Die C-Klasse ist einer der erfolgreichsten Modellreihen von Mercedes, immerhin wurden seit 1982 über 10,5 Millionen Fahrzeuge vom „Baby Benz“ wir ich die Amerikaner vorerst liebevoll nannten, gebaut. An eine Kombi-Version dachte bei Mercedes vorerst niemand, so etwas hatte man auch vorher nie im Programm gehabt. Nicht zuletzt auf Druck der Konkurrenz etwa von Ford, Audi oder BMW, deren „Edel-Kombis“ durchaus den Weg weg vom Handwerker-Lastesel fanden, brachte man 1992 das T-Modell heraus, das auch gleich gut von der werten Kundschaft angenommen wurde. Das gilt sicher auch für die letzte Version der C-Klasse, die sich in Sachen Ausstattung immer mehr der S-Klasse annähert. Wir haben uns jetzt die einen „T“ mit Diesel-Motorisierung und Allrad angesehen.

C Klasse 10Seit 2021 ist die neue Mercedes C-Klasse am Markt, mit einer überabeiteten Optik, deren Verwandtschaft zur S-Klasse schon auf den ersten Blick offensichtlich ist.

Das erklärte Ziel: Mercedes möchte mit der neuen C-Klasse auf jeden Fall in der Premium-Mittelklasse ganz vorne mitmischen.

Das bestätigt auch der erste Eindruck beim Entern des Innenraums, der komplett neugestaltet wurde. Sofort fällt der hochformatige 11,9“-Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts ins Auge, über den alle wichtigen Funktionen gesteuert werden können. Wobei „Können“ genau der richtige Ausdruck ist, denn um die gewünschten Konfigurationen zu erreichen muss man sich zuerst durch alle möglichen und unmöglichen Menüs plagen. So erfordert es beispielsweise eine gute halbe Stunde, bis man mit auch guten Kenntnissen in der Computertechnik soweit ist, dem Auto den lästigen Hupton beim Verschließen abzugewöhnen- und das ist erst der Anfang.

C Klasse 08Man kann gut und gerne einige Stunden damit verbringen, das Auto so zu konfigurieren, wie man es gerne möchte. Die Auswahlmöglichkeiten sind schier unendlich, und ständig entdeckt man etwas Neues. Dafür kann die Darstellung von Menüs, Karten und Bedienung in ihrer Logik durchaus überzeugen. Weniger Freude bereitet die Steuerung der Funktionen über die Lenkradtasten. Kleine Knöpfe und „Slider“ die ein Gefühl eines Chirurgen bei der OP erfordern lenken mehr vom Fahren ab als sie genau dies verhindern sollten

Sonst zeigt sich der Innenraum ohne Schwächen, lediglich eine 12-Volt-Steckdose haben wir noch vermisst.

Verarbeitung und Materialanmutung sind der Preisklasse entsprechend erwartungsgemäß in Ordnung, die im (optionalen) AMG-Paket enthaltenen Sportsitze mit Velours/Lederpolsterung können ebenfalls überzeugen.
Sie bieten nicht nur perfekten Seitenhalt, sondern sind auch sehr bequem und erfreuen mit einen großen Verstellbereich. Im Fond allerdings geht es aber auch bei der neuen C-Klasse eher eng zu.

Das Kofferraumvolumen zeigt sich im Vergleich zum Vorgänger dafür großzügiger und fast mit 490 bis 1.510 Litern Stauraum rund 30 Liter mehr als bisher. Immerhin ist das T-Modell der neuen C-Klasse aber auch um fast fünf Zentimeter auf eine Länge von 475,1 cm gewachsen. Lobend zu erwähnen sind die praktischen Staufächer unterhalb des Kofferraumbodens und hinter den Radkästen.

Im Fahrbetrieb kann der Mercedes erst wirklich seine wahren Qualitäten ausspielen, vor allem mit der Diesel-Motorisierung, die hier mit einem Starter Generator, der als Mildhybrid-E-Motor arbeitet, kombiniert wurde. Hier zeigt sich die jahrzehntelange Erfahrung der Stuttgarter mit dem PKW-Selbstzünder. Vor allem der bei unserem Tester verbaute 2,0 Liter-Diesel mit 200 PS (147 kW), passt ausgezeichnet zum Gesamtpaket. Der Motor liefert zwischen 1.800 und 2.800 U/Min ein maximales Drehmoment von 440 Nm, der integrierte Starter-Generator nochmals 20 PS und 200Nm Drehmoment. Damit bietet er schon kurz nach dem Start viel Schubkraft, und überraschend sportliche Fahrleistungen. Perfekt harmoniert der Motor mit der 9-Gang-Automatik, die mit sehr sanften und schnellen Schaltvorgängen überzeugen kann. Die Gänge könnte man auch via Schaltwippen hinter dem Lenkrad selbst sortieren, der Wunsch danach keimt aber kaum auf.

Die AMG Line-Ausstattung verleiht der C-Klasse zusätzlich einen sportlichen Touch mit einem deutlich gestrafften Fahrwerk. Der Komfort kommt dennoch nicht zu kurz, Bodenunebenheiten werden noch gut weggefiltert.

