Der Nissan Juke ist 2010 an den Start gegangen und hat mit seinen geschwungenen Formen für einiges Aufsehen gesorgt. Im Jahr 2019 kam die zweite Generation auf den Markt, etwas gemildert, aber immer noch ein Eyecatcher im Straßenbild. Fünf Jahre nach der Einführung gab es jetzt eine kleine Auffrischung. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist der neue Juke größer geworden, dabei wuchs der Radstand um zehn Zentimeter, auch das Gewicht konnte verringert werden. Optisch hat sich dabei so gut wie nichts verändert, der Look ist weitgehend gleichgeblieben. Nach wie vor ist laut Nissan der Hauptgrund, einen Juke zu kaufen, das außergewöhnliche Design. Wie schon beim Vorgänger wird die Frontpartie von den modelltypischen runden Scheinwerfern geprägt, sowie vom dreidimensionalen V-Kühlergrill, jetzt in modischer Waben-Optik. Die Seitenansicht mit der auffälligen C-Säule mit integrierten Türgriffen erinnert an den kleineren, mittlerweile eingestellten Micra. Das heruntergezogene Dach wirkt wie bei einem SUV-Coupé – momentan eine ziemlich angesagte Fahrzeug-Klasse.
Beim Innendesign sind die Unterschiede deutlich größer als beim Außendesign. Das Cockpit zeigt sich in einem neuen Look, der 12,3“-Touchscreen ist im Breitformat gehalten und verfügt über eine deutlich bessere Auflösung und Darstellung als bisher.
Auch der neue 12,3“-Digitaltacho kann mit einer angenehmen Darstellung überzeugen. Geblieben sind ein Drehregler für die Lautstärke und eine getrennt untergebrachte Klimasteuerung. Die Einbindung von Smartphone-Inhalten per Apple CarPlay und Android Auto ist kabellos möglich. Lediglich an Ablagemöglicheiten fehlt es etwas, auch das Fach mit induktiver Lademöglichkeit für das Smartphone ist so klein, dass größere Smartphones nur schwer Platz finden.
Das Platzangebot ist danke dem vergrößerten Radstand gewachsen, vorne gibt es genug Platz für Fahrer und Beifahrer, hinten ist vor allem die Kopffreiheit auch wegen der sportlich heruntergezogenen Dachlinie etwas beengt. Der Kofferraum ist mit einem Fassungsvermögen von 354 bis 1.237 Litern durchschnittlich groß bemessen. Ohne Hybrid-Antrieb gibt es immerhin 422 bis 1.305 Liter Stauraum. Überzeugen können aber die Verarbeitung und der Materialmix im Innenraum, alles wirkt sehr wertig und ist gut verarbeitet.
Beim Antrieb kann man zwischen einem Benziner mit drei Zylindern und einem Liter Hubraum oder einen Hybrid wählen. Ersterer leistet 114 PS, der Hybrid mit dem unser Testfahrzeug ausgestattet war ist eine Kombination aus Verbrenner und E-Motor. Ein 1,6-Liter-Benzinmotor mit 94 PS (69 kW) wird von einem 49 PS (36 kW) starken E-Motor unterstützt. Beide zusammen leisten 143 PS (105 kW).
Der Benziner liefert bei 3.600 U/Min ein maximales Drehmoment von 148 Nm, der E-Motor steuert zwischen 200 und 1.677 U/Min zusätzliche 205 Nm bei.
Damit wirkt der Juke Hybrid schon beim Anfahren recht dynamisch und vermittelt viel Fahrspaß, auch der Sprint von 10,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h ist in Ordnung. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 166 km/h überschaubar, sollte aber hierzulande mehr als ausreichend sein. Das aufwendige Multi-Mode-Automatikgetriebe mit insgesamt 15 Fahrstufen funktioniert recht unauffällig, die Übergänge von Elektro- auf den Verbrennermotor sind nur manchmal zu häufig. Laut Werk sollte man mit 4,7 bis 4,9 Liter über die Runden kommen, allerdings haben wir in der Praxis kaum unter 6,1 Liter erreicht.
Sehr gelungen ist die Abstimmung des Fahrwerks. Trotz guter Straßenlage ist die Federung für ein Auto dieser Größenordnung noch sehr angenehm. Die direkte Lenkung und die kompakten Abmessungen erlauben auch eine große Wendigkeit auf engen Landstraßen oder in der Stadt. Bei der Sicherheitsausstattung ist eigentlich alles vorhanden, manche Features findet man eigentlich nur in höheren Klassen.
Unter anderem sind schon eine Querverkehrserkennung hinten, ein aktiver Totwinkel-Assistent und ein intelligenter adaptiver Tempomat mit Abstandsassistent und adaptiver Spurführung dabei. Diese Systeme funktionieren auch in der Praxis recht gut.
Störend ist wie auch bei manchen Konkurrenten die Tatsache, dass man sich bei jedem Start für die Deaktivierung der Geschwindigkeitswarnung gefühlsmäßig ins 27. Untermenü durchhanteln muss.
Preislich liegt der Juke mit einem Einstieg von 23.990 für die Basisausstattung Acenta mit dem 114 PS Antrieb und Schaltgetriebe recht gut, für die Topausstattung N-Sport Hybrid sind 36.290 Euro fällig. Unser Tester mit der schon sehr kompletten N-Design Ausstattung ist um 36.090 Euro zu haben.
Fazit:
Die Überarbeitung hat dem Juke sehr gutgetan, der Innenraum wirkt nun frischer und der eigenwillige Stil blieb erhalten. Wer ein Auto mit Charakter zu einem bezahlbaren Preis sucht ist mit dem kleinen Nissan auch weiterhin gut beraten.
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![]() Effizienzklasse: A ![]() Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich zwischen 36,99% und 28% weniger CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1406kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |