image2 Kopie 3 9Jeep steht für viele von uns nicht nur als Automarke, sondern einfach für geländegängige Fahrzeuge etwa so wie hierzulande Obi für Apfelsaft. Und natürlich für Amerika schlechthin. Doch genau dies will der SUV-Spezialist, seit einiger Zeit auch im Stellantis -Konzern verankert, ändern. Man will auch europäisch werden, die Typen Renegade und Compass wurden hier entworfen und werden auch hier gebaut. Und sie sind als Plug-in-Hybride erhältlich. Nun geht man einen Schritt weiter und will in Zukunft gänzlich auf fossile Antriebe verzichten. Bis 2030 will man nur mehr elektrisch angetriebene Jeeps anbieten. Den Anfang macht  der Avenger und der wurde regelrecht auf europäische Verhältnisse zugeschnitten. Dies ist offensichtlich voll gelungen, denn eine Fachjury hat ihn schon zum Car of the Year 2023 gewählt, bevor die ersten Modelle überhaupt ausgeliefert wurden. Und 20.000 Käufer haben das Auto vorbestellt, obwohl sie es nur von Fotos kennen.

Als das erste vollelektrische SUV der Marke ist er also auch für die zukünftige Entwicklung entscheidend. Der Avenger basiert auf der selben Plattform, die etwa auch dem Mokka e zugrunde liegt. Angetrieben wird er von einem vom Konzern neu entwickelten Elektromotor, der im französischen Werk Trémery, der einst die größte Fertigungsstätte für Dieselmotoren vom Band läuft. Nun steht dort das erste eigene E-Motoren-Werk von Stellantis, und das erste Resultat gibt nun seine Premiere im Jeep Avenger.
CH H7197115 kW/156 PS wuchtet der neue Elektromotor auf die Räder, womit sich der neue Jeep zumindest vorerst vor seine Stellantis-Brüder schiebt: DS 3 e-Tende, Peugeot e.2008 und Opel Mokka-e kommen alle nur auf 100 kW/136 PS, werden vermutlich aber über kurz oder lang ebenfalls den neuen und sparsameren Antrieb erhalten. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Jeep 150 km/h an, die Beschleunigung soll bei 9,0 Sekunden liegen. Als Reichweite werden bis zu 392 Kilometer nach WLTP kolportiert, in der Stadt sollen es sogar deren 567 sein. Damit liegt man genau zwischen dem Hyundai Koina Elektro mit kleiner Batterie (305 Kilometer) und dem mit großer Batterie (484 Kilometer), als ist durchaus konkurrenzfähig. An der DC-Schnellladesäule lässt sich die des Jeep Avenger mit 100 kW Ladeleistung laut Hersteller in 24 Minuten von 20 auf 80 Prozent bringen, in drei Minuten werden so bis zu 30 Kilometer Reichweite nachgeladen. Das Vollladen an einer AC-Säule, für das 11 kW zur Verfügung stehen, soll fünfeinhalb Stunden dauern. Beim Verbrauch schafft der neue E-Motor allerdings keine beachtlich niedrigen Werte: 15,7 bis 16,5 kWh auf 100 Kilometer, identisch zum aktuellen Peugeot e-2008.

Der neue Avenger ist auch der erste Jeep mit Vorderradantrieb inklusive in allen Ausstattungsversionen serienmäßigem Selec Terrain und Bergabfahr-Assistenten. Zudem tragen sehr große Böschungswinkel und große Bodenfreiheit zur außergewöhnlichen Leistungsfähigkeit im Segment bei. Allrad ist derzeit interessanterweise noch nicht erhältlich, wird aber nachgereicht.

CH H5939Dafür kann sich der kleine Jeep mit diversen elektronischen Fahrprogrammen dem Untergrund anpassen. Das „Selec Terrain-System“ bietet sechs Modi: “Normal” für alltägliche Fahrten, “Eco” zur Erhöhung der Reichweite, “Sport” für mehr Fahrspaß, “Snow” für maximale Traktion, “Mud” zur Optimierung der Leistung im Schlamm und zur Verbesserung der Bodenhaftung und “Sand” zur Begrenzung des Risikos, auf sandigem Boden stecken zu bleiben.

