Seit 2016 ist der Niro am Markt und er hat mittlerweile viele Freunde gefunden. Auch das neue Modell wurde bereits mehrmals geehrt, so zum Beispiel mit dem Marcus, des österreichischen Automobilpreises des ÖAMTC oder dem ersten Platz des Women`s World Car of the Year. Einer der Gründe ist wohl das vernunftorientierte Konzept, das höchstmögliche Variabilität zu vernünftigen Preisen ermöglicht. Für die nun zweite Generation hat man nun vor allem am Design gearbeitet, ohne das Grundkonzept allzu sehr zu ändern.
Es gibt weiterhin drei Antriebsmöglichkeiten: Neben dem bereits von uns getesteten Hybrid mit 1,1-kWh-Batterie und 141 PS (HEV) gibt es noch einen Plug-in-Hybrid mit 11,4-kWh-Batterie und 183 PS (PHEV) sowie einen reinen Elektroantrieb mit 204 PS (150 kW) (BEV), den wir diesmal ausgefasst haben.
Optisch hat der Neue eine echte Aufwertung erfahren. Er ist nicht mehr so unauffällig wie der Vorgänger, Kia hat sich bemüht, hier eine eigene Markenidentität zu zeigen, die wie etwa beim EV 9 auch auf andere Modelle angewendet wird. Der Niro wirkt nun seitlich etwas geglättet, Auch das Heck mit den senkrechten, langen Leuchteinheiten beschert dem Auto einen Wiedererkennungseffekt. Auch die Front hat nicht nur zuletzt wegen der neuen Scheinwerfer deutlich gewonnen. Beim EV-Modell wurde sie noch mehr geglättet, um die Ladeklappe aufzunehmen.
Auch an der Inneneinrichtung wurde fleißig gearbeitet, sie wirkt nun wesentlich wertiger, um nicht zusagen chic. Neben der Mittelkonsole mit eleganter Klavierlackoberfläche befindet sich nun ein großes, geschwungenes Bildschirmpaneel, das eine 10,25-Zoll-Intrumenteneinheit und einen 10,25-Zoll-Touchscreen kombiniert. Der Innenraum ist sehr dunkel, wers bunt liebt, ist hier eher fehl am Platz. Immerhin gibt es eine Ambienten Beleuchtung, sie sorgt zumindest für Farb-Abwechslung, wenn es draußen dunkel ist. Die Verarbeitung selbst würde auch einem höherklassigen Fahrzeug gut zu Gesicht stehen die Materialen wirken hochsolide und man hat auch mit der Verwendung diverser recycelter Elemente auch auf die Nachhaltigkeit geachtet. Auch das Sitzleder der von uns getesteten Platin-Ausstattung ist tierfrei, durch die serienmäßige Sitzkühlung kommt man nicht ins Schwitzen. Das gilt aber nur für die Frontsitze, die „Hinterbänkler“ können sich in der kalten Jahreszeit immerhin an einer Sitzheizung erfreuen.
Die Bedienung ist in Ordnung und bietet keine Fallen, für die wichtigsten Elemente gibt es eine Leiste unter dem Toch-Screen. Etwas mühsam ist die Tatsache, dass sie doppelt belegt ist und zwischen Klima- und Musiktasten wechselt und vor allem im Fahrbetrieb für nicht passende Ablenkung sorgt. Aber man kann sich daran gewöhnen, genauso wie an die Lüftung, die nach dem „Alles oder nichts“ Prinzip arbeitet, bis man die Feinheiten heraus hat. Sehr lobenswert ist die Möglichkeit der einfachen Deaktivierung des Spurassistenten über eine Taste und nicht im siebzehnten Untermenü des Bordcomputers. Schnell gewöhnt haben wir uns auch an die Automatiksteuerung mittels Drehrad auf der Mittelkonsole.
