IMG 3246Hyundais Ioniq 6 hebt sich angenehm vom SUV- Mainstream ab. Die Stufenhecklimousine mit seiner aerodynamischer Form ist ein echte Bereicherung des Angebots an E-Autos und sorgte im Test für so manche Überraschung.

Optisch wirkt das zweite Modell der Ioniq-Baureihe eigentlich kleiner als es wirklich ist, erst auf den ersten Metern im engen Parkhaus merkt man dem Auto seine immerhin fast fünf Meter Länge an. Die Form selbst ist recht elegant mit einer extrem flachen Frontpartie mit integrierten Luftklappen und einem runden, fast an ein Bootsheck erinnernden Heck. Mit einem CW-Wert von 0,21 liegt er im Spitzenfeld, mithalten kann hier nur etwa der Tesla Model S oder der Mercedes EQS.

IMG 3247Trotz der sehr geduckten Form gibt es im Innenraum genug Platz für bis zu fünf Passagiere. Vorne haben auf den sehr bequemen Sitzen mit gutem Seitenhalt auch Personen mit Gardemaß genug Platz, auch hinten ist die Beinfreiheit mehr als großzügig bemessen.  Etwas eingeschränkt ist allerdings die Kopffreiheit auf den hinteren Plätzen, hier fordert die Aerodynamik ihren Tribut.

Recht ordentlich ist das Kofferraumvolumen. 405 Liter kann man laden, es gibt keine Stufe, auch die Höhe ist nicht so schlecht. Klappt man die Rücksitzlehnen um und belädt den Kofferraum bis zur Fensterunterkante, lassen sich bis 760 Liter verstauen. Unter dem Kofferraumboden stehen weitere 15 Liter Volumen zur Verfügung, im Frunk unter der Fronthaube findet man nochmals rund 40 Liter Stauraum vor, hier kann man zum Beispiel das Ladekabel verstauen.

IMG 3230Auch innen ist der Ioniq 6 auf der Höhe der Zeit. Eine zentral angeordnete Bedieneinheit mit „echten“ Tasten etwa für die Bedienung der Klimaanlage und einigem mehr reduziert die Ablenkung während des Fahrens, da man sich nicht immer durch diverse Menüs und Untermenüs wühlen muss. Im Cockpit finden sich neben dem 12,25-Zoll-Infotainment-Display eine ebenso großes digitale Anzeige hinter dem Lenkrad, in der Mittelkonsole gibt es zahlreiche praktische und großzügige Ablagemöglichkeiten. Etwas mühsam ist die Tatsache, dass man das Smartphone für die Verwendung von Apple C Play oder Android Auto anstecken muss, hier ist die Konkurrenz weiter.

Bei den Materialien setzt Hyundai auf eine nachhaltige und hochwertige Materialauswahl, beispielsweise auf recycelte Pigmentfarbe aus Altreifen für Verkleidungen und Bambuskohle-Pigmentfarbe für die Karosserie. Im Innenraum kommt nach Ausstattungsniveau ökologisch behandeltes Leder und recyceltes PET-Gewebe für die Sitze zur Anwendung, eine Bio-Kautschuk-Mischung für das Armaturenbrett, Bio-PET-Gewebe für den Dachhimmel, Bio-Lack aus Pflanzenölen für die Türverkleidungen und recycelte Fischernetze für den Teppich. Unser Testfahrzeug in der „Plus Line“ Ausstattung war mit dem PET Gewebebezügen ausgestattet, die recht angenehm wirken.

IMG 3210Wirklich gespannt waren wir auf den Fahrbetrieb und die Reichweite.  Unser Heckantriebsmodell mit 18 Zoll-Felgen und einer Leistung von 168 kW soll laut Werk einen WLTP-Verbrauch von 14,3 bis 16,0 kWh/100 km erreichen. Das entspricht einer Reichweite von 614 beziehungsweise 545 Kilometern. Und tatsächlich kommt der Inoiq 6 beinahe auf diesen Wert. Wir benötigten etwa 15,5 kWh auf 100 Kilometer auf unserer Teststrecke, die aus urbanem Gebiet, Landstraße und Autobahn besteht.

Auch auf der Langstrecke kann der Hyundai punkten: Wie schon Ioniq 5 und Kia EV 6 verfügt auch der Ioniq 6 über 800-Volt-Technik, die kurze Ladezeiten ermöglicht. So waren auf diversen Schnellladestationen Ladeleistungen bis knapp 236 kW möglich. Das bedeutet,  in rund 20 Minuten kann Strom für mehr als 400 Kilometer Fahrt gebunkert werden.

