Stock 03Da wäre zum ersten der neue Qashqai e-Power. Mit ihm soll die immer noch tiefsitzende Angst vor der geringen Reichweite von Elektro-Autos ein Ende haben. Der neue Qashqai fährt zwar rein elektrisch, aber hat trotzdem einen Verbrenner an Bord. Das Prinzip ist ähnlich dem des Opel Ampera mit dem Range Extender. Das bedeutet, der Verbrennungsmotor treibt einen Generator, der wiederum einen Akku speist, aus dem der die Vorderräder antreibende Elektromotor seine Energie bezieht. Der Qashqai e-Power fährt also immer rein elektrisch, bietet aber rund 1.000 Kilometer Reichweite. Der Verbrennungsmotor selbst, hier ein Dreizylinder mit 1,5 Liter und 158 PS kann so immer im optimalen Drehzahlbereich laufen und damit auch sehr Co2- schonend agieren, die (Vorder) Räder werden nur vom 190 PS starken E-Motor angetrieben. Ein extra Getriebe ist damit überflüssig, das spart Reibung und Gewicht.

Im Fahrbetrieb wirkt der neue Qashqai wie ein echtes Elektro-Auto, obwohl der reine E-Betrieb nur auf wenige Kilometer beschränkt ist. Meist hört man im Hintergrund den Dreizylinder zwar dezent, aber doch werken. Auch die angegebene Reichweite scheint durchaus realistisch, im ersten Testbetrieb wurde etwa 5,5 Liter anstatt der angegebenen 5,3 verbraucht. Mit dem für heutige Verhältnisse schon recht großen Tank mit 55 Litern Inhalt könnten durchaus auch knapp 1.000 Kilometer erreicht werden.

Stock 02Allerdings muss dazu gesagt werden, dass in Schweden rigorose Geschwindigkeitsbeschränkungen ein Tempo im dreistelligen Bereich fast unmöglich ist. Ein Wermutstropfen im sonst recht gut abgestimmten Cocktail ist die Tatsache, dass ein Allradantrieb derzeit nicht vorgesehen ist.

Ariya Mycar 01Die zweite Neuerscheinung der Japaner nennt sich Ariya und besitzt eine vollelektrische Antriebseinheit. Nissan spricht von einem “Coupé Crossover”, allerdings sprechen die Maße von 4,60 Meter Länge und fast 1,7 Meter Höhe dem SUV X-Trail aus dem gleichen Haus. Entsprechend opulent ist auch das Platzangebot, es gibt keine Mittelkonsole unter der sich ein Getriebetunnel verstecken müsste. So ist nicht nur hinten mit reichlich Beinfreiheit gut lümmeln, auch vorne gibt es mit einem ebenen Boden von Tür zu Tür jede Menge Bewegungsfreiheit. Beeindruckend auch der große gut nutzbare Kofferraum, der 468 Liter, bei umgeklappter Rückbank sogar 1775 Liter schluckt.

 

 

Das eher spartanisch wirkende Cockpit besteht im Wesentlichen aus zwei kombinierten Displays für die Instrumente und das Multimedia-System (ein großes farbiges Headup-Display ist ebenfalls an Bord). Richtige mechanische Schalter sind rar, der Lautstärkeregler für das Soundsystem, der Start/Stopp-Knopf und einige Taster im Multifunktions-Lenkrad sind hier die letzten Reste alter Schaltkultur. Für die meisten anderen Bedienungen, etwa die Klimasteuerung, setzt Nissan auf ziemlich coole Touch-Einheiten: Diese sind nur bei Benutzung beleuchtet und verschwinden sonst nahezu unsichtbar in der holzartig gemaserten Oberfläche von Armaturen-Board und Mittelkonsole.

 

Je nach Ausstattung und Antrieb bringt der Ariya zwischen 1,8 und 2,3 Tonnen auf die Waage. Die Einstiegsversion hat Frontantrieb, ein Akkupaket von 63 kWh und stellt eine Motorleistung von 160 kW/218 PS mit einem Drehmoment von 300 Nm zur Verfügung. Der Spurt auf 100 km/h wird in 7,5 Sekunden erledigt, bei 160 km/h regelt die Elektronik energiesparend ab – das ermöglicht eine Reichweite von exakt 403 Kilometern im WLTP-Modus. Die 87 kWh große Batterie in der etwas stärkeren 2WD-Version mit 178 kW/242 PS sollte nach ersten Angaben für bis zu 500 Kilometer am Stück reichen.

Ariya Mycar 04Die Topversionen in zwei Leistungsstufen mit zwei Elektromotoren und Allradantrieb bringen eine Gesamtleistung von 225 KW bzw. 290 kW (Performance) und 600 Nm an den Start. Abgeregelt wird hier erst bei 200 km/h – die Leistung verringert die Reichweite: Geschätzt wird die bei 460 bzw. 400 Kilometern liegen. Für die ersten Fahreindrücke stand lediglich die Einstiegsversion zur Verfügung. Doch die ist mit ihren elektrotypisch spontan anliegenden 300 Newtonmetern absolut ausreichend. Auffallend ist die gute Geräuschisolierung zum Innenraum und die ausgezeichnete Fahrwerksabstimmung, sowohl beim entspannten Dahingleiten als auch bei etwas forcierter Fahrweise. Weniger gut gefallen konnte die Regelung der Klimaanlage, doch dies soll in der endgültigen Serienversion verbessert werden.

Bestellbar sind die beiden Neuerscheinungen ab sofort, die Markteinführung ist für den Herbst geplant. Die Preise für den Ariya beginnen bei 54.000 Euro für die Basisausstattung mit 218 PS und dem 63kWh Akku, für den Qashqai E-Power sind noch keine Preise bekannt.

 
FahrzeugeAutoNissanNissan Qashqai e-Power und Ariya-Auf zu neuen Wegen