Beim Antrieb setzt Kia beim Niro EV auf einen 204 PS (150 kW) starken Elektromotor, der ein maximales Drehmoment von 255 Nm liefert. Der Fahrer kann via Taste am Lenkrad zwischen Eco-, Normal- und Sport-Modus wählen. Für den Test haben wir meist den Normal-Modus gewählt, er bietet den besten Kompromiss zwischen Fahrspaß und Effizienz. Lediglich bei schnellen Überholmanövern macht der Sportmodus Sinn, will man sich nicht permanent in her kriminellen Geschwindigkeitsbereichen wiederfinden. Hier sprintet der Niro auf Wunsch in nur 7,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Im Eco-Modus sind alle Systeme auf absolute Sparsamkeit getrimmt, was vor allem nützlich ist, wenn sich der Akku-Stand Richtung 0% nähert und noch keine Ladestation in Sicht ist. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 167 km/h begrenzt, dies reicht auch auf der Autobahn völlig aus. Das Fahrwerk wirkt dabei recht ruhig, auch wenn es eher auf Komfort ausgelegt ist.
Die Reichweite der hierzulande ausschließlich angebotenen „Long Range“ Version mit der 64,8 kWh großen Batterie wird vom Werk mit 460 Kilometern angegeben, wir haben auf unserer Teststrecke mit gemischten Betrieb Stadt, Landstraße und Autobahn etwa 380 Kilometer erreicht, es können aber bei bedachter Fahrweise auch locker über 400 Kilometer erreicht werden. Der Durchschnittsverbrauch ist dabei bei 16,1-16,4 kWh gelegen, womit wir an den Werksangaben lagen.
Im Vergleich zum Kia EV6, der über eine 800-V-Ladetechnik verfügt, muss man sich im Niro mit einer maximalen Ladegeschwindigkeit von 72 kW zufrieden geben. An der Schnelladestation wird dies nicht immer erreicht, 55kW sind aber immer möglich. An unserer Hausstation mit 11 kW hing der Niro schon einmal um die sechs Stunden, wenn der Akku vorher leergefahren wurde.
Keine Blöße gibt sich Niro EV bei der Sicherheitsausstattung. Er verfügt über jede Menge Assistenzsysteme, bis hin zum adaptiven Tempomat und einem Toten-Winkel-Warner.
Fazit:
Der Niro EV ist ein wirklich brauchbarer Begleiter im Alltag, ob für die Familie, Freizeit oder den Beruf. Lediglich die Ladezeit könnt etwas kürzer sein, die anderen Modelle des Hauses beweisen, dass es auch anders geht. Vor allem die Platinausstattung bietet alles was das Herz begehrt, Aufpreisliste ist mit diversen Sonderlackierungen und Glasschiebe/Hubdach sehr kurz. Auch der Preis ist gemessen an der Konkurrenz in Ordnung.
Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1739kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.Preis Deutschland 49.399,00 Euro Preis Österreich 55.740,00 Euro
In Österreich sind Elektroautos von der KFZ Steuer befreit. Die NOVA entfällt ebenfalls. Dies gilt nicht für Hybridfahrzeuge und Range-Extender!
In Deutschland sind Elekroautos bis 10 Jahre nach ihrer Anschaffung von der Steuern befreit (Stand 01/2022). Diese Regelung gilt bis 2030. Bei Wasserstoffautos wenden sie sich bitte an ihren Steuerberater.
Die reguläre Steuer wird wie folgt gestaffelt:
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht bis zu 2.000 kg zahlen Sie
5,625 Euro pro 200 kg.
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht zwischen 2.001 kg und 3.000 kg zahlen sie
6,01 Euro pro 200 kg.
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht ab 3000 kg zahlen Sie
6,39 Euro pro 200 kg.
Ohne Steuererlass werden 64,28 Euro pro Jahr fällig.Getriebe 1 Gang Automatik Motor PSM Beschleunigung 0-100km/h 9.7 Sekunden Höchstgeschwindigkeit 167 km/h Leistung Verbrennungsmotor 150 kW Drehmoment 255 Nm Hubraum 0 cm3 CO2 0 g/km Gewicht 1.739 kg Länge 4.420 mm Breite 1.825 mm Verbrauch 16.2 kWh/100km Akku 64.8 kW Reichweite ohne Rekuperation 400 km Mehr Reichweite durch Rekuperation in km 60 km Mehr Reichweite durch Rekuperation in % 15,00 % Reichweite mit Rekuperation 460 km Treibstoff Strom Euronorm Euro 6 Kommentar Kia Niro EV
Effizienzklasse: A+