IMG 3222Mit der Vehicle-to-Load-Funktion (V2L) können beliebige elektrische Geräte aufgeladen werden – ideal für die Stromversorgung etwa bei den Wartezeiten an der Ladestation oder beim Camping. Dafür stehen insgesamt zwei Steckdosen zur Verfügung, eine davon außen am Fahrzeug in der Ladeklappe (Adapter als Zubehör) und eine im Interieur unterhalb der Rückbank. Die Funktion ist sowohl nutzbar, wenn das Fahrzeug steht, als auch wenn es fährt.

Wie schon erwähnt, leistet der Motor in der von uns getesteten Heckantriebsvariante mit großer Batterie bis zu 168 kW/229 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 350 Nm. Das genügt vollauf um den immerhin knapp zwei Tonnen plus Beladung wiegenden Wagen in 7,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu bringen, erst bei vergleichsweise flotten 185 km/h wird abgeregelt.

Das Fahrwerk des Ioniq 6 ist dabei insgesamt gut abgestimmt, eigentlich recht straff, aber nicht unkomfortabel. Schnelle Wechselkurven meistert der doch recht niedrige Wagen auch dank des niedrigen Schwerpunkts durch den im Wagenboden liegenden Akku souverän, auch die Lenkung passt ausgezeichnet. Sehr schön: die Rekuperation lässt sich per Wahlhebel links und rechts am Lenkrad je nach Gusto und Fahrsituation in Stufen einstellen. Läuft das Auto auf ein langsames Auto auf, bremst es vorausschauend ab und trägt damit zum sparsamen Einsatz der Energie bei. Bei längeren Autobahnetappen wirkt sich das sehr positiv auf die Reichweite aus. Auch nicht unerwähnt soll bleiben, dass bei Bedarf ein 1500 Kilo schwerer Anhänger an den Haken genommen werden darf.

Zu guter Letzt zum Preis: Der Hyundai Ioniq 6 startet in der Basisversion mit 53-kWh-Batterie und 111 kW/151 PS Leistung zu Preisen ab 54.490 Euro, davon können allerdings noch ein Hyundai Bonus und die Förderung abgezogen werden. Unser Testfahrzeug mit dem großen 77,4 kWh Akku, Heckantrieb in der Ausstattungslinie Plus Line und einem Technik Paket mit 360 Grad Kamera Einparkassistent und einigem mehr kommt auf 56.130 Euro, die dem freundlichen Hyundai Händler zu überweisen sind.

Fazit:

Mit dem Ioniq 6 hat Hyundai ein Statement geschaffen, an dem die Konkurrenz zu messen sein wird. Natürlich schläft auch die Konkurrenz etwa von BYD oder Tesla nicht, aber man wird sich bemühen müssen, um hier heranzukommen. Auch der Preis ist durchaus fair, auch hier liegt man recht gut im Konkurrenzfeld.

Technische Daten

Preis

Preis Deutschland54.000,00 Euro
Preis Österreich56.130,00 Euro




KFZ Steuern

KFZ Steuern Österreich

In Österreich sind Elektroautos von der KFZ Steuer befreit. Die NOVA entfällt ebenfalls. Dies gilt nicht für Hybridfahrzeuge und Range-Extender!

KFZ Steuern Deutschland

In Deutschland sind Elekroautos bis 10 Jahre nach ihrer Anschaffung von der Steuern befreit (Stand 01/2022). Diese Regelung gilt bis 2030. Bei Wasserstoffautos wenden sie sich bitte an ihren Steuerberater.

Die reguläre Steuer wird wie folgt gestaffelt:
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht bis zu 2.000 kg zahlen Sie
5,625 Euro pro 200 kg.
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht zwischen 2.001 kg und 3.000 kg zahlen sie
6,01 Euro pro 200 kg.
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht ab 3000 kg zahlen Sie
6,39 Euro pro 200 kg.

Ohne Steuererlass werden 71,67 Euro pro Jahr fällig.


Technik

Getriebe1 Gang Automatik
MotorPSM
Beschleunigung 0-100km/h7.4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 185 km/h
Leistung Verbrennungsmotor168 kW
Drehmoment350 Nm
Hubraum0 cm3
CO20 g/km
Gewicht1.985 kg
Länge4.855 mm
Breite1.880 mm
Verbrauch14.3 kWh/100km
Akku77.4 kW
Reichweite ohne Rekuperation541 km
Mehr Reichweite durch Rekuperation in km4 km
Mehr Reichweite durch Rekuperation in %0,69 %
Reichweite mit Rekuperation545 km
TreibstoffStrom
EuronormEuro 6
KommentarHyundai Ioniq6 PLUS LINE Long Range




Energieeffizienz

Effizienzklasse: A+
Energieeffizienz Klasse A+

Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1985kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.


FahrzeugeAutoHyundai Ioniq 6 – Der Reichweiten-Meister