Der Österreicher und sein Auto- eine innige Beziehung, die sich auch mit dem Wandel des Mobilitäts-bewusstseins kaum geändert hat. Immer noch pflegen und hegen wir unser Auto auf das oft Innigste, nur die Wenigsten unter uns geben an, ihr Auto gar nicht oder nur sehr selten zu waschen.
Doch die Zeiten, als sich zum Beispiel die Wiener am damaligen Entlastungsgerinne am Donauufer trafen, um ihre Vehikel mit mitgebrachten Kübeln, Schwamm und Donauwasser auf Hochglanz zu bringen, oder einfach auf der Straße oder in der Hauseinfahrt des Eigenheims dieser oft innigen Beschäftigung nachzugehen, sind endgültig vorbei. Autowaschen auf öffentlichen Grund ist verboten, auch am Eigengrund gibt es weitgehende Einschränkungen. Das bedeutet den Gang zu einer Waschstraße, will man seinen fahrbaren Untersatz sauber halten. Die Luxusklasse dieser Waschanlagen sind sogenannte Indoor- Anlagen, bei denen im Gegensatz zu Portalanlagen, die man von fast jeder Tankstelle kennt, sich nicht die Waschvorrichtung um das Auto bewegt, sondern dieses durch einen Waschtunnel gezogen wird. Einer der „Big Player“ hierzulande ist die Oberscheider Car Wash AG.
Kurz zu Geschichte des Unternehmens: unter Leitung der Vorarlberger Brüder Oberscheider wurde 2015 die erste Textilwaschanlage in Rankweil eröffnet. Mit siebzig Metern Länge war sie damals auch Österreichs größte Indoor-Waschanlage und es war klar, dass dieses Erfolgskonzept großes Potential für einen landesweiten Rollout hatte und auch heute noch hat. Um jedoch über Vorarlbergs Grenzen hinaus Fuß fassen zu können, wurden interessierte Investoren gesucht und 2018 die Oberscheider Car-Wash AG mit Sitz in der Schweiz gegründet. Heute, im fünften Jahr nach Gründung des Unternehmens, gibt es bereits sieben Standorte in fünf Bundesländern, die letzte wurde nun in Salzburg eröffnet, vier weitere Standorte sind bereits in Planung.
Alle Oberscheider-Standorte haben großzügig angelegte Textilwaschstraßen mit einer Durchlaufkapazität von bis zu einhundertzehn Fahrzeugen in der Stunde und hochmoderner Waschtechnik für besonders lackschonende Reinigung. Bereits bei Einfahrt in die bis zu fünfundneunzig Meter langen Waschanlagen erfolgt eine Fahrzeugvermessung. Sie gewährleistet, dass an exponierten Fahrzeugstellen der Druck der Textilreinigungsbürsten reduziert wird und der Waschvorgang besonders schonend erfolgen kann. Außerdem gelangen in den komplett in Edelstahl ausgeführten Waschstraßen nur Premiumprodukte von Sonax zum Einsatz.
In den großzügig angelegten Hallen befinden sich Waschstraßen und ausreichend Platz, um auch die gesamte Innenraumpflege in geschützter Umgebung durchführen zu können. Dafür stehen indoor zahlreiche Hochleistungsstaubsauger-Plätze, sowie Fußmatten-Reiniger zur Verfügung, die nach Durchfahrt der Waschstraße kostenlos verwendet werden können. Diese Fußmatten-Reiniger sind ein regelrechtes High Tech Produkt. Es handelt sich nicht um herkömmliche Abklopfgitter, sondern eher um eine Art „Waschmaschine“, in die die Fußraummatten gesteckt werden. Die Bedienung ist simpel und das Reinigungsergebnis überzeugt. Ebenso das Saugergebnis der Hochleistungssauger – es zeigt sich ein erheblicher Unterschied im Reinigungsgrad im Vergleich zu herkömmlichen Sauganlagen. Wer Hochleistungssauger einmal probiert hat, wird sofort erkennen: Saugen ist nicht gleich Saugen!
Die Oberscheiders bezeichnen ihre Waschanlagen gerne als Wellness-Center fürs Auto, warum erklärt Herbert Oberscheider, CEO der Oberscheider Car-Wash AG: „Die Anschaffung eines Autos ist eine große Investition, an der sich Fahrzeughalter langfristig erfreuen wollen. Autoreinigung und Pflege sind folglich für jeden Fahrzeughalter ein Muss. Manche betreiben Autopflege akribisch genau, für andere ist es eher eine lästige Verpflichtung. Daher sehen wir es als unsere Challenge weitläufige, hochmoderne, leicht und unkompliziert bedienbare Anlagen in Top-Ausstattung zu errichten, die vor allem auch wetterunabhängig genutzt werden können – so schaffen wir ein Wohlfühlerlebnis für alle.“
Oberscheider lässt beim Bau der Anlagen immer wieder neue Erkenntnisse einfließen, wie zum Beispiel die Ausführung der Waschanlage als sogenannte „Open Kitchen“. Das bedeutet, dass Auto und Fahrer nicht mehr durch einen meist Enge erzeugenden Tunnel gezogen werden, sondern eine Seite der Waschanlage offen ist. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn man weiß, wie viele unserer Zeitgenossen sich oft nur mit Widerwillen einen Aufzug besteigen.
