Der 3,6 Liter große V6-Bi-Turbo-Motor des Nissan GT-R leistet 600 PS, also um 50 PS mehr als sein kleiner Bruder wird in Deutschland derzeit um 150.000 Euro angeboten. Das Dremoment ist von 632 auf 652 NM gestiegen. Im Vergleich zum „normalen“ GT-R bedeutet dies, dass jedes PS mehr mit 1.000 Euro erkauft wird. Der GT-R in der Standardausführung kostet der 96.400 Euro. Natürlich ist der um 50% höhere Preis nicht nur der Mehrleistung geschuldet, sondern auch einem Aerodynamikpaket das bei 300 km/h für 100kg mehr Abtrieb sorgt und einer Vielzahl anderer Modifikationen. Diese bleiben für das Gewicht des Fahrzeugs nicht folgenlos. Das Leergewicht steigt von 1.740 kg auf 1.815 kg.
Zur Leistungssteigerung tragen vor allem die sonst nur für die GT3-Rennversionen benutzten Turbolader mit größerem Durchmesser bei. Sie steigern die Durchflussrate und damit den Aufladeffekt. Zugleich sorgen eine für jeden Zylinder einzeln erfolgende Zündzeitpunkt-Kontrolle und eine leistungsstärkere Benzinpumpe für eine besonders gründliche Verbrennung.
Auch das Fahrwerks-Set-up orientiert sich an den von Nismo bei den GT3-Rennen eingesetzten GT-R-Typen. Trotz des Feintunings auf sehr hohem Niveau bleibt ein ausreichender Restkomfort erhalten. Die vorn wie hinten installierten Federn sowie die speziell auf den GT-R Nismo abgestimmten Bilstein DampTronic-Dämpfer liefern einen hohe Grip-Level und progressive Handlingeigenschaften im Grenzbereich. Vom Cockpit aus lassen sich drei Fahrprogramme anwählen: Comfort, Normal und – für den Einsatz auf der Rennstrecke – „R“ (für „Racing“).
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Die Spezial Reifen von Dunlop lassen den neuen GT-R Nismo nahezu auf dem Asphalt kleben. Ihre Größen: 255/40 ZRF20 (vorn) und 285/35 ZRF20 (hinten). Neu entwickelte und an der vorderen Doppelquerlenker-Aufhängung angebrachte Streben vergrößern den Nachlauf der Räder. Der Effekt ist eine optimierte Radstellung bei Fahrten mit hohen Querbeschleunigungskräften sowie allgemein mehr Stabilität bei Kurven- und Geradeausfahrt. Zusätzlich erhöhen hochfeste Bolzen die Steifigkeit im Bereich der Radnaben-Befestigungen. Die Steifigkeit der durch normalerweise allein per Punktschweißung zusammen gefügten Rohkarosserie konnte Nismo durch den Einsatz neuer Klebeverbindungen weiter erhöhen. Der Fahrer spürt es in Form eines selbst unter extremer Last präzise ansprechenden Fahrwerks.
Im Inneren des NISMO herrscht durchaus Rennfahrer Feeling. Ergonomisch zugeschnittene und verstellbare Recaro-Schalensitze mit Kohlefaser-Verschalungen (für Europa und Japan) sorgen für hohen Komfort und optimale Körperführung von Fahrer und Copilot.
Das Dreispeichen-Lenkrad erinnert ebenfalls an Vorbilder aus dem Rennsport. Eine rote „Zwölf-Uhr”-Markierung und rote Kontrastnähte bieten die gute Mischung aus festem Zugriff, direkter Rückmeldung und angenehmer Haptik. Das Kombi-Instrument erhielt ein Finish in Kohlefaser-Optik; der Drehzahlmesser ein rotes Design.
Fazit:
Der Nissan GTR NISMO hat im wesentlichen die selben Leistungsdaten wie der GTR. Auf der Straße wird man den Unterschied kaum bemerken. Auf der Rennstrecke liegen Welten zwischen den beiden Autos. Ob dies einen 50%igen Aufschlag rechtfertigt muss jeder selbst für sich entscheiden.