Die Architektur des Fahrzeugs selbst soll das höchstmögliche Maß an Kompaktheit erreichen, ohne die charakteristischen Merkmale der Marke Jeep zu beeinträchtigen. Das Auto ist mit 4,08 Meter Länge 16 Zentimeter kürzer als der Renegade, die kurzen vorderen und hinteren Überhänge und relativ große Räder (ab 16 Zoll) sollen die Proportionen noch verstärken. Zudem bietet der Avenger mit 200 Millimetern die größte Bodenfreiheit im Segment sowie hervorragende Böschungswinkel von 20 Grad vorn und 32 Grad hinten sowie einen Rampenwinkel von 20 Grad. Das soll nicht nur im unwegsamen Geläuf helfen, sondern kann auch durchaus im Gewirr der verwinkelten und oft mit steilen Auf- und Abfahrten versehenen Tiefgaragen im urbanen Bereich von Vorteil sein. Zur Verringerung von Schäden bei Unfällen mit niedriger Geschwindigkeit, die in Europa etwa 70 Prozent der Schadensfälle ausmachen, ist der Jeep Avenger mit Unterfahrschutz, 360 Grad Verkleidung und geschützten,  Scheinwerfern ausgestattet. All dies soll die Kosten bei kleineren Unfallschäden um geschätzt rund 1.000 Euro reduzieren. Insbesondere sind die Scheinwerfer umrahmt und hoch angeordnet, um sie bei einem Aufprall mit geringer Geschwindigkeit zu schützen. Die neuen SUV-Unterfahrschutzpaneele aus Polymer sind durchgefärbt statt lackiert, damit Kratzer kaum sichtbar sind. In einigen noch stärker beanspruchten Bereichen wie zum Beispiel den Türen reicht die Verkleidung sogar noch höher.

CH H5242Das Design des folgt dem Ansatz einer modernisierten Interpretation des typischen Jeep Designs und damit dem des Renegade. So findet sich an der Vorderseite des Fahrzeuges der Siebenschlitz-Kühlergrill, der hier dezent gebogen wurde und auch die Scheinwerfer vor Beschädigungen schützen soll. Ausladenden Kotflügel und trapezförmige Radläufe vermitteln eine gewisse Robustheit. Am Heck schließlich findet sich ein weiteres klassisches Thema der Marke Jeep: Rückleuchten im X-Stil, die an einen Militär-Benzinkanister erinnern. Die schon vom Renegade und vom Wrangler bekannte “X”-Grafik der Heckleuchten wurde neu interpretiert soll auch als Wiedererkennungszeichen des Avenger dienen.

Ebenso klar wie die Außenhaut wurde der Innenraum gestaltet. Das Interieur des Avenger wurde hier bewusst von der Geschichte der Marke Jeep und besonders vom Wrangler inspiriert. Das bedeutet ein klar gestaltetes Armaturenbrett mit einem zentralen 10,25 Zoll Bildschirm, und einem als Ablage gestalteten Unterteil. Auf die Ablagemöglichkeiten ist man übrigens besonders stolz. Der Avenger verfügt zudem über Details wie elektronisch verstellbare Teilledersitze, mehrfarbiges Ambientelicht, welches die Augen bei Nachtfahrten entlastet und das große Schiebedach (später lieferbar). Die Seitenleuchten des Fahrzeugs bleiben sichtbar, wenn die Heckklappe geöffnet wird – für mehr Schutz und Sicherheit. Der zentrale Tunnel ist flexibel und modular aufgebaut. Er bietet Raum unterhalb der Tasten für die Antriebssteuerung, wie zum Beispiel ein großes Staufach, in dem ein Mobiltelefon aufgeladen und gleichzeitig eine 1,5 Liter Wasserflasche untergebracht werden kann, und das durch eine klappbare Magnetabdeckung geschlossen werden kann. Stolz ist man auf ein Gesamtvolumen an Ablagen von 34 Litern. Viel Platz also für den alltäglichen Kleinkram und auch viel Platz zum Suchen danach. Der Kofferraum ist  reichlich, wenn auch nicht üppig bemessen Sein Volumen gehört mit 380 Litern zu den größeren im Segment, es gibt eine niedrige Ladekante und auch eine elektrisch angetriebene Heckklappe mit berührungsfreier Bedienung.

CH H5281Vorne dabei ist man bei der Konnektivität. Alle Versionen verfügen über ein hochmodernes Infotainment-System mit einem 10,25“ großen Display in Kombination mit einem volldigitalen 7“ Kombiinstrument.Darüber hinaus bietet das System die Möglichkeit, das eigene Gerät über Android Auto und Car Play auf dem Uconnect Display zu spiegeln, Inhalte zu mischen und anzupassen, um eine eigene Benutzeroberfläche zu erstellen (bis zu zwölf Widgets pro Seite, bis zu sechs Seiten). Dazu gibt es eingebettete Navigation von TomTom mit verbesserter natürlicher Spracherkennung sowie Over-the-Air-Updates.Zudem gibt es auch eine Reihe von Diensten und Funktionen, die der Besitzer aus der Ferne nutzen kann. Dank der Jeep Mobile App können Avenger-Besitzer beispielsweise den Standort ihres Fahrzeugs direkt über ihr Smartphone orten. Die Nutzer können auch ihre Türen ver- und entriegeln, den Batteriestand prüfen, die Klimafunktionen einstellen und das Fahrzeug aufladen sowie dafür einen Zeitraum für den günstigsten Strompreiswählen und über einen Sprachassistenten direkt mit dem Avenger interagieren.

