auch erfolgreich im PKW Bau anwendet. Unter einer gewissen Drehzahl wird eines der vier Ventile pro Zylinder eifach stillgelegt, um so mehr Kraft im mittleren Drehzahlbereich zu erreichen. Schade ist, daß die für die VFR so typische Vetilsteuerung mittels Zahnrädern einer schnöden Kette weichen mußte, gerade diese aus dem Rennsport stammende Technik war ein ganz besonderer Gag für Technik-Gourmets. Doch diese kommen bei der neuen Honda auch so voll auf ihre Kosten, zumindest nach dem ersten herzhaften Dreh am Gasgriff. Der typisch kernige Baß des Motors ändert sich nach Überschreiten der 7000erter Marke am Drehzahlmesser blitzartig und weicht einer singenden, aber durchaus angenehmen Tonlage. Dazu kommt ein nochmaliger nachdrücklicher Schub, der davon zeugt, daß nun alle Ventile vollzählig bei der Arbeit sind. Dabei aber bleibt der Krafteinsatz jederzeit beherrschbar und stellt auch weniger geübte nicht vor unlösbare Probleme. Gefühlsmäßig hat man den Eindruck mit wensentlich mehr Leistung unterwegs zu sein, als mit den gebotenen 109 PS. Einer der Gründe dürfte neben einer echt gelungenen Getriebeabstufung auch die wirklich ausgezeichnete Ergonometrie sein. Egal ob groß oder klein, Anfänger oder Profi, auf der VFR fühlen sich alle auf Anhieb wohl. Aufsitzen und losfahren lautet die Devise, egal wie lange und wo. Das Motorrad läßt sich leicht einlenken, verzeiht Fehler aller Art und bietet auch ein bequemes Plätzchen für den Sozius. Für die große Tour ist zudem ein Koffersystem erhältlich, gegen Aufpreis kann der Kunde auch ein (sehr empfehlenswertes) ABS mit einem Integral-Bremssystem ordern. So gerüstet müssen allerdings 155.000Euro über den Tisch des Händlers geschoben werden, um vom Hof rollen zu können. Doch es war immer schon etwas teurer, einen exklusiven Geschmack zu haben.

Technische Daten Honda VFR 800

Motor:   Vierzylinder, V 90 Grad flüssigkeitsgekühlt, 4 Ventile pro Zylinder mit variabler Ventilsteuerung, je zwei obenliegende Nockenwellen, angetrieben von einer Kette, zwei Kühler seitlich angeordnet, Saugrohreinspritzung, digitasles Motormanagement, G Kat mit Sekundärluftsystem.     

BohrungxHub: 72 x 48 mm

Hubraum: 782 ccm

Leistung: max. 80 KW (109 PS) bei 10.500                               U/min

max. Drehmoment: 77 Nm bei 8.800 U/min

Getriebe: 6 Gang

Starter: elektrisch

Fahrwerk    

Rahmen: Kastenprofil Bückenrahmen aus Leichtmetall

Federung v/h: Telegabel 43 mm, Einarm-Aluschwinge mit                           Zentralfederbein

Federweg v/h: 109 / 120 mm

Bremsen v/h: Doppelscheibenbremse 320 mm mit Vierkolbensättel/Einzelscheibenbremse 220 mm mit Zweikolbensattel. Auf Wunsch ABS mit Bremlastausgleich

Bereifung v/h: 120/70-17 /180/55-17

Gewicht: fahrfertig 213 (218 ABS Version) kg

Sitzhöhe: 805 mm

Tankinhalt: 22 Liter

Preis: 13.700 15.000 (ABS Version) Euro

Vertrieb: Honda Austria, Ges.m.b.H., Hondastraße 1, A-2351 Wr. Neudorf

                    

FahrzeugeMotorradHondaSport TouringHONDA VFR 800 – Ein Tourensportler mit einer geballten Ladung High Tech