Auch gute Kenner der G Klasse müssen zweimal hinsehen, um zu merken, dass es sich beim brandneuen G 500 um ein komplett neues Auto handelt. Die Kantigkeit, einst das Merkmal, die Rundscheinwerfer und die ausgestellten Radkästen, alles wirkt bekannt und ist dennoch neu. Das Auto wurde nun dezent breiter, der Innenraum, einst spartanisch für ein Militärfahrzeug gedacht und nicht gerade berauschend geräumig, ist nun wesentlich großzügiger bemessen und vor allem ausgestattet. Bei den Armaturen setzt man auf zwei Rundinstrumente, die auf Wunsch auch als digitaler Bildschirm ausgestattet sind. Das Fahrwerk ist komplett neu und hat nun nicht mehr eine vordere Starrachse, was vor allem auf der Straße wesentlich mehr Komfort bringt. Für das Gelände gibt es drei Vollsperren (vorne, hinten und in der Mitte). Damit begrenzen nur mehr die Reifen die Kletterfähigkeit des immerhin 2,5 Tonnen wiegenden Gefährts, wie die NÖN bei einer ersten Testfahrt in Südfrankreich nahe der mittelalterlichen Stadt Carcassonne ausprobieren konnte. Egal, ob gewachsener Fels mit grobem Schotter drauf und 60% Steigung oder Wasserdurchfahrten durch 50 Zentimeter tiefe Flussläufe, der „G“ meistert alles mit Bravour. Kein Wunder, denn entwickelt wurde das Auto in Graz bei Magna-Puch und getestet auf dem Grazer Hausberg Schöckl, wo bisher alles G- Versionen ein wahres Martyrium absolvieren mussten.
Doch auch auf der Straße zeigt der neue g, was in ihm steckt. Das Fahrwerk ist wesentlich komfortabler und vor allem besser geworden, man glaubt gar nicht, dass man in einem SUV sitzt. Die Lenkung ist präzise, die Seitenneigung gering, nur das Bremsgefühl ist gemessen an einem Sportwagen, etwas teigig. Über Leistungsmangel kann man sich ebenfalls nicht beklagen. Der Vierliter Biturbo V 8 des G 500 schiebt in jeder Lebenslage an, dass es nur so rauscht, immerhin zerren 422 PS an den Antriebselementen.
Wem das alles noch nicht reicht, der kann zum AMG 63 greifen. Hier leistet das gleiche Triebwerk 585 PS, optisch gibt es einen geänderten Grill mit mächtigen Lufteinlässen und nochmals verbreiterte Radläufe. Im Innenraum sogen Sportsitze für mehr Seitenhalt und ein kleines Sportlenkrad, das irgendwie deplatziert wirkt, für sportliches Flair. Im Fahrbetrieb sorgt neben der schieren Leistung vor allem der Sound des V 8 für Freude. Mercedes erwartet sich vor Allem in den Arabischen Emiraten und in Russland einen regen Zuspruch für die AMG Version, aber auch hierzulande wird er wohl einige Freunde finden, auch wenn er an der 200.000 Euro Marke kratzt.
Neu: Mercedes G 500 und AMG G 63
Markteinführung: 1. Juni 2018
Preis: G 500 ab € 142.490,- AMG G 63 ab 196.180,- (inkl. NoVA und 20% MwSt).
Motoren: V 8 Biturbo G 500 422 PS. AMG G 63 585 PS
Ausstattung: Allrad, drei Vollsperren, Leder, vorne beheizt und belüftet, Infotainment, neun Gang Automatik, Geländeuntersetzung, usw.
„Der neue ‚G‘ bleibt ein ‚G‘, nur besser“, Ola Källenius, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung.
Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse F. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich zwischen 8% und 17% mehr CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 2560kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |