Co 2Mit dem neuen Compass präsentiert Jeep die nunmehr dritte Generation seines Kompakt-SUV. Seit der Präsentation der ersten Generation im Jahr 2006 und der zweiten Generation 10 Jahre später verkaufte der Geländewagen-Hersteller bis heute über 2,5 Millionen Einheiten, der Compass ist mittlerweile der Bestseller der ikonischen US-Marke.

Interessanterweise hat man beim Mutterkonzern Stellantis entschieden, das neue Modell erst in Europa und dann auch auf anderen Märkten anzubieten. Einer der Gründe ist sicherlich, dass das neue Auto auch in Europa, genauer gesagt im italienischen Melfi produziert wird. Auch die Entwicklung fand in Turin und in den USA statt. Das SUV basiert auf der aktuellen Medium-Plattform STLA von Stellantis, die verschiedene Antriebskonzepte erlaubt. Jeep bietet das Modell mit drei Antriebsarten an. Den Einstieg gibt ein 48-Volt-Mildhybrid, der 107 kW/145 PS leistet. Darüber rangiert ein Plug-in-Hybrid mit 143 kW/195 PS. Erstmals ist der Compass in seiner neuen Generation auch batterieelektrisch erhältlich – und das gleich in drei Versionen. In der Basisvariante treibt ein Elektromotor mit 157 kW/213 PS die Vorderachse an. Die Reichweite soll bei 500 Kilometern nach WLTP-Norm liegen. Die mittlere Option leistet 170 kW/231 PS und ist ebenfalls frontgetrieben.

Co 6Die elektrische Top-Version ist als Allradler ausgelegt. Ein zusätzlicher Heckmotor trägt zu einer Gesamtleistung von bis zu 276 kW/375 PS bei. Um dies zu erreichen, hat Jeep auf der Plattform exklusiv für die Marke einen neuen, leistungsstärkeren hinteren Elektromotor eingeführt, der eine zusätzliche Spitzenleistung von 49 kW und ein Drehmoment von bis zu 232 Nm liefert. In Verbindung mit einem 14:1-Untersetzungsgetriebe stehen damit 3.100 Nm an den Hinterrädern zur Verfügung. Dies soll für maximale Traktion in den anspruchsvollsten Umgebungen sorgen und Steigung von 20 Prozent zu schaffen, selbst wenn die Vorderräder keine Traktion haben. Seine Kraft schöpft der Allradler aus einer 74-kWh-Batterie, die unter idealen Bedingungen eine Reichweite von bis zu 650 Kilometern nach WLTP ermöglichen soll. Der Dieselantrieb ist kein Thema mehr.

Auf der Höhe der Zeit ist man auch bei der Ladetechnologie. Mit einer Gleichstrom-Schnellladeleistung (DC) von bis zu 160 kW soll der Akku in rund 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent geladen sein. Ein On-Board-Ladegerät ermöglicht Wechselstrom-Leistungen von bis zu 22 kW an AC-Säulen.

Co 7Zu höherer Effizienz und somit mehr Reichweite soll auch eine optimierte Aerodynamik helfen. Sie umfasst unter anderem aktive Lamellen im Kühlergrill, gezielt platzierte Luftführungen an den Rädern, scharfe Abrisskanten am Heck sowie einen komplett flach verkleideten Unterboden. Diese Maßnahmen senken den cW-Wert  um zehn Prozent auf unter 0,3, ein Wert dem man dem sonst eher kantigen Design gar nicht auf den ersten Blick ansehen mag .

Das Karosseriedesign selbst ist von markentypische Details geprägt: der Kühlergrill mit sieben Schlitzen, trapezförmige Radausschnitte und der funktionale, modulare Kratzschutz an Stoßfängern und Schwellern verleihen dem Compass einen robusten Charakter. Ein höher positionierter Frontradar-Sensor sorgt dafür, dass das Fahrzeug auch bei anspruchsvollen Geländefahrten und beim Rangieren nicht aneckt. Die Allrad-Versionen verfügen über zusätzliche Schutzelemente und sogar einen Schlepphaken am Heck.

Co 4Mit einer Gesamtlänge von 4,55 Metern bleibt der neue Compass dem Segment der Kompakt-SUVs treu. Dabei ist seine Plattform für Fahrzeuge bis ins D-Segment konzipiert. Sein Raumkonzept bietet mehr Platz als das des Vorgängers. Die neue Architektur ermöglicht 5,5 Zentimeter zusätzliche Beinfreiheit im Fond und ein um 45 auf 550 Liter gewachsenes Kofferraumvolumen. Ein 34-Liter-Ablagefach für die vorderen Insassen schafft zusätzlichen Stauraum; der Vorgänger bot hier gerade einmal 14 Liter. Die serienmäßige, im Verhältnis 40/20/40 teilbare Rücksitzbank bietet Flexibilität für Mitfahrer und Gepäck.

Im Cockpit unübersehbar ist das neue Infotainmentsystem mit 10,25‑Zoll-Instrumentendisplay und einem zentralen 16‑Zoll-Touchscreen. Updates sollen regelmäßig „over the air“ erfolgen, sodass der jeweils aktuelle Softwarestand auch ohne Werkstattbesuch geladen wird. Optional kann ein Head-up-Display, Matrix-LED-Scheinwerfer, ein digitaler Fahrzeugschlüssel für Smartphones und ein teilautomatischer Spurwechselassistent geordert werden.

Auch das Fahrwerk hat Jeep neu abgestimmt. Die Wahl der Federn, adaptive Dämpfer und ein neu entwickelter Stabilisator sollen einen guten Kompromiss aus Komfort und präzisem Handling bieten. Das frontgetriebene Modell verfügt über eine Bodenfreiheit von bis zu 20 Zentimetern, während die Allradversionen mit höheren Böschungswinkeln von 27° vorn und 31° hinten, einem Rampenwinkel von 16° und einer Wattiefe von bis zu 47 Zentimetern auch im schwereren Gelände zurechtkommen sollen. Zur Anhängelast, für Jeep-Kunden oft nicht ganz unwichtig, hat sich Jeep noch nicht geäußert.

Co 9Eine erste Sitzprobe und Besichtigung zeigt einen sehr gut gearbeiteten Innenraum mit viel Platz für Fahrer und Beifahrer. Auch hinten lässt es sich gut leben, auch wenn man zumindest in der uns gezeigten BEV Variante recht hoch sitzt. Die Karosserie wirkt sehr gefällig, trotz des neuen Designs und des verbesserten cW Wertes ist der neue Compass ein typischer Jeep geblieben.

Die First Edition, die ab dem 4. Quartal des laufenden Jahres ausgeliefert werden soll, vereint die wichtigsten Eckpunkte der Entwicklung des neuen Compass. Sie umfasst Features wie 20-Zoll-Räder (nur BEV-Version) und LED-Matrix-Scheinwerfer, optimierte Offroad Winkel und das Selec-Terrain-System, ergänzt um einen 360-Grad-Schutz, der den Unterbau vor Kratzern bewahren soll. Dazu kommen beheizbare Sitze, autonomes Fahren auf Stufe 2, vordere und hinteren Parksensoren und eine hintere Einparkkamera. Das Angebot umfasst zudem ein optionales Paket mit Zusatzfunktionen wie belüfteten Sitzen mit Massagefunktion, ein Open-Air-Schiebedach und einen halbautomatischen Spurwechselassistenten. Die First Edition kann ab sofort bestellt werden zu einem Preis ab 40.200 Euro inkl. NoVA und MWSt. für die Hybridversion und ab 49.300 Euro inkl. MWSt. für die Elektroversion.

 

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