Um das sonst eher dezente Auto etwas hemdsärmelig erscheinen zu lassen, spendierten die Entwickler der „T“ Version diverse rustikale Designelemente wie einen speziellen Kühlergrill, besondere Stoßfänger, einen Unterfahrschutz vorne und hinten sowie matte dunkelgraue Radlaufverkleidungen. Er wurde damit um einige Millimeter länger und auch breiter, dem bekannten Innenraum kommt das freilich nicht zugute.

Vier Zentimeter steht der Geländegänger höher, das klingt nicht nach viel, aber es macht eine Menge aus. Es ist erstaunlich, wie der Kombi auch schwierige Passagen meistert, wie sie im Mercedes Testgelände in Immendingen zuhauf vorhanden sind. Allerdings hat man neben der Höherlegung auch sonst tief in die Trickkiste gegriffen. In der Einstellung „Offroad“ wühlt sich der Mercedes problemlos über von Traktoren ausgefahrene Feldwege und diverse andere Hindernisse. Mit „Offroad+“ und der zugeschalteten Downhill Speed Regulation DSR überwindet der Kraxler im dezenten Outfit auch unangenehme Steigungen und Abfahrten. Einfach eine Geschwindigkeit bis 15 km/h ist zu wählen, den Rest macht das Auto, nur die Richtung halten muss der Pilot selbst. Das funktioniert auch im Rückwärtsgang, wenn die Steigung zu steil ist, und der Rückzug angetreten werden muss. Dank der sich zuschaltenden Rückfahrkamera lässt sich der Allradler auch problemlos rückwärts manövrieren. Auf der Straße verhält sich die C-Klasse All Terrain, wie eine „normale“ C-Klasse und zeigt ihre guten Eigenschaften weniger in der Abteilung Sprint, sondern vielmehr im unaufgeregten Dauerlauf ohne Hektik. Die Federung wurde so abgestimmt, dass man auch auf Asphalt gut damit leben kann.

Bei den Antrieben beschränkt man sich in Stuttgart auf zwei Vierzylindermotoren: den Vierzylinder mit 204 PS (150 kW) und integrierten Startergenerator, der die Leistung kurzfristig um 20 PS steigert, und einen Diesel, bei dem die 200 PS (147 kW) dank 48-Volt-Bordnetz ebenfalls im Boost kurzfristig um 15 kW angehoben werden können.

Der 1,5 Liter große Benziner ist in seinen Äußerungen zuweilen etwas kernig, gefällt aber mit guter Beschleunigung von sieben Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die bei exakt 231 km/h liegende Höchstgeschwindigkeit ist wohl nur bei unseren Nachbarn von Bedeutung.

Mit an Bord sind natürlich diverse Assistenzsysteme. Neben den schon erwähnten Fahrprogrammen „OFFROAD“ und „OFFROAD+“ stehen noch ECO, COMFORT, SPORT und INDIVIDUAL zur Wahl. Auf Wunsch gibt es noch zusätzlich zum aus der S- Klasse bekannten Digital Light ein spezielles Off Road Licht, das auch mit einem Baustellen-Scheinwerfer hinsichtlich der Ausleuchtung nicht nur des Weges, sondern auch der Umgebung locker Schritt halten kann. Dank der Zugkraft von 1,8 Tonnen und der teilelektrischen Anhängerkupplung eignet sich der Kombi auch für Zeitgenossen, die etwa einen Pferdeanhänger ziehen und nach dem Ausritt die nasse Wiese problemlos verlassen wollen.

Das Mercedes „All-Terrain“ Vergnügen lässt sich Mercedes mit einem Einstandspreis von 61.000 Euro vergüten, der Diesel liegt um 420 Euro höher. Bestellt werden können beide Versionen ab sofort, die Markteinführung ist für das erste Quartal des nächsten Jahres vorgesehen.

FahrzeugeAutoMercedesMercedes C-Klasse All-Terrain- Dezenter Kraxler