Leapmotor ist derzeit eher nur Insidern ein Begriff. Die junge Automarke wurde erst vor zehn Jahren gegründet und stellt Elektroautos und serielle Hybridfahrzeuge her. Im Herbst 2023 wurde das Joint Venture Leapmotor International gegründet. Hier ist Stellantis mit einem Anteil von 51 % Mehrheitspartner, und damit wurde Leapmotor als elfte Automarke in den Konzern integriert. Nach dem schon vorgestellten Kleinwagen T 03 kommt nun das Mittelklasse SUV C10 zu den derzeit 29 Händlern in Österreich.
Das 4,74 Meter lange Auto überrascht zumindest auf den ersten Blick nicht. Die Front mit schmalen Scheinwerfern und das Heck mit durchgehendem Leuchtband wirkt ebenso wie die gerade Seitenlinie eher unaufgeregt. Dafür besticht der Innenraum mit hochwertigen Materialen und einem sehr glatten, aber ansprechenden Design. Auch bei den Armaturen hat man sich auf das Wesentliche beschränkt. Es gibt einen großen mittig platzierten Touchscreen und ein Instrument hinter dem Lenkrad, eine Leiste mit Knöpfen sucht man wie etwa auch beim Volvo oder Polestar vergeblich, sogar die Rückspiegel sind nur mit Hilfe des Screens zu justieren.
Das Platzangebot des C10 kann sich durchaus sehen lassen, die Sitze vorne sind bequem und langstreckentauglich, lediglich einen Haltegriff für den Beifahrer haben wir vermisst. Auch hinten finden bis zu drei Zeitgenossen genug Raum auch auf längeren Strecken, der Kofferraum mit dem links versteckten Knopf zum Öffnen bietet immerhin 435 bis 1410 Liter Inhalt. Positiv zu vermerken ist der große Frunk im Motorraum, der die sonst lästigen Ladekabel aufnimmt.
Aktuell werden vom C10 zwei Antriebsvarianten angeboten. Neben der vollelektrischen Variante mit 218 PS gibt es den C10 auch mit Range Extender, einer Technik, die schon Opel mit dem Ampera anno 2009 präsentierte. Dessen 28,4 kWh großer Akku der für 145 Kilometer ohne weitere externe Ladung gut ist, wird hier während der Fahrt über einen 50-kW-Generator von einem 1,5 Liter-Vierzylinder-Benzinmotor mit 88 PS aufgeladen. Das bedeutet, der „REEV“ fährt immer rein elektrisch, der Verbrenner sorgt bei Bedarf nur für den Strom. Damit soll eine maximale Reichweite von bis zu 970 Kilometer ohne Stopp möglich sein, die CO2-Emissionen liegen im WLTP–Zyklus bei nur 10 Gramm pro Kilometer. Die rein elektrische Variante soll eine Reichweite von 425 Kilometer nach WLTP erreichen, die von einem 70 kWh Akku geliefert wird.
Der Fahrbetrieb des Range Extender-Modells ist weitgehend mit dem des rein elektrischen Bruders identisch. Je nach Fahrprogramm und Batterieladung schaltet sich der vorne eingebaute Verbrenner zu, man muss aber schon genau hinhören, um es überhaupt zu bemerken. Sonst ist der C10 sehr komfortabel ausgelegt, das Handling ist soweit in Ordnung, die Federung sehr weich, obwohl man betont, das Fahrwerk extra für europäische Bedürfnisse abgestimmt zu haben. Preislich ist der C10 recht attraktiv, es beginnt ab 39.400 Euro inklusive aller aktuell verfügbaren Assistenzsysteme, Klimaautomatik, Wärmepumpe, 360-Grad-Kamera, Parksensoren hinten, Online-Navi, Vehicle-to-Load, Adaptivtempomat, LED-Scheinwerfer, Panorama-Glasdach und einigem mehr. Die vollelektrische Variante kommt auf 37.000 Euro, eine Garantieverlängerung von 4 auf 9 Jahre kostet 1.900 Euro extra.
![]() ![]()
![]()
![]()
![]() Effizienzklasse: A+ ![]() Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1950kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |