Hyundai begann Anfang der 70iger Jahre mit der Entwicklung eines eigenen Wagens – dem Hyundai Pony. Schon damals setzte der südkoreanische Konzern alternative Energieformen ein. Die Taxiversion des Pony wurde mit Erdgas betrieben. Bereits zum Jahrtausendwechsel wurden die ersten Brennstoffzellen Fahrzeuge konstruiert. 2004 folgte der Tuscon FCEV. In Europa fiel Hyundai vor allem dadurch auf, dass die Südkoreaner ihren Marktanteil stetig ausbauten. In den vergangenen 8 Jahren wuchs der Marktanteil in Deutschland von 1,51% auf 3,44%. In Österreich steht Hyundai mit 6.6% Marktanteil mittlerweile auf Platz 4 der Neuzulassungen. Dies liegt nicht nur den gutem Preis-/Leistungsverhältnis, sondern auch an den mittlerweile exzellenten Ergebnissen in Punkto Sicherheit. Bei den NCAP Euro Crashtests schneiden die Koreaner regelmäßig mit Bestnoten ab.
Dass Hyundai sehr gute Autos zu erschwinglichen Preisen baut ist mittlerweile bekannt geworden. Dass Hyundai an der Spitze der Innovatoren steht, ist weitgehend unbekannt. Seit gut einem Jahr überschlägt sich die Presse mit Jubelmeldungen bezüglich des „ersten“ Wasserstoff Serienfahrzeugs – dem Toyota Mirai. Die Pressesprecherin von Toyota – Ingrid Lauwrence – verlautbarte, dass der Mirai 2016 in Österreich angeboten wird. Warum beeindruckt uns das nicht besonders? Weil Hyundai das erste Wasserstoff Serienfahrzeug bereits seit einigen Monaten in Österreich verkauft. Während man den Mirai irgendwann 2016 kaufen kann, wird der ix35 FCEV in Österreich an Kunden ausgeliefert.
Eine Anfrage bezüglich einer Probefahrt war entsprechend unproblematisch. Im 23. Wiener Bezirk in der Richard-Strauss-Straße 14 konnten wir das Wasserstoff Wunderauto abholen. Von außen war kein Unterschied zu einem normalen ix35 zu erkennen. Auch im Innenraum war alles wie gehabt. Erst nach der Betätigung des Start Knopfs wird klar, dass irgendwas nicht stimmt. Kein Motorengeräusch. Die Brennstoffzelle wandelt den Wasserstoff in Strom um und treibt damit den Wagen absolut geräuschlos an. Der Elektromotor ist dort untergebracht wo sich normalerweise der Verbrennungsmotor befindet. Der Wasserstofftank befindet sich unter dem Kofferraum wodurch sich die Ladefläche im Vergleich zu einem ix35 mit Verbrennungsmotor geringfügig verkleinert.
Das Fahrerlebnis ist durchaus ansprechend. Es fühlt sich an wie eine Mischung aus einem geräuschlosen Benziner und einem Elektroauto. Der Unterschied liegt darin, dass die Reichweite erheblich höher ist. Während man mit einem BMW i3 ca. 150 km weit fahren kann, schafft man mit dem ix35 bis zu 600 km. Von diesen Werten kann selbst ein Tesla mit einem 85 kWh Akku nur träumen. Die Beschleunigungswerte zu einem ix35 mit einem 100 kW Dieselaggregat sind nahezu identisch. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 160 km/h mehr als ausreichend. Der Mitsubishi Outlander hat im Vergleich dazu eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h.
Fahrdynamisch darf man sich allerdings keine Wunder erwarten. Der Elektromotor hat mit den knapp 2 Tonnen Fahrzeuggewicht (inklusive des, nach den Feiertagen, viel zu fetten Testfahrers) schon einiges zu tun. Der Ampelstart geht noch, wie von einem Elektrofahrzeug zu erwarten, flott von statten – hier wird sowohl die Leistung der Brennstoffzelle als auch die im Puffer-Akku gespeicherte Energie abgerufen. Ab 60 km/h reduziert sich die Dynamik aber erheblich und weicht einer gemütlicheren Gangart. Ich will nicht sagen, dass der Wagen untermotorisiert wäre – er ist halt eher gemütlich ausgelegt. Genau richtig für ein Familienauto mit grünem Ansrich und doch ausreichender Reichweite.
Der Wasserstoff wird in zwei zentral, unterhalb des Ladebodens des Kofferraums, installierten Wasserstofftanks gespeichert. Die Gesamtkapazität beträgt 5,64 kg Wasserstoff. Für die Distanz von 100km benötigt der ix35 knapp 1 kg Wasserstoff. Als Speicher wird ein 24 kW Lithium-Polymer-Akku verwendet, der im Boden des Fahrzeugs untergebracht ist und auch die beim Bremsen entstehende Energie zwischenspeichert.
Der Innenraum präsentiert sich aufgeräumt und ergonomisch durchdacht. Mit Hilfe des zentral in der Mittelkonsole platzierten Infotainment-Systems hat man nicht nur jederzeit die Hitparade sondern auch den aktuellen Fahrmodus, die Verteilung der Energieströme (aus Akku oder/und Brennstoffzelle, …) im Blick.
Fazit:
Der Hyundai i35 ist ein absolut alltagstauglicher Wagen, den die Südkoreaner entwickelt haben. Während sich die Presse auf den Mirai stürzt hat Hyundai einen alltagstauglichen Wasserstoffwagen im Programm, der bereits jetzt lieferbar ist.
Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1850kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.Preis Deutschland 7.800,00 Euro Preis Österreich 78.000,00 Euro
In Österreich sind Elektroautos von der KFZ Steuer befreit. Die NOVA entfällt ebenfalls. Dies gilt nicht für Hybridfahrzeuge und Range-Extender!
In Deutschland sind Elekroautos bis 10 Jahre nach ihrer Anschaffung von der Steuern befreit (Stand 01/2022). Diese Regelung gilt bis 2030. Bei Wasserstoffautos wenden sie sich bitte an ihren Steuerberater.keine Angabe
Motor ein Elektromotor. angetrieben über ein Brennstoffzelle Höchstgeschwindigkeit 160 km/h Beschleunigung 0-100km/h 12.5 Sekunden Leistung Verbrennungsmotor 100 kW Drehmoment 300 Nm CO2 0 g/km Gewicht 1.850 kg Länge 4.410 mm Breite 1.820 mm Verbrauch 0.9512 Kilo/100km Akku 5.64 Kilo Reichweite ohne Rekuperation 593 km Treibstoff Wasserstoff Euronorm 6 Kommentar Der Hyundai ix35 FCEV ist bereits bestellbar
Effizienzklasse: A+