Natürlich sorgt auch der Allradantrieb für zusätzliche Stabilität und eine perfekte Kraftverteilung in jeder Situation. Man hat nie das Gefühl, die C-Klasse aus der Ruhe zu bringen. Die reinen Leistungsdaten selbst würden vor einiger Zeit auch einem Sportwagen gut zum Gesicht stehen. Ein Sprint von 7,5 Sekunden aus dem Stand heraus auf Tempo 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 237 km/h sind wahrlich ein Wort für einen „Kombi“.

Der Motor selbst ist dabei auch im Innenraum akustisch durchaus wahrnehmbar, die Geräuschdämmung könnte für diese (Preis) Klasse besser sein. Wir meckern hier aber natürlich auf hohem Niveau, richtig störend laut wird es zu keinem Zeitpunkt.

C Klasse 11Ein Highlight ist der Verbrauch des mit Mild-Hybrid-Technik ausgestatteten Dieselmotors. Laut Werk liegt er zwischen 5,1 und 5,8 Litern, ein Wert der auch bei gemäßigter Fahrweise durchaus realisierbar ist. Unser Schnitt lag bei 5,6-5,9 Litern, es geht aber sicher noch sparsamer. Für einen 200 PS starken Mittelklasse-Kombi mit Allradantrieb und Automatik sind das wirklich respektable Werte. In Kombination mit dem für heutige Verhältnisse großen 66 Liter-Tank kann man so weit über 1.000 Kilometer Reichweite realisieren, ein Wert, der von vielen aktuellen PKWs mit ihren Winz-Tanks von 40 Litern und weniger kaum erreicht wird.

Einige Kritik gibt es dafür bei der Sicherheitsausstattung. So gibt es keinen adaptiven Tempomat, bei diesem Preis sollte das eigentlich selbstverständlich sein. Wie von den Stuttgartern gewohnt, gibt es eine ellenlange Aufpreisliste.Serienmäßig immerhin schon mit einer 9-Gang-Automatik ausgerüstet kommt das Basisfahrzeug auf 58.389,92 Euro. Im Preis inkludiert sind aber zumindest schon LED-Scheinwerfer, das MBUX-Infotainmentsystem mit 11,9“-Touchscreen, eine Rückfahrkamera und eine 2-Zonen-Klimaautomatik.

Unser Testfahrzeug war unter anderem noch mit der AMG Line-Ausstattung, dem Premium Paket, einem Panoramaglasdach und einigen weiteren Feinheiten ausgerüstet, die den Gesamtpreis auf 72.248,21 Euro erhöhen. Doch selbst um diesen Preis ist noch viel Luft nach oben, und man muss noch immer ohne adaptiven Tempomat, Lenkradheizung oder Sitzklimatisierung leben. Eine sechsstellige Einstandssumme liegt hier schnell im Bereich des Möglichen.

Fazit:

„Nur ein Mercedes ist ein Mercedes“ Dieser alte Werbespruch scheint auf die neue C-Klasse sehr zuzutreffen. Da wäre die Annäherung an die luxuriöse „S“ Klasse, der bewährte Dieselmotor mit dem Mildhybridsystem und ein zeitloses Design. Auf der anderen Seite ist auch typisch die Aufpreispolitik und diverse Kleinigkeiten, die aber der Sternen-Jünger meist kommentarlos hinnimmt.

Technische Daten

Preis

Preis Österreich72.248,00 Euro



KFZ Steuern


Die Steuern werden für ein Fahrzeug mit einem Benzin Motor, einem CO2 Ausstoß von 132g/km und einer Leistung von 147kW berechnet.



KFZ Steuern Österreich

Pkw mit Erstzulassungsdatum vor 1.1.2021
Für diese Fahrzeuge richtet sich die Höhe der motorbezogenen Versicherungssteuer nach dem CO2 Ausstoß und der Leistung (kw) des Verbrennungsmotors.

KFZ Steuer im Jahr 2024: 2.047,68 Euro

Steuerbelastung (bei Kauf im Jahr 2020):1.978,56 Euro
Jährliche Mehrkosten im Vergleich zu 2024:69,12 Euro


KFZ Steuern Deutschland

Motorbezogene Steuer (Benzin)40,00 €
CO2 Steueranteil (Benzin)290,40 €
KFZ Steuer330,40 €





Technik

Getriebe9 Gang Automatik
Motor4 Zylinder Diesel
Beschleunigung 0-100km/h7.5 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 237 km/h
Leistung Verbrennungsmotor147 kW
Drehmoment440 Nm
Hubraum1.993 cm3
CO2132 g/km
Gewicht1.840 kg
Länge4.751 mm
Breite1.820 mm
Verbrauch5.4 Liter/100km
Tankinhalt66 Liter
Reichweite ohne Rekuperation1.222 km
TreibstoffBenzin
EuronormEuro 6
KommentarMercedes C 220 d 4Matic T-Modell




Energieeffizienz

Effizienzklasse: A
Energieeffizienz Klasse A

Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich zwischen 36,99% und 28% weniger CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1840kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.


FahrzeugeAutoMercedesNahe der S-Klasse-Mercedes C220 d 4Matic T-Modell