Die Fahrzeugpflege hat dabei durchaus handelsübliche Preise, eine Durchfahrt durch die Waschstraße im kostengünstigsten Programm Wash & Go gibt es ab dreizehn Euro. Das Premium-Programm inkludiert, textile Schaumwäsche, 3-Stufen-Felgenreinigung, Glanzpolitur, Unterbodenwäsche und -konservierung, Wachs, Schaumwachs und Trocknungshilfe um neunzehn Euro. Egal für welches Programm man bei Durchfahrt der Waschstraße entschieden hat, Hochdrucksaugen und Pflege der Fußmatten in den Matten-Reinigern sind immer im Waschpreis inkludiert.
Dazu kommen noch (aufpreispflichtige) Extras Wert wie Micro-Polish und Reifenglanz ab. Micro-Polish lässt Autos nicht nur glänzen, sondern versiegelt auch gleichzeitig die Lackoberfläche, schützt vor schädlichen Umwelteinflüssen und neuer Schmutz bleibt nicht so leicht haften. Detto Reifenpflege ist oberflächlich betrachtet ein verschönernder Aspekt. Die Fachleute von Oberscheider wissen allerdings, dass es hier vor allem auch um einen Sicherheitsaspekt geht: denn Reifenglanz bildet eine schützende Oberfläche auf den Reifenseitenwänden und verhindert das Ausbleichen, Reißen und Aushärten.
Oberscheider bietet auch Waschkarten an, mit denen bargeldloses Waschen möglich ist, zudem gibt es mehrere Vorteile wie etwa Happy Hour Tarife, Boni bei mehreren Waschvorgängen und Ähnliches.
Zu guter Letzt noch einige Worte zur Umweltbelastung. Nicht ohne Grund ist Autowaschen an öffentlichen Orten verboten, die Abwässer gelangen hier über das Kanalnetz ungeklärt in die Umwelt, zudem kostet die Erwärmung des Wassers auch nicht unerheblich Energie. Bei Oberscheider betont man, sich der gesellschaftlichen Verantwortung bewusst zu sein und die bestehenden Vorschriften auch zu übertreffen. So setzt man auf Photovoltaik und hundert Prozent biologische Wasseraufbereitung durch ein eigenes Wasser-Recyclingsystem. Eine Waschanlagen-Autowäsche verbraucht in den hochmodernen Anlagen achthundert Liter Wasser, dank des eigenen Recyclingsystems mit Wasseraufbereitung, können auch rund fünfundneunzig Prozent des Waschwassers zu nahezu hundert Prozent aufbereitet werden, der Rest des Waschwassers verschwindet in Fugen und Schlitzen, sowie Radkästen der Fahrzeugkarosserie. So müssen folglich lediglich etwa vierzig Liter an Frischwasser bei einer neuen Wäsche zugeführt werden. Klingt viel, ist es aber nicht. Diese Menge entspricht nicht einmal der halben Füllmenge einer Badewanne. Würde man vorziehen, sein Auto von Hand zu waschen, würde man dafür weit mehr Frischwasser verbrauchen, als man in den Oberscheider-Anlagen zufüllen muss. Dank Photovoltaik ist Oberscheider Car-Wash je nach Wetterlage und Fahrzeugdurchlauf in der Lage seine Anlagen autark zu betreiben. Aktuell verfügen bis auf zwei Standorte alle über eine entsprechende Ausrüstung. An den Standorten Auhof und Rankweil wird aufgrund der extrem positiven Erfahrungen im Alltagsbetrieb nachgerüstet.
Ein Test in der Anlage in Wien Auhof vermittelt allerlei Eindrücke. So müssen vor allem bei neuerem Auto alle möglichen Helferleins einmal abgeschaltet werden, damit es zu keinen Missverständnissen zwischen der Auto- Elektronik und der der Waschstraße kommt, einige Autotypen besitzen sogar ein eigenes Waschstraßen-Programm. Unser eher betagter Kia hat damit keinerlei Probleme. Aber er ist hinterher so sauber, wie es mit einer wenn auch gründlichen Handwäsche kaum möglich ist….