Mitsubishi kam als einer der letzten japanischen Marken nach Österreich, der Werdegang der Marke war nicht immer einfach. Nun konnte man das 45 Jährige Bestehen in Österreich feiern.
Das Unternehmen Mitsubishi ging aus einer 1857 auf Einladung des Tokugawa-Shogunats von Holländern gegründeten Eisengießerei und Werft in Dejima bei Nagasaki hervor. 1868 ging die Werft in Staatsbesitz über. 1870 gründete Iwasaki Yatarō mit drei gemieteten Dampfschiffen ein Schifffahrtsunternehmen. Der Firmenname Mitsubishi wurde ab 1873 benutzt. Zwischendurch bestand Mitsubishi aus mehr als 200 Firmen, Mitsubishi Motors selbst wurde erst 1970 gegründet. Allerdings gilt die Marke mit den drei Rauten im Logo, das zumindest im deutschsprachigen Raum auch als drei Diamanten interpretiert wird, als der älteste Autohersteller in Japan, bereits 1918 wurde mit dem „Typ A“ das erste Auto unter diesem Namen gebaut, allerdings nur 22 Mal. In den Dreißiger Jahren experimentierte man auch mit PKW Dieselmotoren und Allradantrieb, jedoch war die Herstellung von Waffen für den zweiten Weltkrieg vordringlicher. Unmittelbar nach Kriegsende nahm man die Automobilfertigung wieder auf, es wurden Busse gefertigt und es begannen die Entwicklung und Fertigung von Motorrollern (Silver Pigeon) und Dreiradtransportern (Mizushima). Ab 1951 kam mit der CKD-Montage von Kaiser Motors Henry J und Willys Jeep die Lizenzfertigung erster PKW hinzu. 1960 erschien dann der kleine, aber familientaugliche Mitsubishi 500, der Vorläufer der ersten Colt-Baureihen, der am Heimatmarkt extrem erfolgreich war. Ab 1961 bzw. 1962 rundeten die Kei-Cars (Leichtautomobile) Mitsubishi 360 und Minica das Programm nach unten ab, ab 1964 wurde die Oberklassenlimousine Debonair hauptsächlich für den japanischen Markt verkauft. Die Modelle Galant und Lancer erschienen erstmals 1969 bzw. 1973.
Nach Europa kam Mitsubishi erst relativ spät, in Österreich ein Jahr nach Deutschland 1978, also vor 45 Jahren. Den Import übernahm Wolfgang Denzel, damals schon als langjähriger ehemaliger BMW- Importeur mit einem sehr guten Händlernetz ausgestattet. Trotzdem war es nicht leicht, denn die meisten anderen japanischen Marken waren schon lange eingeführt und hatten meist ein solides Händlernetz. Zudem waren die Mitsubishi Modelle für „Japaner“ eher im höherpreisigen Segment angesiedelt. Doch schon die ersten vier Modelle mit den Namen Lancer, Celeste Coupe, die Limousine Galant und der sportliche Sapporo konnten überraschend viele Kunden überzeugen. Sofort danach kam der neue Colt, das weltbekannte Kompakt-Modell, das dem Konzern schon einmal aus einer Krise geholfen hat. Mit einem Untersetzungs- Getriebe beim 1,4 Liter Modell, wo entweder Leistung oder der spritsparende Economy-Modus abgerufen werden konnten war der Colt ein Novuum zu dieser Zeit. Er sollte sich als die jahrelange Cash Cow der Marke auch hierzulande erweisen. Der absolute Dauerbrenner kam aber erst 1983 mit dem Pajero, mit Stoff- und Metalldach und einem Allradantrieb mit 100%iger Hinterachssperre. Er fuhr vor allem bei Wüstenrallys wie etwa der Paris Dakar viele Siege ein und ist immer noch im Straßenbild präsent. Im selben Jahr folgte die Space Modellreihe zuerst das MPV/ Multi Purpose Vehicle Space Wagon mit viel Platz. Danach kam der Space Runner mit dem 3 Türen-Konzept mit einer Schiebetüre. Der legitime Nachfolger des L300 Bus mit 4WD-Antrieb war der Space Gear und in der Kompaktklasse kam die 1. Generation Space Star mit einem Van-Konzept. Ebenfalls immer noch präsent im Straßenbild ist der 1993 erschienene Pickup L 200.
1997 folgt eine neue Ära mit einem 1,8 Liter GDI/ Benzin Direkt- Einspritzmotor für den Carisma und drei Jahre später folgte dann ein Pajero Pinin mit eben diesem GDI-Motor inklusive permanentem Allradantrieb und einer Geländeuntersetzung. 2003 kam der erste Outlander, der im nächsten Jahr wieder nach Europa kommen wird, gefolgt 2010 vom ebenso erfolgreichen und heute noch existierenden Compact SUV ASX, dessen letzte Generation soeben vorgestellt wurde. Mit dem i-MEV versuchte man sich schon ab 2009 auch auf dem reinen Elektro- Sektor, doch wurde dies (leider) nicht weiterverfolgt.
Eine eigene Geschichte ist die des Lancer Evolution, der mit Allradantrieb und Leistungen von bis zu 295 PS (EVO 10) auch in der österreichischen Rallye Meisterschaft immer auf den vorderen Plätzen zu finden war. Zu uns kam der „EVO“, der 1992 als EVO I präsentiert wurde, erst offiziell als EVO V erst 2009. Heute sind bereits alle EVOs gesuchte Youngtimer, die Preise gehen zuweilen durch die Decke.
Mitsubishi ging 2016 eine Allianz mit Nissan und Renault ein, die Modelle sind seitdem sehr ähnlich. 2020 verkündete man, die Entwicklungen für Europa auf Eis legen zu wollen. Doch nicht zuletzt aufgrund des treuen Kundenstocks hierzulande beschloss man, in ausgewählten europäischen Ländern weiterzumachen, auch in Österreich. Hier betreuen 104 Händler die Kunden, meist sind es alteingesessene Betriebe. Demnächst wird wieder ein neuer Colt vorgestellt, im nächsten Jahr kommt der neue Outlander nach Europa. Zum Jubiläum bietet Mitsubishi die sogenannten edition 45 Modelle an mit zusätzlicher Sonderausstattung, dazu kommt ein Geburtstagesbonus von bis zu 4.500 Euro. Die Geschichte geht also weiter…