Auf der Höhe der Zeit ist natürlich auch die Sicherheit. Alle Versionen bieten eine automatische Notbremsung mit Fußgänger- und Radfahrererkennung, die das Fahrzeug bis zum Stillstand abbremst, eine Müdigkeitswarnung, einen Spurhalteassistenten und je nach Ausstattungsversion einen Toter-Winkel-Assistenten, 360 Grad-Parksensoren mit aktivem Parkassistenten und eine 180 Grad-Rückfahrkamera mit Vogelperspektive.

Die Topversion Summit verfügt über autonomes Fahren Level 2 mit automatischer Steuerung von Geschwindigkeit, Abstand und Spurhaltung in der Kombination von adaptiver Cruise Control mit Spurhalte-Assistent. Auf diese Weise bleibt das Auto selbstständig in der Mitte der Fahrspur und in einem sicheren Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug, um ein entspanntes Fahrerlebnis zu gewährleisten. Darüber hinaus umfasst das autonome Fahren Level 2 einen Stauassistenten, der auch bei sehr dichtem Verkehr für eine komfortable Fahrt sorgt.

Einen ersten Eindruck davon, wie sich der Europäer mit amerikanischen Wurzeln fährt, konnten wir In Wiens Umgebung, genauer gesagt bei Tulln bekommen. Wie gesagt, man steigt gut ein und aus, und sitzt auch vorne recht bequem in einem Gestühl, das auch guten Seitenhalt bietet, ohne allzu sehr einzuengen. Hat man sich einmal kurz orientiert, und die Tastenleiste, die anstatt eines herkömmlichen Schalthebels für das Sortieren der Gangwahl zuständig ist, ausgemacht, kann es schon vorwärts gehen. Dank E-Antrieb geht das auch recht behände, der Sprint auf 100 km/h ist in 9 Sekunden erledigt, auch die Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h ist auf der Autobahn voll ausreichend. Dabei ist das Fahrwerk recht komfortabel abgestimmt, auch die Lenkung reagiert genau und ist zudem leichtgängig. Allzu sportliche Einlagen sollte man sich allerdings verkneifen, hier schiebt der Avenger recht schnell über die Vorderräder, doch für diese Fahrweise ist er ohnehin nicht geschaffen. Wie es um die tatsächliche Reichweite steht, konnten wir bei dieser kurzen Ausfahrt noch nicht eruieren, doch ein Test wird hier zeitnah folgen.

CH H5288Die Bedienung des Autos ist übersichtlich, die wichtigsten Funktionen sind in einer guten alten Tastenleiste zusammengefasst, damit wird man nur sehr wenig vom Fahren abgelenkt.

Preislich liegt der Avenger mit 37.000 Euro für die schon gut ausgestattete „Avenger“ Version recht gut im Feld der Konkurrenz oben endet die komplett ausgestattete „Summit“ Version bei 43.500, die Aufpreisliste ist erfreulich kurz.

Bestellbar ist der neue im Fiat Werk in Polen produzierte „Europa-Jeep“ ab sofort, man erwartet eine Lieferzeit von etwa sechs Monaten.

Preisübersicht Jeep Avenger

Jeep Avenger Avenger Longitude Altitude Summit
115 kW (156 PS) 37.000 € 38.500 € 40.500 € 43.500 €

 

Technische Daten

Preis

Preis Deutschland39.900,00 Euro
Preis Österreich43.500,00 Euro




KFZ Steuern

KFZ Steuern Österreich

In Österreich sind Elektroautos von der KFZ Steuer befreit. Die NOVA entfällt ebenfalls. Dies gilt nicht für Hybridfahrzeuge und Range-Extender!

KFZ Steuern Deutschland

In Deutschland sind Elekroautos bis 10 Jahre nach ihrer Anschaffung von der Steuern befreit (Stand 01/2022). Diese Regelung gilt bis 2030. Bei Wasserstoffautos wenden sie sich bitte an ihren Steuerberater.

Die reguläre Steuer wird wie folgt gestaffelt:
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht bis zu 2.000 kg zahlen Sie
5,625 Euro pro 200 kg.
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht zwischen 2.001 kg und 3.000 kg zahlen sie
6,01 Euro pro 200 kg.
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht ab 3000 kg zahlen Sie
6,39 Euro pro 200 kg.

Ohne Steuererlass werden Euro pro Jahr fällig.


Technik

Getriebe1Gang.Automatik
MotorPSM
Beschleunigung 0-100km/h9.0 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 150 km/h
Leistung Verbrennungsmotor115 kW
Drehmoment260 Nm
Hubraum0 cm3
CO20 g/km
Gewicht kg
Länge4.080 mm
Breite1.780 mm
Verbrauch15.9 kWh/100km
Akku54 kW
Reichweite ohne Rekuperation340 km
Mehr Reichweite durch Rekuperation in km52 km
Mehr Reichweite durch Rekuperation in %15,42 %
Reichweite mit Rekuperation392 km
TreibstoffStrom
EuronormEuro6
KommentarJeep Avenger




Energieeffizienz

Effizienzklasse: A+
Energieeffizienz Klasse A+

Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.


FahrzeugeAutoJeep Avenger- Unterwegs mit dem Amerikaner aus Europa